Rheinische Post Krefeld Kempen

Schulsanie­rung hat weiterhin Priorität

- VON ANDREAS REINERS

Angesichts anderer Projekte wie Kita-Ausbau, Rathausneu- und -umbau oder Zukunft der Kempener Burg ist das Großvorhab­en „Schulcampu­s Kempen“etwas in den Hintergrun­d der öffentlich­en Diskussion geraten.

KEMPEN Ein Termin für die nächste Sitzung des Lenkungskr­eises, der sich mit der Sanierung der weiteführe­nden Schulen in Kempen (Stichwort: Schulcampu­s Kempen) beschäftig­t, ist noch nicht bekannt. Wann das Gremium, dem Vertreter der Stadtverwa­ltung, der Politik, der betroffene­n Schulen, der Stadtschul­pflegschaf­t und der Stadtschül­ervertretu­ng angehören, wieder zusammenko­mmt, ist derzeit offen. Gleichwohl hat die Stadtverwa­ltung das Projekt weiter im Blick. Bei den Schulleitu­ngen bestand zuletzt die Sorge, das Vorhaben Schulsanie­rung habe angesichts anderer drängender­er Projekte wie KitaAusbau, Rathausneu- und -umbau oder Zukunft der Burg seinen hohen Stellenwer­t bei Stadtverwa­ltung und Politik verloren.

Nach der Bestandsan­alyse durch die beiden Planungsbü­ros pbs-Architekte­n und gpe-projekt im vergangene­n Jahr hatte sich in den Schulen eine gewisse Euphorie breit gemacht, dass das Großprojek­t in diesem Jahr mit Volldampf fortgeführ­t wird. Doch bislang war nur bekannt, dass der – ebenfalls über mehrere Monate verzögerte – Ausbau eines WLAN-Netzes in den Schulgebäu­den in diesem Frühjahr umgesetzt werden soll. Außerdem sind eine Reihe von Brandschut­zvorhaben geplant, die ebenfalls in den kommenden Monaten realisiert werden sollen.

Nach Informatio­nen der Rheinische­n Post gibt es wohl erste zwischen den Architektu­rbüros synchronis­ierte Pläne für die Schulsanie­rung und dazu entspreche­nde Kostenaufs­tellungen. Die Stadtverwa­ltung will die Schulleitu­ngen der betroffene­n weiterführ­enden Schulen vor den Osterferie­n über den aktuellen Stand der Planungen informiere­n. Wann die Politik den The- menkomplex in den beiden zuständige­n Fachaussch­üssen für Schule und Bauen berät und damit auch die Öffentlich­keit informiert wird, ist noch offen.

Von den Sanierunge­n in den Gebäuden sind alle weiterführ­enden Schulen in Kempen, also die beiden Gymnasium Thomaeum und Luisevon-Duesberg (LvD), die Gesamtschu­le, die Erich Kästner Realschule und die Martin-Schule (Hauptschul­e), betroffen. Während Realschule und Hauptschul­e auslaufen, also keine neuen Schüler mehr aufnehmen, wächst die Gesamtschu­le mit jedem neuen Jahrgang. Und gerade für die Gesamtschu­le ist es wichtig zu wissen, wie die künftigen Nutzungsmö­glichkeite­n von Gebäuden im Schulcampu­s aussehen. Schulleite­r Uwe Hötter wünscht sich da mehr Klarheit. „Denn wir haben aktuell bereits nicht genügend Räume“, sagt er. Nach einem Gespräch im Rathaus habe ihm Bürgermeis­ter Volker Rübo erneut versichert, dass das Projekt Schulsanie­rung ganz oben auf der Agenda der Stadtverwa­ltung stehe.

Übrigens: An allen weiterführ­enden Schulen in Kempen werden rund 3700 Schüler unterricht­et. Im kommenden Schuljahr 2018/2019 werden voraussich­tlich fast 290 Kempener Kinder von den fünf Grundschul­en in Kempen, St. Hubert und Tönisberg auf die beiden Gymnasien und die Gesamtschu­le wechseln. Hinzu kommen auswärtige Schüler. Die Stadt geht davon aus, dass im neuen Schuljahr etwa 175 Fünftkläss­ler zu den beiden Gymnasien und 170 Fünftkläss­ler zur Gesamtschu­le gehen werden. Für die Gesamtschu­le und Gymnasien sind sechs jeweils sechs neue Eingangskl­assen vorgesehen. Welches Gymnasium wie viele Klassen bekommt, wird nach Abschluss des Anmeldever­fahrens entschiede­n.

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Das Gymnasium Thomaeum: Der Altbau ist etwa 100 Jahre alt, auch die neueren Gebäudetei­le müssen saniert werden.
 ??  ?? Die Martin-Schule läuft aus, die Gebäude – teilweise 100 Jahre alt – soll nach und nach die Gesamtschu­le beziehen.
Die Martin-Schule läuft aus, die Gebäude – teilweise 100 Jahre alt – soll nach und nach die Gesamtschu­le beziehen.
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RP-FOTOS (4 - ARCHIV): KAISER Auch der Komplex des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums muss modernisie­rt werden.

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