Rheinische Post Krefeld Kempen

Meister München zu clever für Pinguine

- VON H.-G. SCHOOFS

Eishockey: Die Krefelder mussten sich gestern im Heimspiel gegen den Tabellenfü­hrer aus Bayern mit 1:3 geschlagen geben. Vor 5629 Zuschauern ließen die Schwarz-Gelben zu viele Großchance­n aus. Müller humpelte vorzeitig vom Eis.

DEL Dreimal hatten die Pinguine dem Deutschen Meister EHC München in dieser Saison bis gestern einen Punkt abknöpfen können. Diesmal mussten sie sich in der regulären Spielzeit mit 1:3 geschlagen geben. Dabei wäre durchaus erneut mehr drin gewesen. Denn die Krefelder gingen im König-Palast vor 5629 Zuschauern zu fahrlässig mit ihren Torchancen um. Im letzten Drittel wurden sie dann Opfer der überaus cleveren Spielweise der „Roten Bullen“von der Isar. Kurz vor Spielende mussten die Gastgeber dann auch noch auf Marcel Müller verzichten, der vom Eis humpelte. Bereits morgen steht das vorletzte Heimspiel der Hauptrunde auf dem Programm. Dann sind ab 19.30 Uhr die Grizzlys Wolfsburg an der Westparkst­raße zu Gast.

„Ohne SWK wär´ hier gar nichts los“, hätten die 1200 Zuschauer vor dem Auftaktbul­ly singen können, die für den Familienta­g beim Krefelder Energie-Versorger und Sponsor der Pinguine Freikarten gewonnen hatten. Besonders auf der Nordtribün­e waren wieder ungewohnt große Lücken zu erkennen. Zu Besuch waren auch wieder 251 Kinder und Jugendlich­e von Kinderheim­en aus Krefeld und Umgebung, die vom Fanclub „Die Eistänzer“Jahr für Jahr zu einem Heimspiel eingeladen werden.

Im Aufgebot der Pinguine fehlten die angeschlag­enen Spieler Christoph Gawlik und Diego Hofland. Maxi Faber saß als überzählig­er Verteidige­r auf der Tribüne. Dafür waren wie erwartet Nick St. Pierre und Daniel Pietta wieder dabei, der mit dem ersten Torschuss des Spiels Münchens Torwart Aus den Birken prüfte. Die Gäste gingen früh in Führung und hatten dabei Glück, dass Adrian Grygiel vor dem eigenen Tor von Markus Nordlund behindert wurde, als er den Puck aus der Gefahrenzo­ne befördern wollte (6.). Die Schwarz-Gelben steckten den Rückschlag sehr gut weg und drängten auf den Ausgleich. Bei guten Einschussm­öglichkeit­en zögerten Nordlund, Grygiel und Umicevic zu lange. Besser machte es Justin Feser. Er angelte sich im gegnerisch­en Drittel die Scheibe. Dann setzte er nach einem Schuss von Greger Hanson den Abpraller in die Maschen (17.) . Kurz vor der Pause gerieten die Hausherren durch eine Bankstrafe in Unterzahl. Dabei verhindert­e Torwart Dimitri Pätzold mit einem spektakulä­ren Save gegen Hager den erneuten Rückstand.

Kurz nach Wiederbegi­nn schob Feser nach Zuspiel von Trivellato­den Puck am Tor vorbei. Die Gäste erhöhten kurzfristi­g den Druck. Kahun traf den Pfosten (25.) . Nach einem Aufbaufehl­er war die Abwehr der Pinguine zu weit aufgerückt. So hatte Pinizzotto keine Mühe, seine Farben wieder in Führung zu bringen. Kurz vor der zweiten Pause tauchte Hanson frei vor dem Münchner Kasten auf, scheiterte aber an Aus den Birken. So wartet der Schwede immer noch auf seinen ersten Treffer für die Pinguine. Weil sich Mikko Vainonen kurz darauf eine unnötige Strafe abholte, nutzten die Gäste das sechs Sekunden vor der Sirene zum 3:1. Das war aus Sicht der Krefelder ein psycholo- gisch ungünstige­r Zeitpunkt. Denn gegen so eine cleverere Mannschaft wie München im Schlussdri­ttel einen Zweitorerü­ckstand aufzuholen, ist kein leichtes Spiel. Zunächst musste erstmal der Anschlusst­reffer her. Den vergab Martin Ness bei angezeigte­r Strafe. Und bei der folgenden Überzahl ließen Kurt Davis und Dragan Umicevic zwei Großchance­n aus. Sechs Minuten vor dem Ende verhindert­e Pätzold erneut mit einer Großtat, diesmal gegen Aucoin, die Vorentsche­idung. Aber selbst als Trainer Rick Adduono 75 Sekunden vor dem Ende seinen Torwart vom Eis nahm, ließ der clevere Meister nichts mehr anbrennen.

Ob Müller morgen gegen Wolfsburg auflaufen kann, stand gestern noch nicht fest. Fest soll allerdings schon stehen, dass er gemeinsam mit Pietta zum schwedisch­en Zweitligis­ten Leksland IF wechselt. Laut Medienvert­retern aus Schweden sollen die beiden Pinguine im Heimspiel gegen Modo Hockey (9.2.) ihr Debüt für den Klub geben.

Trainer Rick Adduono

Trainer Don Jackson

 ?? FOTO: T. LAMMERTZ ?? Justin Feser sorgte gestern im Heimspiel gegen Meister München mit seinem 13. Saisontref­fer für den zwischenze­itlichen 1:1-Ausgleich der Pinguine.
FOTO: T. LAMMERTZ Justin Feser sorgte gestern im Heimspiel gegen Meister München mit seinem 13. Saisontref­fer für den zwischenze­itlichen 1:1-Ausgleich der Pinguine.

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