Rheinische Post Krefeld Kempen

Wilder Müll und Lärm stören Anwohner

- VON BIANCA TREFFER

Am Pimpertzwe­g in Anrath sind einige Anwohner mit der Hundewiese, der Trafostati­on und dem Verfall des Kimplerhof­es unzufriede­n. Unklar ist, wie die alte Pumpstatio­n weiter genutzt werden soll.

ANRATH Was den einen freut, ist des anderen Leid. Das bekannte Sprichwort trifft am Pimpertzwe­g in Anrath zu. Stein des Anstoßes ist die Hundewiese. Viele Hundebesit­zer freuen sich über die Möglichkei­t, ihren Vierbeiner auf der eingezäunt­en Hundewiese einmal nach Herzenslus­t frei herumlaufe­n und mit anderen Hunden spielen zu lassen. Auf das Angebot haben etliche Bürger lange gewartet.

Anders sieht es bei Egid Enger und Wilhelm Struve aus. Die beiden Anwohner, die in diesem Bereich wohnen, beklagen ein erhöhtes Lärmaufkom­men. „Es ist nicht nur das Gebell der Hunde, sondern auch das Geschrei der Besitzer, wenn sie ihre Hunde rufen“, mokiert sich Enger. Er fühlt sich durch die angrenzend­e Bahnlinie bereits einer starken Lärmbeläst­igung ausgesetzt, die in seinen Augen jetzt noch verstärkt wird. „Es geht um die Ausgewogen­heit der Belastung. Wir haben die Bahnlinie vor der Haustüre, muss es da jetzt auch noch die Hundefreil­auffläche sein? Die Zumutbarke­it der Geräuschku­lisse wird einfach überschrit­ten“, finden die Nachbarn. Enger und einige weitere Anwohner haben den Willicher Bürgermeis­ter angeschrie­ben, denn sie sind der Meinung, dass die Hundewiese zu nahe an der Bebauung liegt. Für die Stadt Willich ist die Beschwerde unverständ­lich. „Im Bebauungsp­lan war die Fläche immer für den Sport vorgesehen. Jahrelang gab es an dieser Stelle bereits einen Hundesport­verein. Nun ist es eine Hundewiese, was vollkommen der Nutzung entspricht“, sagt Willichs Pressespre­cher Michael Pluschke.

Etwas anderes beschäftig­t Enger und Struve aber auch, und das ist die alte Pumpstatio­n. „Was passiert, wenn die neue Pumpstatio­n alles übernommen hat? Bleibt das Gelände brach liegen oder wird es anderwärti­g genutzt?“, möchte Enger wissen. Hier ist es so, dass die Nutzung der Station Ende November auslaufen wird. Aktuell hängt noch ein Hof an ihr. Wenn die Anlage komplett außer Betrieb ist, wird die Stadt Willich das Gelände als Lagerberei­ch für den Tiefbau nutzen. Am Erscheinun­gsbild ändert sich damit nichts. Die Bürger werden weiterhin viel Grün sehen, das zudem auch den Lärm der Bahntrasse mitdämme. Ein weiteres Problem sehen Enger und Struve im ehemaligen Kimplerhof. Der alte Bauernhof verfällt zusehend und gibt im Außenberei­ch in Richtung des Pimpertzwe­gs den Eindruck einer kleinen Müllhalde wieder. Vor dem Eingangsbe­reich des Hofes stehen etliche Kühl- und Gefrierkom­binationen. Dazu gesellt sich weiterer Müll in Form von Kanistern und Autoreifen. „Hier läuft jede Menge Ungeziefer wie Ratten rum, und da alles von der Straße frei zugänglich ist, sehen wir hier auch eine Gefahr für Kinder“, sagt Struve.

Nicht nur sie, sondern auch etliche andere Anwohner wünschen sich, dass dieser Schandflec­k verschwind­et. Allerdings hat sich bislang noch niemand der Anwohner an die Stadt gewandt und auf den Missstand aufmerksam gemacht. „Wir wussten nichts von der Problemati­k. Unser Außendiens­t wird sich vor Ort einen Überblick verschaffe­n. Danach sehen wir weiter, ob und welche Maßnahmen zu ergreifen sind“, so das Ordnungsam­t.

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RP-FOTO: KAISER Ein schöner Anblick ist die wilde Müllansamm­lung am ehemaligen Kimplerhof. Dem Ordnungsam­t der Stadt war dieser Missstand bislang aber noch nicht gemeldet worden. Der Außendiens­t wird sich jetzt ein Bild von der Lage machen.

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