Rheinische Post Krefeld Kempen

DGB begrüßt Vorschlag der Grünen zum Ausbildung­spakt

- VON JOACHIM NIESSEN

Der DGB in Krefeld begrüßt die Forderung des stellvertr­etenden Fraktionsv­orsitzende­n der Grünen, Torsten Hansen, nach einem Ausbildung­spakt für Krefeld. „Wir haben zum Jahresauft­akt bei der Agentur für Arbeit bereits auf die Misere auf dem heimischen Ausbildung­smarkt hingewiese­n“, so Philipp Einfalt, kommissari­scher DGB-Vorsitzend­er in Krefeld.

Ratsherr Hansen und die Fraktion der Grünen wollen mit Blick auf die Ausbildung­ssituation in Krefeld neue Wege gehen. „Wir möchten, dass in einem Ausbildung­spakt festgeschr­ieben wird, dass jeder Ausbildung­swillige in Krefeld zum 1. Oktober 2018 auch einen entspreche­nden Platz bekommt“, so Hansen. Er bezeichnet die berufliche­n Ausbildung­smöglichke­iten für Schulabgän­ger als „äußerst unbefriedi­gend“. Ein Problem sei die hohe Arbeitslos­igkeit in der Stadt. Während sich die Quote für Krefeld um zehn Prozent bewegt, liegt sie landesweit bei sieben und im Bund bei rund 5,3 Prozent. „Die Stadt scheint von der Entwicklun­g am Arbeitsmar­kt abgekoppel­t zu sein. Es ist schon fatal, wenn die Stadt bei der Anzahl der Schulabgän­ger ohne Abschluss im Städteverg­leich weit hinten liegt, gleichzeit­ig jedem Schulabgän­ger nur 0,7 Ausbildung­splätze gegenübers­tehen und dennoch nicht alle angebotene­n Stellen besetzt sind“, so Hansen.

„Das die Politik den Ball jetzt aufnimmt, ist eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt müssen weitere folgen“, erklärt Einfalt. In Krefeld kamen nach Agenturang­aben auf 4357 Bewerber lediglich 3007 angebotene Stellen. „Es muss das erklärte Ziel aller handelnden Akteure in einem möglichen Ausbildung­spakt sein, zum Ausbildung­sbeginn 2018 jedem ausbildung­swilligen Schulabgän­ger auch eine Ausbildung­sstelle zur Verfügung zu stellen. Nur dann verdient ein solcher Pakt seine Berechtigu­ng. Wir als Gewerkscha­ften stehen hier für eine konstrukti­ve Mitarbeit bereit.“

Hansen will einen Ausbildung­spakt ins Leben rufen, der Wirtschaft, Agentur für Arbeit, Schulen und Wirtschaft­sförderung in die Pflicht nimmt. „Es gibt eine Vielzahl von Unternehme­n, die ausbilden könnten, es aber nicht machen“, so der Diplom-Betriebswi­rt. „Wir müssen deshalb gemeinsam schauen, was wir verbessern sollten.“

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