Rheinische Post Krefeld Kempen
Auf der Zielgeraden Richtung Super Bowl
Die heiße Phase im US-Football beginnt. Der Weg zum Titel führt abermals über die New England Patriots.
DÜSSELDORF Am 4. Februar findet im US Bank Stadium in Minneapolis der 52. Super Bowl statt – das Finale um die amerikanische Football-Meisterschaft. Acht Teams läuten morgen die heiße Phase der Play-offs ein, denn nun steigen auch die besten vier Mannschaften der regulären Saison in die Entscheidungsspiele ein. Zunächst werden die Halbfinalisten ermittelt. Philadelphia Eagles – Atlanta Falcons (Sa., 22.15 Uhr, ProSieben) Die Falcons brauchten lange, um die Erinnerungen an die bittere Niederlage im Super Bowl 2017 abzuschütteln. Doch in der zweiten Saisonhälfte kam Atlanta immer besser in Fahrt, sieben der letzten neun Spiele wurden gewonnen. Obwohl Spielmacher Matt Ryan bislang in keinem Spiel seiner Karriere durchschnittlich kürzere Pässe (3,8 Yards) warf, fanden auch die Los Angeles Rams in der ersten Play-off-Runde kein Mittel gegen die Falcons.
Mit umgekehrten Vorzeichen gehen die Eagles in die Partie. Bis vor wenigen Wochen dominierten sie die Liga – doch dann riss sich Quarterback Carson Wentz das Kreuzband. Ersatzmann Nick Foles konnte das Niveau nicht halten, die Punkteausbeute sank von 28,3 auf 15,7 Punkte pro Spiel. Daher setzen alle Experten nun auf die Falcons. New England Patriots – Tennessee Titans (So., 2.15 Uhr, ProSieben) Die Patriots aus Boston sind der amtierende Champion und gehen auch diesmal als einer der großen Favoriten ins Titelrennen. Trotz einer schwächeren Saison ihres Star-Quarterbacks Tom Brady verloren die Patriots zuletzt am 1. Oktober. Da auch Bradys liebste Anspielstation Rob Gronkowski verletzungsfrei durch die Saison kam, wäre ein Ausscheiden gegen die Titans eine große Überraschung.
Letztere haben allerdings nichts zu verlieren. Dass das Team aus Nashvil- le überhaupt im Viertelfinale steht, ist schon ein großer Erfolg. Zum ersten Mal seit 2008 zogen die Titans in die Play-offs ein. Im Achtelfinale überraschten sie mit einem nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg über die favorisierten Kansas City Chiefs – trotz eines 3:22-Rückstands zur Halbzeit. Dennoch müsste das Team um Spielmacher Marcus Mariota einen perfekten Tag erwischen, um den Patriots gefährlich werden zu können. Pittsburgh Steelers – Jacksonville Jaguars (So., 18.30 Uhr, Pro7 Maxx) Bereits in der Saison trafen beide Teams aufeinander – am fünften Spieltag gewannen die Jaguars deutlich mit 30:9. Fünf Pässe von Steelers- Quarterback Ben Roethlisberger landeten damals beim Gegner, der 35Jährige dachte hinterher erstmals offen ans Karriereende. Danach verlor Pittsburgh allerdings kein Spiel mehr.
Trotz einer starken Defensive sind die Jaguars bei ihrer ersten Play-offTeilnahme seit zehn Jahren diesmal aber nur Außenseiter, denn schon beim Erstrunden-Sieg über Buffalo am vergangenen Wochenende konnten die „Jags“nicht überzeugen. Minnesota Vikings – New Orleans Saints (So., 22.25 Uhr, ProSieben) Die Vikings können sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, als erstes Team überhaupt einen Super Bowl im heimischen Stadion zu erreichen. Denn die Truppe aus Minneapolis hat im Saisonverlauf nicht nur verletzungsbedingte Ausfälle einiger Schlüsselspieler kompensiert, sie kann zudem auf die derzeit besten Verteidigungsreihen der Liga zurückgreifen.
Das bekamen am ersten Spieltag die New Orleans Saints schon einmal zu spüren. Doch seitdem ist das Spiel der „Heiligen“deutlich ausgeglichener geworden. Quarterback Drew Brees muss sich nicht mehr nur auf seine überragenden Pass-Fähigkeiten verlassen, auch das Laufspiel der Saints ist zu einem echten Faktor geworden. Dennoch gelten die Vikings als Favorit in diesem Duell.