Rheinische Post Krefeld Kempen

KEMPEN·GREFRATH KREIS VIERSEN

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PATERSKIRC­HE

Eine lange Kneipennac­ht in Kempen voller Musik. te in der Region sind zufrieden mit den kalten Temperatur­en.

Lange sah es so aus, als stünde insgesamt ein milder Winter bevor. Dabei sind die Bauern auf die eisigen Tage angewiesen. „Frost ist für uns wichtig. Er lockert im Winter den Boden auf natürliche Weise“, sagt Paul-Christian Küskens, Vorsitzend­er der Kreisbauer­nschaft Krefeld-Viersen. Wenn das gepflügte Feld gefriert, bricht der Frost die Verdichtun­gen in der Erde. Es entsteht Bodengare, also fruchtbare Erde. Die sorgt dafür, dass die Bauern in einigen Monaten lange Ähren mit vielen Körnern ernten können. „Wir beginnen jetzt auch mit dem Düngen, weil die schweren Maschinen den Boden gerade nicht beschädige­n“, sagt Küskens. Anfang März könnte dann bereits die erste Saat Kartoffeln und Rüben ausgesetzt werden – aber nur, falls es bis dahin kein starker Regen fällt. „Das ist die spannendst­e Zeit im Jahr für uns“, sagt Küskens. „Ist der Boden zu nass, müssen wir warten und können am Ende vielleicht weniger ernten.“Es gehe jetzt vor allem darum, Geduld zu haben und die Saat nicht zu früh zu pflanzen.

In Kempen zieht Ortsbauer PeterJosef Coenen eine ähnliche Bilanz. „Ich sehe keine Probleme. Das war trotz des etwas milden Starts ein völlig normaler Winter für uns“, sagt der Landwirt. Auch er ist froh über den Frost. „Dass der Boden jetzt endlich gefriert, ist gut.“Das sorge auch dafür, dass viele der oben aufliegend­en Kartoffelk­nollen aus dem Vorjahr – die so genannten Ausfallkar­toffeln – zerstört werden. Nur Regenwasse­r sollte auf dem kalten Boden in den kommenden Wochen nicht stehen bleiben. „Das wäre schlecht für die Saat“, sagt Coenen.

Auch in Grefrath freut sich Coenens Kollege Heinz-Albert Küsters über die kalten Monaten. „Es war zwar etwas nass und der Frost kam später als in manch anderen Jahren, aber für uns ist das trotzdem ein guter Winter“, sagt er. Die teilweise recht heftigen Stürme im Januar, hätten auf die Felder keine Auswirkung­en gehabt. „Es steht ja außer dem Wintergetr­eide noch nichts drauf“, sagt Küsters. Es geht um Roggen, Gerste, Weizen oder Hafer. „Und das ist alles noch so klein, da kann nichts passieren.“

Peter Friesen, Chef der Willicher Landwirte, machte sich in den mil- Wunderschö­ne Orgelmusik und Denkanstöß­e.

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den Tagen Anfang Januar keine Sorgen über die Felder. „Natürlich ist es gut, dass der Frost jetzt da ist“, sagt er. „Aber anders als oft dargestell­t, verfallen wir nicht in Panik, wenn es damit mal etwas länger dauert.“Spätestens in zwei Wochen will er die ersten Frühkartof­feln setzen. „Es wäre optimal, wenn die Temperatur­en bis dahin unter Null bleiben“, sagt er. Wenn nicht, sei das aber nicht schlimm. „Das bedeutet dann nur mehr Aufwand, ist aber nicht existenzbe­drohend.“

Als „völlig im grünen Bereich“bezeichnet Hermann-Josef Hegger, Ortsbauer aus Tönisvorst, die Wintermona­te. Die frostigen Temperatur­en kommen zwar spät, aber nicht zu spät. „Für den reinen Ackerbauer ist es im Dezember und Januar ohnehin etwas ruhiger.“

Wenn die Kälte dann ein paar Tage später komme als erwartet, sei das keine große Sache. Auf das veränderte Klima müsse Hegger die Saat nicht anpassen. „Wir haben hier ja nicht plötzlich subtropisc­he Verhältnis­se“, sagt er.

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RP-FOTO: HEINER DECKERS Still ruht zurzeit der Acker, wie hier vor den Toren Kempens.
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