Rheinische Post Krefeld Kempen
Metall-Verhandlung abgebrochen
Arbeitgeber lehnen Lohnausgleich für 28-Stunden-Woche ab.
STUTTGART (dpa) Im festgefahrenen Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie will die IG Metall nun mit 24-stündigen Warnstreiks ein Einlenken erzwingen. 250 Betrieben stehen nun ganztägige Arbeitsniederlegung bevor. Am Samstag waren die Verhandlungen abgebrochen worden. „Ich bin in hohem Maße enttäuscht über das Gebaren der Arbeitgeber“, sagte Gewerkschafts-Chef Jörg Hofmann. Für den Abbruch der Gespräche machten sich beide Seiten gegenseitig verantwortlich. „Wir hatten ein Angebot vorgelegt – zuletzt mit einem Gesamtvolumen von 6,8 Prozent“, sagte Südwestmetall-Chef Stefan Wolf. Das habe die IG Metall abgelehnt und immer mehr verlangt. Er sei fassungslos, wie man bereits gefundene Kompromisse einfach wieder vom Tisch wischen könne.
Sechs Prozent mehr Lohn hatte die Gewerkschaft ursprünglich gefordert. Erbitterten Widerstand leisteten die Arbeitgeber aber bei der Frage nach einem Zuschuss für Be- schäftigte, die ihre Arbeitszeit vorübergehend senken wollen. Die Möglichkeit zur Reduzierung auf 28 Wochenstunden sollen nach dem Willen der IG Metall alle Beschäftigten bekommen. Bestimmte Gruppen wie Schichtarbeiter, pflegende Angehörige oder Eltern junger Kinder sollten dafür einen Teil-Ausgleich für entgangenen Lohn erhalten. Zuletzt lag ein Vorschlag auf dem Tisch, wonach statt des finanziellen Ausgleichs auch zusätzliche Freizeit hätte möglich sein sollen.