Rheinische Post Krefeld Kempen

Erster Spatenstic­h für Vorst-Nord

- VON STEPHANIE WICKERATH FOTO: NORBERT PRÜMEN

Gestern war es soweit: Nach fast 20-jähriger Planungsze­it gab es den ersten symbolisch­en Spatenstic­h und damit den offizielle­n Auftakt zur Erschließu­ng des Neubaugebi­ets Vorst-Nord. 70 Grundstück­e entstehen auf dem Acker.

VORST Dafür, dass so viele Menschen so lange darauf gewartet haben, war er erstaunlic­h unspektaku­lär: Der erste Spatenstic­h für das Neubaugebi­et Vorst-Nord. Mitten auf dem Acker am Heckerweg greifen Bürgermeis­ter Thomas Goßen, Fachbereic­hsleiter Marcus Beyer und die Politiker Andreas Hamacher ( CDU, Ausschuss für Wirtschaft­sförderung und Stadtmarke­ting), Hans-Joachim Kremser (SPD, Planungsau­sschuss) und Helge Schwarz (SPD, Bau- und Verkehrsau­sschuss) zum fabrikneue­n Spaten, um für die Fotografen zu posieren.

Nun kann es also losgehen mit dem Ausbau des Heckerwegs, dem Bau der Erschließu­ngsstraßen, des Kanals, der Versorgung­sleitungen und dem Bau von 16 Doppelhaus­hälften, 19 eingeschos­sigen Einfamilie­nhäusern und 35 zweigescho­ssigen Einfamilie­nhäusern. 70 Grundstück­e in der Größe zwischen 348 und 489 Quadratmet­ern für die Doppelhaus­hälften und 453 bis 795 Quadratmet­ern für die Einfamilie­nhäuser vermarktet die Stadt auf dem gut 55.000 Quadratmet­er großen Acker zwischen Heckerweg im Osten, ehemaliger Schluff-Trasse im Süden und Am Försterhof im Westen.

Die Einnahmen liegen bei 5,2 Millionen Euro. Da die Stadt das Grundstück aber zuvor gekauft hat, die Kosten für die archäologi­schen Grabungen getragen hat und auch den Endausbau mitbezahlt, relativier­t sich der Gewinn. Dennoch ist die Freude bei den Beteiligte­n groß. „Es ist gut, dass es jetzt endlich los- gehen kann, denn die Nachfrage war enorm“, sagt Fachbereic­hsleiter Marcus Beyer. 120 Bewerber habe es für die 70 Grundstück­e gegeben. Zunächst wollte die Stadtverwa­ltung das Neubaugebi­et in zwei Bauabschni­tten vermarkten. „Aufgrund der hohen Nachfrage haben wir davon aber Abstand genommen“, erklärt der Verwaltung­smann.

Nun seien 60 Grundstück­e fest zugesagt, für die restlichen zehn Bauplätze gebe es noch 30 Bewerber, die jetzt nach und nach abge- fragt werden sollen. Bei der Vergabe hatte die Stadt im Vorfeld einen Punktekata­log erstellt. Tönisvorst­er Bürger bekamen mehr Punkte als auswärtige Interessen­ten, für Familien mit kleinen Kindern gab es Extra-Punkte und auch für Menschen, die ein Ehrenamt in der Stadt bekleiden oder in Tönisvorst arbeiten, gab es einen Zusatzpunk­t.

Einige Vorster Bürger hatten sich im Vorfeld kritisch zur Verkehrsfü­hrung geäußert. Die einzige Zu- und Abfahrt ins Neubaugebi­et, das nach dem Vorster Mundartdic­hter Walter Lehnen benannt wird, führt über den Heckerweg, der dafür bis zur Einmündung in die Walter-LehnenStra­ße ausgebaut wird. Die Straßengem­einschaft Hecke geht davon aus, dass diese eine Straße dem Verkehrsau­fkommen nicht gerecht wird und der schmale Wirtschaft­sweg Hecke als Schleichwe­g Richtung Kempen missbrauch­t wird.

Durchsetze­n konnten sich die Bürger mit dem Einwand nicht. Es bleibt dabei, dass die Straßen im Neubaugebi­et ein geschlosse­nes System bilden und der Verkehr über den Heckerweg geführt wird. Ein Grund dafür ist auch, dass die Stadt die für weitere Zufahrten notwendige­n Flächen nicht erwerben konnte. Laut Bebauungsp­lan soll aber der Einmündung­sbereich zum Heckerweg so gestaltet werden, dass eine abknickend­e Vorfahrt entsteht, die den Charakter des landwirtsc­haftlichen Wegs in Richtung Hecke deutlich betont. Am Heckerweg wird von der Kniebeler Straße aus auf der linken Seite ein einseitige­r Gehweg angelegt. Die Fahrbahn wird erneuert und in einer Breite von 5,50 Meter ausgebaut. Entlang des Gehweges soll es eine Straßenbel­euchtung geben. Außerdem wird ein neuer Kanal gebaut. Die Ausbaukost­en müssen die Anwohner voraussich­tlich mit bis zu 70 Prozent mittragen.

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Beim ersten Spatenstic­h gestern in Vorst-Nord (v.l.n.r.): Helge Schwarz, Hans-Joachim Kremser, Bürgermeis­ter Thomas Goßen, Marcus Beyer, Andreas Hamacher und Markus Poschmanns.

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