Rheinische Post Krefeld Kempen

Hier sind die Energiefre­sser zu finden

- VON ANDREAS REINERS

Die neue Kempener Klimaschut­zmanagerin Lisa Hans hat einen umfangreic­hen Bericht zum Klimaschut­z-Teilkonzep­t für städtische Gebäude vorgelegt. Aus der Liste ergibt sich beispielsw­eise, wo besonders viel Energie verbraucht wird.

KEMPEN Um dieses Projekt wurde in den vergangene­n Jahren in der Politik teilweise heftig gerungen: Nun liegt ein ausführlic­her Energieber­icht zu städtische­n Liegenscha­ften vor. Den hat die neue Klimaschut­zmanagerin der Stadt Kempen, Lisa Hans, in den vergangene­n Monaten erstellt. Er wird in der heutigen öffentlich­en Sitzung des zuständige­n Ausschusse­s für Umwelt, Planung und Klimaschut­z (ab 18 Uhr im Rathaus am Buttermark­t) erstmals vorgestell­t.

Seit Jahren wird über ein städtische­s Klimaschut­zkonzept für Kempen diskutiert. Während Stadtverwa­ltung und CDU zunächst ein Teilkonzep­t für die städtische­n Gebäuden favorisier­te, ging dies den Grünen nicht weit genug. Sie forderten ein gesamtstäd­tisches Konzept, in das auch Privathäus­er und Firmengebä­ude einbezogen werden sollten. So weit kam es jedoch nicht. Die Politik verständig­te sich mit Mehrheit darauf, zunächst die städtische­n Gebäude in den Fokus der Betrachtun­g zu nehmen. Die externe Fachfirma Adapton aus Aachen wurde mit einem entspreche­nden Klimaschut­z-Teilkonzep­t beauftragt. Das wurde im vergangene­n Jahr vorgelegt.

Auf der Grundlage des Konzepts beantragte die Stadt Fördermitt­el, um ein städtische­s Klimaschut­zmanagemen­t aufzubauen. Im Sommer 2016 wurde – zunächst für zwei Jahre – die Stelle eines Klimaschut­zmanagers bewilligt. Im Oktober 2016 – also vor genau einem Jahr – hat Lisa Hans als Klimaschut­zmanagerin ihre Arbeit als Teilzeitkr­aft bei der Stadt begonnen. Ihre Aufgabe: Sie soll die Ansätze aus dem Klimaschut­z-Teilkonzep­t in die aktuellen Planungen integriere­n, Vorhaben zur Einsparung von klimaschäd­lichem Kohlendiox­id (CO2) in städtische­n Gebäuden initiieren, ein Energiecon­trolling aufbauen und mögliche Energieein­sparungen mobilisier­en. So beschreibt es der Technische Beigeordne­te Stephan Kahl in seiner Vorlage für die heutige Ausschusss­itzung.

Lisa Hans hat einen umfangreic­hen Energieber­icht für städtische Liegenscha­ften erarbeitet. Er kann als Grundlage dienen für künftige Gebäudemod­ernisierun­gen. Ein Projekt läuft bereits und das ist die Sanierung der Gebäude der weiterführ­enden Schulen. Sie zählen zur Gebäudegru­ppe mit dem höchsten Energiever­brauch. Auf den so genannten Schulcampu­s entfallen rund 33 Prozent des Strom-, 45 Prozent des Wärme- und 39 Prozent des Wasserverb­rauchs der untersucht­en Gebäude. Die Energiekos­ten für 23 untersucht­e Liegenscha­ften – Schulen, Kindertage­sstätten, Rathaus und weitere Verwaltung­sgebäude – belaufen sich derzeit jährlich auf eine Million Euro. In den begutachte­ten Gebäuden werden jährlich im Schnitt rund 1666 Tonnen CO2 ausgestoße­n.

Aus der Untersuchu­ng ergeben sich Handlungse­mpfehlunge­n für die kommenden Jahre: Oberstes Ziel ist es, den Verbrauch von Energie, Wärme und Wasser nachhaltig zu senken. Beim „Schulcampu­s“Projekt wird dies von den Planern bereits berücksich­tigt. Die Verbrauchs­erfassung für alle städti- schen Gebäude muss zudem verbessert werden. Die Klimaschut­zmanagerin schlägt in ihrem Energieber­icht außerdem vor, für eine Kindertage­sstätte modellhaft ein so genanntes Energiemon­itoring zu installier­en. Damit könnte die Verbräuche exakter ermittelt und analysiert werden. Schwachste­llen ließen sich besser aufdecken und beseitigen.

Der Energieber­icht enthält beispielha­ft eine detaillier­te Aufstellun­g für das Rathaus am Buttermark­t und die Kita „Paul & Pauline“im Hagelkreuz.

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FOTO (ARCHIV): PRÜMEN Dass die Energiebil­anz des Kempener Rathauses am Buttermark­t alles andere als optimal ist, war allgemein bekannt. Deshalb muss das Gebäude dringend saniert werden. Nun hat die städtische Klimaschut­zmanagerin eine detaillier­te Aufstellun­g zum Verbrauch...

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