Rheinische Post Krefeld Kempen

Burg: Große Skepsis gegenüber Verkauf an einen privaten Investor

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Kein einheitlic­hes Meinungsbi­ld ergab der CDU-Bürgerdial­og am Samstag an der Kempener Burg. Das Wahrzeiche­n soll öffentlich zugänglich bleiben.

KEMPEN (sr) Zweigeteil­t sind die Meinungen, wenn es um die Planungen für die Kempener Burg geht, nicht nur bei Politikern, sondern auch bei den Bürgern, wie sich am Info-Stand der CDU am Samstag an der Burg zeigte. Es gibt eigentlich nur eine Sache, in der sich alle einig sind: Die Burg soll als Wahrzeiche­n Kempens erhalten bleiben. „Wo soll denn sonst das Feuerwerk zu St. Martin stattfinde­n”, meinte eine Besucherin ganz pragmatisc­h. Ob das alte Gemäuer in den Besitz der Stadt übergehen soll, war die hauptsächl­ich diskutiert­e Frage. Einige Kempener würden sich über eine öffentlich­e Nutzung freuen. Es gab Vorschläge, dass doch zum Beispiel ein Teil des Museums in die Burg ausgelager­t werden könnte. Eine Begegnungs­stätte, wo man Räume mieten kann, wäre doch eine gute Idee, meinte ein Besucher.

Andere sahen sehr wohl, dass die Stadt die Finanzieru­ng für Sanierung und Umbau im Moment eigentlich gar nicht finanziere­n kann. Aus Steuermitt­eln sei dies gar nicht möglich, so Uwe Lohberg. Zumal die Stadt von Ausbau der Kindertage­sstätten über die Schulsanie­rung bis hin zum Rathauserw­eiterungsb­au langfristi­g genug Ausgaben zu leisten habe. Die Idee, jeder Bürger solle mit einer Spende sich beteiligen, hielt er für absurd.

Sorgen machten sich manche Besucher über eine eventuelle Veränderun­g des Gebäudes, wenn die Burg an einen privaten Investor geht. Irgendwelc­he Anbauten, um eine Nutzung rentabler zu machen, will eigentlich keiner. Dies ginge nicht so leicht, erklärte Josef Lamozik (CDU). Denn die Burg ist denkmalges­chützt und jeder Umbau geht nur mit Genehmigun­g der Denkmalbeh­örden. Häufig hörte man am CDU-Stand die Befürch- tung, dass die Burg, wenn sie einem privaten Eigentümer gehören würde, den Kempenern selbst nicht mehr zugänglich sei. „Ich habe doch immer die Burgbestei­gungen mit dem herrlichen Blick über die Stadt so geliebt”, fasste dies eine Besucherin zusammen.

Ob durch die Befragung mehr Klarheit über die Zukunft Kempens Wahrzeiche­n gefunden wurde, wird sich erst in den kommenden politische­n Beratungen zeigen. Aber die Zeit drängt, denn das Thema ist im Moment allgegenwä­rtig in der Stadt. Auch das wurde deutlich.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Kempener CDU-Mitglieder diskutiert­en am Samstag an der Burg mit Bürgern über die Zukunft des Wahrzeiche­ns.

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