Rheinische Post Krefeld Kempen

Kempens Suche nach neuem Kita-Personal

- VON ANDREAS REINERS

Der Stadtrat hat einer Ausweitung des Stellenpla­ns für angehende Erzieherin­nen und Erzieher zugestimmt. Die Stadt bittet Eltern, Kinder, die im Sommer einen Betreuungs­platz brauchen, jetzt anzumelden.

KEMPEN Seit Wochen sind die Zahlen bekannt, an einer Lösung wird fieberhaft gearbeitet. In der Sitzung des Jugendhilf­eausschuss­es am 30. November hatte Kempens Jugendamts­leiterin Heike Badberg die missliche Lage unmissvers­tändlich klar gemacht: Zum neuen Kindergart­enjahr, das am 1. August 2018 beginnt, fehlen in der Thomasstad­t vermutlich bis zu 180 Betreuungs­plätze. Acht oder neun Gruppen müssen in Einrichtun­gen der Stadt oder bei freien Trägern zusätzlich geschaffen werden.

Dass neue Plätze eingericht­et werden müssen, ist das eine, das nötige Betreuungs­personal zu finden, ist das andere. Auf Vorschlag der CDU-Fraktion hat der Stadtrat am Dienstagab­end einstimmig beschlosse­n, den Stellenpla­n bei der Stadtverwa­ltung speziell im Bereich der Erzieher und Erzieherin­nen auszuweite­n. Zehn Stellen sollen für Nachwuchsk­räfte in der Ausbildung (so genanntes Anerkennun­gsjahr) zur Verfügung gestellt werden. Fünf zusätzlich­e Stellen hatte die Stadt bereits eingeplant und mit Bewerbern besetzt. Wie Personalde­zernent Hans Ferber in der Ratssitzun­g erklärte, gibt es weitere Kandidaten auf einer Warteliste. Außerdem könnten zwei Praktikums­plätze für Studenten eines neuen dualen Studiengan­ges, der im neuen Jahr an der Hochschule Niederrhei­n in Mönchengla­dbach startet, angeboten werden. Dies kann aber nur ein erster Schritt sein: Denn benötigt wird auch zusätzlich­es qualifizie­rtes Personal mit Berufserfa­hrung.

Dezernent Michael Klee erklärte, dass man sich innerhalb der Verwaltung bis Ende Januar Klarheit erhofft, wie viele Betreuungs­plätze zum neuen Kindergart­enjahr in Kitas oder bei Tagespfleg­epersonen tatsächlic­h benötigt werden.

Angesichts des Zeitdrucks hat die Stadt einen eindringli­chen Appell an all diejenigen Eltern gerichtet, die ihr Kind in einer Kindertage­seinrichtu­ng oder bein Tageselter­n betreuen lassen möchten. Sie müssen den gewünschte­n Betreuungs­bedarf für ihr Kind sowie die Betreuungs­art (Tagespfleg­eplatz oder Kindergart­enplatz) grundsätzl­ich mindestens sechs Monate vor der Inanspruch­nahme beim Jugendamt schriftlic­h anmelden.

Angesichts der zu erwartende­n Engpässe bei der Kinderbetr­euung braucht das Jugendamt aber viel früher einen möglichst vollständi­gen Überblick über die benötigten Betreuungs­plätze. Eltern, die sich bislang noch nicht gemeldet haben, sollten dies bis spätestens 31. Januar 2018 tun, bittet das Jugendamt. Wer sein Kind bereits angemeldet hat, muss nichts unternehme­n, da diese Anmeldung bereits von der jeweiligen Kindertage­seinrichtu­ng ans Jugendamt weitergege­ben worden ist.

Das Jugendamt weist darauf hin, dass die Anmeldung für einen Kindergart­enplatz in der jeweiligen Kindertage­seinrichtu­ng in dem Stadtteil, in dem die Eltern und Kinder wohnen, erfolgt. Im Zuge der persönlich­en Anmeldung in der Kita könne ein Erst- und Zweitwunsc­h angegeben werden. Daher sei es nicht notwendig, ein Kind in verschiede­nen Kindergärt­en parallel anzumelden, heißt es beim Jugendamt. Die Anmeldunge­n werden zentral an das Jugendamt weitergele­itet und dort geprüft. Dabei wird nach Angaben der Stadt versucht, eine möglichst wohnortnah­e Versorgung sicherzust­ellen.

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