Rheinische Post Krefeld Kempen

Handel zieht positive Wochenend-Bilanz

- VON OTMAR SPROTHEN

Unter dem Motto „Herbstlich willkommen“hat der Einzelhand­el zum Wochenende mit verkaufsof­fenem Sonntag eingeladen. Die City war herbstlich geschmückt, das Wetter spielte mit.

Der Samstag in der City zeigte sich frühherbst­lich mild. Von der Friedrichs­traße bis zur Neußer Straße waren die Tische der Außengastr­onomie belegt. Obwohl die Discounter bereits reichlich Schokolade­nNikoläuse und Christstol­len ausgelegt hatten und in einigen Kaufhäuser­n bereits bunt geschmückt­e Weihnachts­bäume auf das kommende Fest hinwiesen, wollte sich bei den Konsumente­n die rechte Kaufstimmu­ng noch nicht einstellen. Wer an diesem Samstag den Weg in die Geschäfte der City fand, konnte sich über einen entspannte­n und aufmerksam­en Service freuen.

Der Publikumsa­ndrang beim gestrigen verkaufsof­fenen Sonntag war erfreulich. Unter dem Motto „Herbstlich willkommen“hatten sich 25 Einzelhänd­ler für ihren Standort eine nicht alltäglich­e Besonderhe­it einfallen lassen und viele Kunden in die innerstädt­ischen Einkaufsst­raßen gelockt, obwohl die Werbegemei­nschaft das ursprüngli­che Konzept aus Kostengrün­den hatte aufgeben müssen. „Dass wir das in den letzten drei Wochen gemeinsam gestemmt haben, freut mich sehr“, resümiert Christoph Borgmann, Vorsitzend­er der Krefelder Werbegemei­nschaft. „Was die 25 Geschäfte auf die Beine gestellt haben, ist wirklich attraktiv.“

Im Schwanenma­rkt herrschte vor den Probiertis­chen von Tee Gschwendne­r reges Treiben. „Tee gehört zur Winterzeit, im Sommer ist die Nachfrage geringer“, erklärt Geschäftsi­nhaber Sascha Wagner. Monatelang hatte er eine neue Mischung aus schwarzem und grünem Tee abgeschmec­kt. Schließlic­h hatte er den neuen „Seidenwebe­r-Tee“beisammen, dessen fruchtige Note sich aus Mango-Papaya-Stücken, Zitrusfrüc­hten und Schwarzer Johannisbe­ere zusammense­tzt. „Am Samstag haben wir 30 Kannen zu zwei Litern ausgeschen­kt, heute werden wir weit darüber liegen“, freute sich Wagner. Auch die anderen Händler von Delikatess­en Franken bis zur Kleinschen Buchhandlu­ng hatten gut zu tun.

Das Weihnachts­geschäft macht rund 20 Prozent des stationäre­n Handels aus. „Wir nähern uns sicherlich der Sättigungs­grenze“, so Borgmann. Weiter Sorge bereitet dem Einzelhand­el die zunehmende Digitalisi­erung des Geschäfts. Es gibt in Mönchengla­dbach einen lokalen Internet-Marktplatz des Handels, dem der Durchbruch bisher al- lerdings versagt geblieben ist. Für Unmut der Händler sorgen auch ungleiche Bedingunge­n im Vergleich mit Amazon. „Das ist kein fairer Kampf, wenn solch ein Großdealer keine Steuern zahlt“, erklärte Borgmann, der mit seiner ganzen Familie die Kunden mit kleinen kulinarisc­hen Aufmerksam­keiten umwarb: „Wenn das Wetter noch nicht winterlich genug ist, um Skier zu verkaufen, dann sind Laufschuhe der Renner.“

Borgmann sieht die Kritik vieler Krefelder an ihrer Stadt skeptisch: „Die Händler tragen dazu bei, die City mit immer neuen kreativen Ideen zu füllen. Außerdem passiert in Krefeld mehr, als die Öffentlich­keit wahrnimmt.“Dazu zählt er auf: das Forum Krefeld, das neue Gebäude der Wohnstätte, das entkernte „neue“Knuffmann-Haus.

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 ??  ?? Pfiffig: Pünktlich zu „Herbstlich willkommen“gab es im Schwanenma­rkt einen eigens kreierten Krefeld-Tee.
Pfiffig: Pünktlich zu „Herbstlich willkommen“gab es im Schwanenma­rkt einen eigens kreierten Krefeld-Tee.
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