Rheinische Post Krefeld Kempen

St. Tönis gibt den Sieg aus der Hand

- VON MARCEL PÜTTMANNS

Handball: Das Frauen Team muss sich trotz 29:20-Führung mit einem Unentschie­den begnügen.

NORDRHEINL­IGA Ein ähnlich starker Heimauftri­tt wie gegen Überruhr sollte es werden, ein noch besserer wurde es. Zumindest bis zur 42. Minute. Zu diesem Zeitpunkt führte die Frauenmann­schaft der Turnerscha­ft St. Tönis gegen den TuS Treudeutsc­h Lank vermeintli­ch komfortabe­l mit 29:20. Was dann passierte, sorgte für Fassungslo­sigkeit und kollektive­s Kopfschütt­eln. Am Ende stand es 34:34 (19:14) und die Turnerscha­ft musste sich mit nur einem Zähler begnügen.

Wie diese Punkteteil­ung zustande kam, darüber dürfte selbst im Lanker Lager keine Klarheit herrschen. Von der ersten Sekunde an demonstrie­rten die Gastgeberi­nnen pure Entschloss­enheit und erwischten einen optimalen Start. Mit konzentrie­rter Defensivar­beit wurden die Gäste zu Abspielfeh­lern gezwungen, in der eigenen Vorwärstbe­wegung stimmte früh die Abstimmung (6:2). Mitte der ersten Hälfte legte der Tabellense­chste zwar zunehmend seine Lethargie ab, an der Dominanz der St. Töniserinn­en konnte dies zunächst nichts ändern (12:8, 16:12). Torhüterin Verena Borrmann glänzte in der Abwehr mit zahlreiche­n Paraden und offensiv lief die Mannschaft von Trainerin Miriam Heinecke erfolgreic­h ihre Konzepte und agierte überaus variabel. Sandra Ewert feuerte aus dem Rückraum, Anna Greverath wirbelte auf Außen und Rabea Brüren mischte die Lanker Deckung im Eins-gegen-Eins auf. Als im zweiten Durchgang die Partie endgültig entschiede­n schien, verlor die Turnerscha­ft plötzlich komplett ihre Linie. Eine Aneinander­reihung von Fehlern lud die Gäste zu zahlreiche­n leichten Toren ein. Lank holte Treffer um Treffer auf und es kam zu einem echten Herzschlag­finale. Nach einer schönen Aktion von Sofia Bergmayer zum 34:33 sah es kurzzeitig doch noch nach einem Happy End aus, aber die Gäste antwortete­t vier Sekunden vor dem Schlusspfi­ff erneut. „Wir sind Mitte der zweiten Hälfte in Ohnmacht gefallen. Das darf uns in dieser Form natürlich nicht passieren. Ich habe es auch nicht geschafft, von der Bank aus die nötige Ruhe reinzubrin­gen. Da- bei hat Lank hier noch nicht einmal durch bedingungs­losen Kampf überzeugt. Wir haben sie eingeladen“, ärgerte sich Heinecke.

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FOTO: W. TOPEL Fast ohne Gegenwehr der Lankerinne­n kommt hier Sandra Ewert zu Abschluss, die mit insgesamt neun Treffern die erfolgreic­hste Werferin der Turnerscha­ft St. Tönis war.

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