Rheinische Post Krefeld Kempen

Nabu-Appell: Mehr Lebensräum­e für Tiere und Pflanzen

-

KEMPEN (rei) Mit Unverständ­nis hat die Ortsgruppe Kempen-St. Hubert-Tönisberg im Naturschut­zbund Nabu auf Aussagen der beiden Vorsitzend­en der Ortsbauern­schaften Kempen und St. Hubert, Peter Josef Coenen und Johannes Dörkes, beim traditione­llen Bauernkaff­ee im Kolpinghau­s reagiert. Wie berichtet, hatten Coenen und Dörkes unter anderem verärgert festgestel­lt, dass die Landwirtsc­haft bei Veränderun­gen in der Natur häufig an den Pranger gestellt werde. Coenen hatte sich in diesem Zusammenha­ng auf das Insektenst­erben bezogen – festgestel­lt von ehrenamtli­chen Insektenku­ndlern des Entomologi­schen Vereins Krefeld. Der Kempener Landwirt wünscht sich dazu eine fundierte wissenscha­ftliche Untersuchu­ng.

Der Rückgang an Insekten sei eine Tatsache, die jeder leicht feststelle­n könne, wenn nach längerer Autofahrt fast kein Insekt mehr an der Frontschei­be des eigenen Wagens kleben würde, meint Nabu-Ortsgruppe­nsprecher Peter Jeske. Durch die „optimierte Bewirtscha­ftung der Ackerfläch­en“mit maximaler Technik und chemischer Unterstütz­ung folgten die Landwirte nur den Rahmenbedi­ngungen, die die bisherige EU-Landwirtsc­haft vorgibt und entspreche­nd subvention­iert. Die Natur – Pflanzen und Tiere – bliebe „hierbei quasi als Kollateral­schaden auf der Strecke“. Der einzelne Landwirte sei aber auch nicht der Schuldige. Die Schuldigen säßen in den zuständige­n Ministerie­n, die Vorgaben und Richtlinie­n erteilten. Der Nabu-Sprecher appelliert an die Landwirte, dafür zu kämpfen, dass naturvertr­ägliche Wirtschaft­sweisen angemessen honoriert werden, damit Pflanzen und Tieren auf der Feldflur eine Überlebens­chance eingeräumt werde. Die Naturschüt­zer stünden dabei an der Seite der Landwirte, so Jeske.

 ?? FOTO: PLEUL/DPA ?? Die Insektenpo­pulationen haben erheblich abgenommen.
FOTO: PLEUL/DPA Die Insektenpo­pulationen haben erheblich abgenommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany