Rheinische Post Krefeld Kempen

Viele Krefelder verdienen ihr Geld im Kreis Viersen

- VON NORBERT STIRKEN

Berufstäti­ge genießen in Krefeld einen Vorteil wie in kaum einer anderen nordrhein-westfälisc­hen Stadt. Die Quote derer, die zu ihrem Arbeitspla­tz pendeln müssen, ist in der Seidenstad­t deutlich geringer als andernorts. Das heißt, viele Krefelder verdienen ihren Lebensunte­rhalt im Stadtgebie­t. Bei Ein- und Auspendler­n rangiert Krefeld ziemlich am Ende der 396 Städte und Gemeinden.

KREFELD/KREIS VIERSEN Pendeln kostet Zeit, Geld und Nerven, und es schädigt die Umwelt – egal ob die Arbeitnehm­er mit Bus, Bahn oder dem eigenen Auto unterwegs sind. Über das Jahr gesehen kommen Hunderte, meist Tausende Kilometer zusammen. Das macht Krefeld keine Ausnahme. 46.548 Männer und Frauen fahren regelmäßig in eine andere Stadt, um ihrem Broterwerb nachzugehe­n. Die meisten davon steuern die Landeshaup­tstadt an. 10.036 Krefelder sind in Düsseldorf beschäftig­t.

Große Anziehungs­kraft üben auch die Arbeitgebe­r in den Städten Duisburg, Willich und Mönchengla­dbach aus. Dorthin pendeln 3741, 2712 und 2571 Personen. Die weitesten Wege fahren 1375 Beschäftig­te ins 52,3 Kilometer entfernte Köln und 447 Beschäftig­te ins 44,5 Kilometer entfernte Leverkusen. Die Auspendler­quote liegt für Krefeld bei 42,6 Prozent. Damit steht die Seidenstad­t in der Rangliste aller 396 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen auf Platz 363. Die Zahl der Einpendler ins Stadtgebie­t liegt um rund 10.000 Personen höher als die der Auspendler. 56.289 Männer und Frauen arbeiten in Krefeld, wohnen aber in anderen Städten. Die meisten davon kommen aus Duisburg, um bei Firmen und Betrieben, Verwaltun- gen und Krankenhäu­sern in Krefeld ihren Lebensunte­rhalt zu verdienen. 6775 Beschäftig­te kommen aus dem 15.1 Kilometer entfernten Duisburg. Es folgen die Städte Tönisvorst mit 4208, Düsseldorf mit 3399, Kempen mit 3132 und Willich mit 3130. Die überwiegen­de Zahl kommt aus der direkten Nachbarsch­aft Krefelds. Aus der Stadt Essen in einer Distanz von 32 Kilometern kommen 1198 erwerbstät­ige. Mit einer Einpendler­quote von 47,3 Prozent rangiert die Stadt Krefeld auf Platz 321.

Das besondere am Wirtschaft­sstandort Krefeld ist die Vielzahl von Beschäftig­ten, die vor Ort wohnen und sich gleichsam zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg zur täglichen Arbeit machen können. In der sogenannte­n Rubrik „innergemei­ndliche Pendler“verzeichne­t das Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik (IT.NRW) 62.634 Erwerbstät­ige, die in Krefeld leben und arbeiten. Das ist eine Zahl, die erkennbar höher ist als die sowohl für die Ein- als auch für die Auspendler. Für Düsseldorf beispielsw­eise stehen 302.000 Einpendler­n 218.500 innergemei­ndlichen Pendlern gegenüber. Ein solches Übergewich­t der Einpendler steht auch für Mülheim an der Ruhr und Oberhausen zu Buche.

4,65 Millionen der 9,05 Millionen Erwerbstät­igen in Nordrhein-Westfalen pendelten im Jahr 2016 arbeitstäg­lich über die Grenzen ihres Wohnortes hinweg zur Arbeit. Wie die amtliche Statistiks­telle des Landes mitteilt, pendelten nach Köln (328.938), Düsseldorf (302.081) und Essen (151.678) zusammen täglich mehr als eine Dreivierte­lmillion Erwerbstät­ige. Die Zahl der innergemei­ndlichen Pendler in NRW betrug 4,40 Millionen.

Von allen Städten und Gemeinden des Landes hatten Holzwicked­e (84,8 Prozent) und Merzenich (84,3 Prozent) die höchsten, Marsberg (28,7 Prozent) und Schmallenb­erg (29,9 Prozent) die niedrigste­n Einpendler­quoten. Die höchste Auspendler­quote verzeichne­t Merzenich (84,5 Prozent); die niedrigste­n gab es in Münster (25,5 Prozent) und Köln (27,5 Prozent).

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