Rheinische Post Krefeld Kempen
Chance sehen
Die Diskussion um Fahrverbote in den Städten wird mehr und mehr radikalisiert. Die einen fürchten den Verlust der Volksgesundheit, andere den Untergang von Einzelhandel und Freiheit. Ja, Fahrverbote sind ein massiver Eingriff und sollten nur das letzte Mittel sein. Was aber in der ganzen Diskussion verkannt wird, sind die damit verbundenen Chancen, die Dinge grundsätzlich besser zu machen. Bietet uns die Notwendigkeit des Handelns nicht auch die Möglichkeit mittels neuer, digitaler Helfer die bestehenden Probleme, wie Feinstaub, CO2-Ausstoß, verstopfte Straßen grundsätzlicher anzugehen? Man stelle sich eine Regelung für eine Stadt wie Düsseldorf vor, die eine Zufahrt von Pkw an Werktagen zwischen 6.30 und 9.30 Uhr nur mit mindestens zwei Fahrgästen erlaube. Mittels einer durchdachten Digitalisierung würde eine solche Maßnahme einen immensen Schub an Innovationen auslösen. Schade aber, dass die derzeitige Diskussion nur davon geprägt ist, ein „weiter so“irgendwie zu erreichen. So lässt sich Zukunft nicht gestalten. K. Menzel Willich Zu „Mythos Zwei-Klassen-Medizin“(RP vom 2. Dezember): Es ist schon ein Unterschied, ob ich privat oder gesetzlich krankenversichert bin. Nicht nur in Bezug auf Arzttermine, Behandlung und Versorgung im Krankenhaus oder gar Verschreibung von Medikamenten. Ein Privatversicherter hat hier schon wesentliche Vorzüge. Im Krankheitsfall ist es manchmal eine Zumutung, wenn man als gesetzlich Versicherter zehn Wochen auf einen MRTTermin warten muss, und für privat Versicherte geht das innerhalb von zwei Wochen. Auch sind das Mehr- kosten für die Krankenkassen, denn oft ist der Pflichtversicherte für den ganzen Zeitraum arbeitsunfähig und die Kasse muss für diese lange Wartezeit evtl. auch noch Krankengeld zahlen. Abschaffen würde ich die private Kranken- und Pflegeversicherung nicht. Man sollte aber die Beitragsbemessungsgrenzen in der Kranken- und Pflegeversicherung fallenlassen. Dann zahlt erstmal jeder Beschäftigte einen gesetzlich festgeschriebenen Prozentsatz in die Solidar-Kassen ein. Wer dann noch besser versorgt werden möchte, kann das ja dann immer noch zusätzlich privat versichern. Sabine Feller per Mail