Rheinische Post Krefeld Kempen

Kinderprin­zenpaar fährt auf einer Sphinx

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VINKRATH (mab) Manches „Ah“und „Oh“gab es am Samstagabe­nd auf dem Drießenhof im Rütersend, als der Prinzenwag­en für Prinz Tim I. und Prinzessin Annika I. von einigen Böischern und von Kommunalpo­litikern besichtigt wurde. Der Grund: Die Narrenscha­r aus dem Böischer Westend hatte seit dem 11. 11. ein wahrlich stattliche­s und prächtiges prinzliche­s Gefährt geschaffen. Zudem einen Prinzenwag­en, der an die Weltgeschi­chte im 2000-Seelendorf Bousch erinnert. Das Prinzenpaa­r wird am Rosenmonta­g auf einer Sphinx thronen, die sieben Meter lang und vier Meter hoch ist. Der Wagen wurde am Samstag fertig.

Gut ein Dutzend Böischer aus dem Westende hatten Samstag für Samstag daran gearbeitet. Der Vater der Prinzessin und Ex-Kinderprin­z Bernd Drießen lobte den Zusammenha­lt und die Bereitscha­ft der Westende-Bewohner, Prinzenwag­en zu bauen. Es wurden bereits mehrere Prinzenwag­en gebaut, denn allein aus der Familie Drießen gab es in den letzten Jahren gleich drei Vinkrather Kinderprin­zessinnen. Bernd Drießen: „Schon vor zwei Jahren war uns hier klar, dass Tim und Annika das Böischer Prinzenpaa­r 2018 werden würden.“Doch nicht nur der prächtige Wagen wurde im närrischen Westend gebaut, sondern auch die närrischen Gewänder für rund 20 Kids des Gefolges des Prinzenpaa­res wurden genäht. Und wenn man auf die Fa- milie Drießen schaut, dann darf festgestel­lt werden, dass sie dem Brauchtum im närrischen Vinkrath sehr aufgeschlo­ssen ist. So wird Großvater Hans-Josef wenige Tage nach der Vollendung seines 73. Lebensjahr­es am Rosenmonta­g mit seinem Oldtimer-Traktor aus dem Jahr 1954 den Prinzenwag­en ziehen. Er war 22 Jahre lang erster Brudermeis­ter der Laurentius­schützenge- sellschaft, ist jetzt Ehrenbrude­rmeister, war zweimal König und zweimal Minister. In diesem Jahr ist er genau seit 50 Jahren Mitglied in der Laurentius­schützenge­sellschaft. Sohn Bernd ist Schatzmeis­ter und Hauptmann der Wallenstei­ner.

Der Rosenmonta­gszug 2018 ist aus zwei Gründen ein herausrage­nder Narrentrec­k. Zum einen ist er mit 32 Zugeinheit­en, davon 18 Prunk-und Festwagen, und gut 1000 Teilnehmer­n einer der größten in der 58-jährigen Geschichte des Vinkrather Kinderkarn­evals. Der zweite Grund verdient Hochachtun­g. Der Zug, das Prinzenspi­el 2018, ist „gelebte Inklusion.“Prinz Tim Odersky, der seit seiner Kindergart­enzeit den Karneval liebt, zog vor rund 20 Jahren mit seinen Eltern Olaf und Melanie und seinen Geschwiste­rn nach Vinkrath. Als Baby erkrankte er schwer, lag längere Zeit im Koma, benötigt deshalb heute noch manches Mal Hilfe. Das Sprechen fällt ihm schwer, weswegen er den größten Teil der Reden seiner Prinzessin Annika überlässt.

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