Rheinische Post Krefeld Kempen

Neuer Ort für Textilmuse­um gesucht

- VON MANFRED MEIS

Das Gebäude an der Krickenbec­ker Allee in Hinsbeck ist zu klein und nicht mehr zeitgemäß. Nun werden mögliche andere Standorte geprüft. Auch für die Sammlung Tillmann muss ein neues Depot gefunden werden.

NETTETAL Während sich das Textilmuse­um „Die Scheune“in Hinsbeck-Hombergen in den Winterschl­af verabschie­det hat, machen sich die Verantwort­lichen weiter Gedanken um die Zukunft des kleinen Museums. Das bisherige Gebäude an der Krickenbec­ker Allee 21 ist zu klein und nicht mehr zeitgemäß. Das Kuratorium der Stiftung hat darum den aus Lobberich stammenden und heute in Willich-Anrath ansässigen Architekte­n Norbert Rennen beauftragt, mögliche neue Standorte aus fachlicher Sicht zu überprüfen. Das sind der Naturschut­z- und der Bongartzho­f (beide

„Die Untersuchu­ngen

der möglichen Standorte haben gerade erst begonnen“

Norbert Rennen in Lobberich) sowie ein Anwesen, das der Verkehrs- und Verschöner­ungsverein Hinsbeck benannt hat. Wann ein Ergebnis vorliegt, lässt sich noch nicht festmachen. „Die Untersuchu­ngen haben gerade erst begonnen“, sagte Rennen.

Allzu viel habe sich im Laufe dieses Jahres nicht getan, berichtete die Stadtverwa­ltung im Ausschuss für Kultur und Städtepart­nerschafte­n. „Wir brauchen viel Geduld und eventuell auch viel Geld“, war aus dem Plenum zu hören. Neben der Festlegung des neuen Museumssan­dorts geht es auch um die Bestandsau­fnahme der Sammlung Tillmann, verbunden mit der Suche nach einem Depot.

Seit rund 50 Jahren sammeln Walter und Hildegard Tillmann Zeugnisse aus der Geschichte des textilen Handwerks und der Industrie. Die Gegenständ­e sind nur zu einem ganz geringen Teil in der Scheune in Hombergen ausgestell­t. „Sie lagern an insgesamt acht Stellen“, teilte Kulturamts­leiter Arndt Venten mit. Weil die Besitzer des Helfeshofe­s in Hinsbeck-Wevelingho­ven die Räume gekündigt haben, muss Ersatz gefunden werden. Deshalb hatte die das Museum tragende Stiftung ein Fachbüro mit der Sichtung und Bewertung der Sammlungss­tücke beauftragt. Sie sollten – zumindest vorübergeb­end – im inzwischen leer stehenden Bongartzho­f in Lobbe- rich-Sassenfeld gelagert werden. Bei einer Besichtigu­ng durch Fachleute hat sich aber herausgest­ellt, dass der Bongartzho­f „als Lagerstätt­e erst nutzbar gemacht werden muss“, sagte Venten. Und: Auch wenn die Räume etwas hergericht­et seien, bleibe eine „konservato­risch sichere Verwahrung von Papierund Textilexpo­naten problemati­sch. Also wurde das Projekt vorübergeh­end abgebroche­n.

Mit dem Zuschussge­ber Landschaft­sverband Rheinland ist nun vereinbart worden, nun zunächst einmal mit der Inventaris­ierung der Stücke zu beginnen, die in der katholisch­en Grundschul­e Lobberich lagern. Zu besonderen Gegenstän- den wird der Sammler Walter Tillmann (91) befragt. Nach und nach sollen so auch die anderen Standorte unter die Lupe genommen werden.

Die Textilsche­une öffnet wieder am 22. April 2018. Für die Ausstellun­gen gebe es bereits Ideen, erklärte Venten, der vorübergeh­end auch die Geschäftsf­ührung von Birgit Lienen übernommen hat. Diese konzentrie­rt sich jetzt ganz auf ihre Aufgaben als Gleichstel­lungsbeauf­tragte der Stadt. Eine halbe Stelle soll ausgeschri­eben werden. „Vielleicht finden wir eine Museologin, die dann auch das Museum für neue Medien fit macht“, hofft der Amtsleiter.

Architekt

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RP-FOTO: EMILY SENF Das Textilmuse­um „Die Scheune“in Hinsbeck-Hombergen hat sich in den Winterschl­af verabschie­det.

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