Rheinische Post Krefeld Kempen
Training für einen fitten Kopf
Mit einem neuen Angebot verbindet der TV Schiefbahn Sport und Schule: Neue Kurse kombinieren Bewegung und Lernen.
SCHIEFBAHN Diese Art von Lernen findet Joshua toll: „Wir haben auf den großen Plexi-Bällen mit Stöcken den Rhythmus geschlagen, um kurze und lange Silben zu unterscheiden“– und das Ganze nicht in der Schule, sondern in der Turnhalle des TV Schiefbahn. LegasthenieTrainerin Heike Kolb-Schumacher nutzt eine altbekannte Tatsache für ein neues Angebot: Bewegung ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch gut für den Kopf. Beim „Buchstabenzauber mit Bewegung“bekommen Kinder mit einer Leseund Rechtschreibschwäche Anleitungen, um ihre Lernprobleme über die Bewegung und die Freude daran in den Griff zu bekommen.
Heike Kolb-Schumacher
Immer 90 Minuten am Samstag sind die Kinder in der Peter-Bäumges-Halle – und wie bei einem Sporttraining fangen sie mit dem Aufwärmen an: Heike Kolb-Schumacher gibt die Anleitung: „Stellt euch hinter einander auf, dann das linke Bein und den rechten Arm in die Luft strecken – dann wechseln.“Danach stellen sich die Acht- bis Zehnjährigen in Paaren gegenüber auf und machen spiegelbildliche Übungen: Der Trainerinnen-Bitte „Sophie, heb den linken Arm“muss „Spiegelbild“Christopher mit dem rechten Arm folgen – und umgekehrt, dann werden die Beine hinzugenommen. „Das Gehirn ist wie ein Muskel: Wenn es trainiert wird, wird es kräftiger, beweglicher und leistungsfähiger – und das Ganze soll auch Spaß machen“, erklärt die Trainerin. Über die Bewegung und das Angebot in einer kleinen Gruppe kann sie Aspekte wie Raumorientierung, Konzentration und Aufmerksamkeit anders fördern als in einer Einzelbetreuung jedes Kindes. Nach dem Aufwärmen folgen immer wieder andere Aufgaben: An diesem Vormittag legen die Mädchen und Jungen mit ScrabblePlättchen Begriffe und Namen, oder sie erfahren Buchstaben über dreidimensionale Ansichten.
Die Kinder sind mit Eifer bei der Sache, denn sie merken schon erste Erfolge: „Ich hatte früher in jedem Satz Fehler, jetzt nur noch in jedem zweiten“, berichtet Fine. Sophie ergänzt, dass sie am Vortag eine Arbeit geschrieben habe, „sonst habe ich immer lange gebraucht, jetzt bin ich fertig geworden“. Auch die Lehrer der Kinder merken die Entwicklung zum Besseren, berichtet Kolb-Schu-
„Bewegung ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch gut
für den Kopf“