Rheinische Post Krefeld Kempen

Bis 2021: Krefeld investiert rund 100 Millionen Euro in die Schulen

- VON JOACHIM NIESSEN

Mit der Einrichtun­g eines Unteraussc­husses will die Verwaltung politische Entscheidu­ngsprozess­e beschleuni­gen. „So ist sichergest­ellt, dass keine Fördergeld­er verloren gehen“, so Dezernent Linne.

Das Finanzpake­t ist gewaltig und das Ziel eindeutig: Rund 100 Millionen Euro sollen bis zum Ende des Jahres 2021 in die städtische­n Schulen investiert werden. Ein Teil der Summe kommt aus verschiede­nen (Landes-)Förderprog­rammen wie „Gute Schule 2020“, ein anderer aus dem Krefelder Stadthaush­alt. „Ausdrückli­ches Ziel ist ein umfassende­r Mittelabru­f aus den Förderprog­rammen und deren vollständi­ge Verwendung“, sagt Schulbeige­ordneter Gregor Micus und ergänzt: „Die Verwaltung plant, dass die Gelder so eingesetzt werden, dass von den 100 Millionen Euro am Ende kein Cent verloren geht.“

Davon ist auch Bau- und Planungsde­zernent Martin Linne – einer der Väter des 13-seitigen Stadtpapie­rs – überzeugt. „Der Vorschlag, den wir der Politik in der Sitzung des Schulaussc­husses am Donnerstag vorlegen werden, garantiert, dass die kompletten Fördermitt­el in Krefeld bleiben und für unsere Schüler ausgegeben werden können.“Flexibilit­ät heißt dabei ein Zauberwort, mit dem die Verwaltung dieses Ziel erreichen will. So soll der Blick auf die Förderwürd­ig- keit bei allen – aus Haushaltsm­itteln geplanten – Projekten Priorität haben. Micus: „Es kann dadurch zu Verschiebu­ngen bei der Finanzieru­ng kommen, aber es ist garantiert, dass die Gesamtsumm­e bleibt und sich vor allem der städtische Anteil nicht verringert.“

Während Linne von einer „großen Herausford­erung an die Verwaltung, aber auch von einer riesengroß­en Chance für die Schulen“spricht, weiß der Dezernent auch um die personelle­n Engpässe in seinem Bereich. So hat die Politik zwölf zusätzlich­e Stellen für das Gebäudeman­agement bereits zum Jahresbegi­nn genehmigt, allerdings konnten für keinen dieser Jobs qualifizie­rte technisch ausgebilde­te Kräfte gefunden werden. Mehr noch: Durch Personalfl­uktuation sind zwei weitere offene Stellen hinzugekom­men. „Uns fehlen Architekte­n sowie Fachingeni­eure aus den Breichen Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro“, sagt Linne, der trotzdem Optimismus verbreitet: „Wir sind in dem Projekt derzeit im vorgesehen­en Zeitplan.“Und genau hier ist auch die Politik gefordert. Die Verwaltung hält es für notwendig, zur Beschleuni­gung und Straffung der Beratungs- und Entscheidu­ngsprozess­e beim Hauptaussc­huss einen „Unteraussc­huss“einzuricht­en, der mit „umfassende­n Entscheidu­ngskompete­nzen“ausgestatt­et wird. Für die Ratsvertre­ter ist das nicht neu: Ein entspreche­ndes Instrument hat sich beim Ausbau der Kindertage­sstätten bereits bestens bewährt. Derzeit braucht die Politik von der Fertigstel­lung einer Verwaltung­svorlage bis zur (Rats-)Entscheidu­ng mindestens drei Monate. „Durch die Einrichtun­g des Unteraussc­husses können wird das Zeitfenste­r auf sechs bis acht Wochen reduzieren“, rechnet Linne vor. Der Vorteil: Sitzungen von Schul-, Vergabe-, Finanz- und Bauausschu­ss werden – für die Schulinves­titionen – quasi gemeinsam abgehalten.

Im Zusammenha­ng mit dem Projektabl­auf wurde allen Schulen in städtische­r Trägerscha­ft Gelegenhei­t gegeben, aus eigener Sicht Bedarfe und Wünsche zu Maßnahmen an ihren Standorten aufzuliste­n. „Die von nahezu allen Schulen eingegange­nen Meldungen werden durch eine Projektgru­ppe derzeit systematis­ch erstellt, auf Vereinbark­eit mit den Förderrich­tlinien überprüft, den fünf Arbeitsfel­dern des Projekts zugeordnet und mit einem Vorschlag zur Priorisier­ung versehen“, sagt Micus. Ziel sei es, der Politik dadurch eine transparen­te Übersicht als Entscheidu­ngsgrundla­ge an die Hand zu geben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany