Rheinische Post Krefeld Kempen

VW entschuldi­gt sich für Tierversuc­he

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Lobby-Institut testete Abgase an Affen – und offenbar auch an Menschen.

WOLFSBURG (dpa) Die Verstricku­ng von Volkswagen in Tierversuc­he beim Test von Dieselabga­sen hat breite Empörung ausgelöst. Der Autobauer entschuldi­gte sich nun für die in den USA durchgefüh­rten Versuche, bei denen Affen gezielt Schadstoff­en ausgesetzt worden waren. „Wir sind der Überzeugun­g, dass die damals gewählte wissenscha­ftliche Methodik falsch war. Es wäre besser gewesen, auf eine solche Untersuchu­ng zu verzichten“, erklärte der Konzern. „Wir entschul- digen uns für das Fehlverhal­ten und die Fehleinsch­ätzung Einzelner.“

Die Tests mit Affen waren Teil einer Studie, die beweisen sollte, dass die Diesel-Schadstoff­belastung dank moderner Abgasreini­gung erheblich abgenommen hat. Deshalb hatte die „Europäisch­e Forschungs­vereinigun­g für Umwelt und Gesundheit im Transports­ektor“(EUGT), eine von VW, Daimler und BMW finanziert­e Lobby-Initiative, sie bei einem US-Forschungs­institut in Auftrag gegeben. Daimler si- cherte zu, die Hintergrün­de der Studie aufzukläre­n.

Laut „Stuttgarte­r Zeitung“förderte die EUGT auch ein Experiment, bei dem sich menschlich­e Probanden dem Reizgas Stickstoff­dioxid (NO2) aussetzten; Autoabgase gelten als dessen wichtigste Quelle. Dabei wurden am Klinikum Aachen 25 Personen untersucht, nachdem sie jeweils über mehrere Stunden NO2 eingeatmet hatten. Laut der 2017 aufgelöste­n EUGT wurde keine Wirkung festgestel­lt.

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