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„Verdichtung von Hinweisen“gegen Dieter Wedel
FRANKFURT/MAIN (dpa) In zwei Wochen beraten die ARD-Intendanten über die Vorwürfe gegen Dieter Wedel, und bislang gibt es anscheinend keine Beweise für eine Schuld des Regisseurs. Aber: „Es gibt eine Verdichtung von Hinweisen“, sagte der Intendant des Saarländischen Rundfunks (SR), Thomas Kleist, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Dazu gehöre auch ein Arztbericht, der das bestätige, was von den Schauspielerinnen vorgetragen worden sei. „Es geht mir aber ... nicht um Schuld und Sühne, sondern darum, Haltung zu zeigen und dafür zu sorgen, dass so etwas nicht mehr passiert“, sagte Kleist.
Der Sender untersucht die Vorwürfe in einer „Task Force“. Dabei geht es auch um Dreharbeiten der SR-Serie „Bretter, die die Welt bedeuten“(1980). „Wir müssen viele Mosaiksteine zusammensetzen“, sagte der Senderchef – und das nach 40 Jahren. Am 10. Februar werde sich die Intendantenkonferenz über Handlungsoptionen verständigen.
Mehrere Schauspielerinnen haben Wedel sexuelle Übergriffe bis hin zu Vergewaltigung vorgeworfen. Der Regisseur wies das zurück. Die damals für die SR-Serie engagierte Schauspielerin Esther Gemsch hatte in der Wochenzeitung „Die Zeit“einen mutmaßlichen Vergewaltigungsversuch geschildert, bei dem Wedel sie 1980 gewürgt haben soll. Sie habe Verletzungen erlitten, weshalb sie die Rolle nicht habe weiter- spielen können. Ihre Vorwürfe waren auch in einem internen SR-Bericht festgehalten worden. Der „Zeit“zufolge hat Wedels damaliger Anwalt die Vorwürfe zurückgewiesen. Auch Gemschs Nachfolgerin für die Rolle, Schauspielerin Ute Christensen, soll laut eigener Aussage von Wedel sexuell belästigt, schikaniert und gedemütigt worden sei.