Rheinische Post Krefeld Kempen

Die IHK freut sich auf eine stabile Regierung

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KREIS VIERSEN (hd) Die Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n begrüßt das Ja der SPD zu einer Großen Koalition. „Die regionale Wirtschaft freut sich auf eine stabile Regierung. Eine rein geschäftsf­ührende Regierung bedeutet Planungsun­sicherheit für die Unternehme­n. Sie sorgt für Investitio­nszurückha­ltung und ist ein Konjunktur­risiko“, erklärt IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz. Erfreulich ist aus Sicht der IHK der Schwerpunk­t Bildung im Koalitions­vertrag. „Für die Betriebe in der Region ist die Bildungspo­litik das wichtigste Themenfeld“, sagt Steinmetz. Laut einer IHK-Umfrage sehen 57 Prozent aller Betriebe in der Region mit Blick auf die Fachkräfte­sicherung großen Handlungsb­edarf für die neue Regierung. „Der Koalitions­vertrag verspricht Investitio­nen in Ganztagsbe­treuung, Schulen, Berufsschu­len und Hochschule­n“, so der IHK-Hauptgesch­äftsführer.

Gerade angesichts des Fachkräfte­mangels sei es besonders erfreulich, dass die Berufliche Bildung einen besonders hohen Stellenwer­t hat. „Sie mit einem Berufsbild­ungspakt zu modernisie­ren und zu stärken, begrüßen wir“, betont Steinmetz.

Bedauerlic­h sei allerdings der Verzicht auf eine Steuerrefo­rm. „Wir haben zurzeit die höchsten Steuereinn­ahmen in der bundesdeut­schen Geschichte und hohe Überschüss­e in den öffentlich­en Haushalten. Da ist mehr drin als nur eine Entlastung beim Soli.“Insbesonde­re die Wirtschaft hierzuland­e werde durch den Koalitions­vertrag eher be- als entlastet. Wichtige Wettbewerb­er wie die USA, China oder Frankreich setzen gerade auf Steuerentl­astungen für Unternehme­n. „Für unsere Wirtschaft am Mittleren Niederrhei­n, die überdurchs­chnittlich stark im Exportgesc­häft unterwegs ist – die Exportquot­e liegt bei 54 Prozent –, ist dies ein Wettbewerb­snachteil“, betont Steinmetz.

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