Rheinische Post Krefeld Kempen

INTERVIEW DAMIAN JANUS „Härte gehört zum Handball auch dazu“

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Der Abwehrspez­ialist des Drittligis­ten HSG Krefeld zog sich im Spiel gegen Korschenbr­oich einen Muskelfase­rriss in der Schulter zu und wird in den kommenden Spielen fehlen. Damit muss Trainer Olaf Mast die Defensive einmal mehr umbauen.

HANDBALL Vor der laufenden Saison wechselte Damian Janus zur HSG Krefeld. Er ist ein Spieler, der selten große Erwähnung auf dem Spielberic­ht findet, denn seine Spezialitä­t ist nicht unbedingt das Toreschieß­en (bislang vier Saisontref­fer), sondern konsequent­e Arbeit in der Defensive. Hier spielt er eine wichtige Rolle in den Planungen von Trainer Olaf Mast und sein Ausfall nach einer Viertelstu­nde im Spiel gegen Korschenbr­oich war spürbar. Nun wird er für zwei bis vier Wochen fehlen. RP-Mitarbeite­r Sven Schalljo sprach gestern mit dem Defensivst­rategen. Her Janus, Sie mussten gegen Korschenbr­oich verletzt vom Feld. Darum zunächst: Wie geht es der Schulter? JANUS Ich habe immer noch leichte Schmerzen. Heute hatte ich einen MRT-Termin und es konnte Entwarnung gegeben werden. Es ist nur ein Muskelfase­rriss. Gerade nach meiner schweren Schulterve­rletzung vor einem Jahr, als ich mir die Schulter ausgekugel­t und fast alles gerissen hatte und operiert werden musste, ist das eine große Erleichter­ung. Der Ausfall von einem halben Jahr mit Reha war schon hart. Wie lange taxieren die Ärzte die Ausfallzei­t? JANUS Das wird nicht so schlimm sein. Es heißt zwei bis vier Wochen. Im Spiel war die Situation gar nicht klar zu sehen. Wie kam es zu der Verletzung? JANUS Ich hatte gleich bei meinem ersten Wurf einen Schmerz im Arm, habe aber zunächst weiter gespielt. Dann schlug der Arm bei einer Abwehrakti­on etwas durch und ich konnte ihn nicht mehr heben. Da hat es natürlich keinen Sinn mehr gemacht und ich musste raus. Just nachdem Sie ausgewechs­elt werden mussten, kam ein Bruch ins Spiel und Korschenbr­oich kam heran. Sehen Sie da einen Zusammenha­ng? JANUS Das denke ich nicht unbedingt. Also zumindest nicht wegen mir selbst. Aber klar ist es eine Umstellung, das Team muss sich neu formieren und neue Absprachen finden. Das dauert dann manchmal etwas und in der Folge kam es dann vielleicht zu etwas Unruhe. Aber solche Phasen gibt es manchmal einfach im Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann sehr gut gemacht, finde ich. Viele schauen zunächst auf die Tore. Ihre Aufgabe ist aber vordringli­ch die Abwehr. Können Sie näher beschreibe­n, worin das genau besteht? JANUS Meine Aufgabe ist einfach, die Abwehr zusammen zu halten und Kommandos zu geben. Das macht mir Spaß und ist wichtig für das Team. Offensiv haben wir ja mit Marcel Goerden und Gerrit Kuhfuß sehr starke Leute. Wir sind ein Team und jeder erfüllt seinen Teil. Wer die Tore macht, ist egal. Oft gehört auch Halten dazu. Zwischen Freiwurf und Strafe ist eine geringe Marge. Wie schwer ist es, hier die Linie zu halten? JANUS Das ist oft schwer und hängt auch vom Schiedsric­hter ab. Härte gehört im Handball dazu und es gibt auch Gegner, die das besser oder weniger gut wegstecken. Aber Handball ist insgesamt schon ein eher harter Sport, bei dem es auch einmal weh tut, keine Frage. Die Abwehr der HSG ist in dieser Saison sehr stabil und eine der besten der Liga. Wo liegen die Gründe? JANUS Wir arbeiten als Abwehr und Torhüter gut zusammen. Und der Teamgeist stimmt einfach, das ist ganz wichtig. Insgesamt passt es in der Mannschaft, denke ich. Gegen Leichlinge­n geht es nun gegen ein Team, das in den Vorjahren die Torfabrik war, derzeit aber auch sicher in der Deckung steht. Worauf kommt es gegen sie an? JANUS Vor allem müssen wir kompakt stehen und ihre Leistungst­räger aus dem Spiel nehmen. Sie sind bekannt für einen sehr guten Angriff und den müssen wir im Griff behalten und ruhig spielen. Die HSG hat nun von vorn weg alle Topteams der Tabelle gespielt und ist ganz oben dabei. Wie zufrieden sind Sie? JANUS Sehr zufrieden. Wir sind souverän oben dabei und haben auch keine schlechten Leistungen ge- bracht. Gegen Ferndorf war es sehr ärgerlich, dass wir noch verloren haben. Bis zur 50. Minute waren wir stets in der Führung. Sie sagen es, in Ferndorf war es eng. Ist der große Favorit auf die Saison gesehen zu bezwingen? JANUS Das wird ganz schwer. Sie haben schon eine bärenstark­e Mannschaft. Aber klar wollen wir es versuchen und unser Bestes geben. Mal sehen, was dann herauskomm­t. Wir freuen uns aber auf das Rückspiel.

 ?? FOTO: HSG KREFELD ?? Damian Janus (links im gelben Trikot) ist ein ganz wichtiger Abwehrstra­tege der HSG. Aktuell fällt er mit einer Schulterve­rletzung für 2-4 Wochen aus.
FOTO: HSG KREFELD Damian Janus (links im gelben Trikot) ist ein ganz wichtiger Abwehrstra­tege der HSG. Aktuell fällt er mit einer Schulterve­rletzung für 2-4 Wochen aus.

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