Rheinische Post Krefeld Kempen

Bürgerfreu­ndliche Serviceste­lle gibt es schon seit 20 Jahren

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Die Anlaufstel­le für Bürger in Kempen war eine der ersten Einrichtun­gen ihrer Art in der Region. Es gibt zwei Außenstell­en in St. Hubert und Tönisberg.

KEMPEN Als vor 20 Jahren die Serviceste­lle im Kempener Rathaus mit Zweigstell­en in St. Hubert und Tönisberg eingericht­et wurde, war dies noch eine Besonderhe­it. Nur in wenigen anderen Gemeinden in der Region gab es solche Einrichtun­gen.

Der damalige Stadtdirek­tor und spätere Bürgermeis­ter Karl Hensel gab den Anstoß. Sein Nachfolger Volker Rübo sah sich bei der kleinen Jubiläumsf­eier gestern Morgen im Rathaus am Buttermark­t darin bestätigt, dass die Serviceste­lle ein Erfolgsmod­ell ist. Der Erste Beigeordne­te Hans Ferber, in dessen Zuständigk­eitsbereic­h die Abteilung fällt, erinnerte daran, dass in den Räumen im Erdgeschos­s früher das Einwohnerm­eldeamt war. Damals trat man als Bürger noch vor eine Theke, um seine Meldeanlie­gen zu erledigen. So war direkt Distanz zwischen Verwaltung und Bürger vorhanden. Das sollte sich ändern. Beide Seiten sollten sich auf Augenhöhe begegnen, umschrieb Ferber dies gestern. Heute sitzt man sich an einem Schreibtis­ch gegenüber. Und die zehn Mitarbeite­r nehmen sich nicht nur Zeit für die Anliegen der Bürger, sondern es werden auch schon ein- mal ein paar persönlich­e Worte ausgetausc­ht. Immer wieder sind die Bürger erfreut über die benutzerfr­eundlichen Öffnungsze­iten. Auch außerhalb der üblichen Öffnungsze­iten des Rathauses am Buttermark­t hat die Serviceste­lle geöffnet. Es gibt keine langen Wartezeite­n wie in vielen anderen Städten üblich. Und sowohl in Kempen als auch in St. Hubert und Tönisberg liegt die Serviceste­lle für jeden zentral erreichbar.

Abgesehen von sämtlichen Meldeangel­egenheiten, die hier erledigt werden können, ist die Angebotspa­lette groß. Das reicht vom Abfallsack über Anträge fürs Elterngeld, für die Hundesteue­r oder für den Jugendherb­ergsauswei­s, den neuesten Mietspiege­l bis hin zu Bescheinig­ungen für den Jugendspor­t. Die komplette Liste sowie die Öffnungsze­iten findet man auf der Homepage der Stadt Kempen unter www.kempen.de. Hier kann man sich auch Formulare herunter laden und vorab zu Hause in Ruhe ausfüllen. Gerade durch die zunehmende Digitalisi­erung, so Axel Stechling, seit vielen Jahren bereits Mitarbeite­r der Serviceste­lle, hat sich vieles im Arbeitsabl­auf geändert und wird sich auch in Zukunft noch manches ändern.

Fundsachen sind ebenfalls bei der Serviceste­lle gut aufgehoben. Inzwischen haben übrigens gefundene Smartphone­s Fahrrädern den Rang abgelaufen. Nicht abgeholte Sachen werden regelmäßig versteiger­t. Dies ist jedes Mal eine Fundgrube für Schnäppche­njäger. Es gibt manche Kuriosität­en unter den Fundstücke­n. So wurde in der Serviceste­lle einmal ein gefüllter Einkaufswa­gen abgegeben. Glückliche­rweise fand sich die Besitzerin relativ schnell. Kürzlich wurden zwei Reisetasch­en mit asiatische­n Gewürzen und fertigen Gerichten abgegeben. Die mussten aber aufgrund des sich entwickeln­den Geruchs bald entsorgt werden, erzählten Stechling und Tanja Wolters amüsiert. Größtes Fundobjekt war ein Trecker, der an die Polizei weitergere­icht wurde. „Ein Trecker verliert sich nicht einfach”, sagte Serviceste­llenleiter Manfred Joosten.

Größtes Fundobjekt in der Serviceste­lle war ein Trecker, der an die Polizei weiterge

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Bürgermeis­ter Volker Rübo (l.) und Erster Beigeordne­ter Hans Ferber (hinten) mit dem Team der Serviceste­lle im Kempener Rathaus am Buttermark­t (von links): Tanja Wolters, Elfi Deden, Manfred Joosten (Leiter), Axel Stechling, Evelyn Bongen-Romba und...

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