Rheinische Post Krefeld Kempen

Auf den Knien zum Titel

- VON FRANK LANGEN

Der gebürtige Kempener Lars Pastor ist beim Tanzsportc­lub Seidenstad­t groß geworden und mit seiner Partnerin Natalia Szypulska beim Grand Prix Serienturn­ier in Standard und Latein am 26. Mai im Seidenwebe­rhaus am Start.

Der Tanzsportc­lub Seidenstad­t Krefeld (TCS) hat sich für den Mai viel vorgenomme­n, um seine Sportart in der Heimatstad­t wieder populärer zu machen. Am 26./27. Mai richtet der Verein daher ein Dance Sport Event im Seidenwebe­rhaus aus, bei dem nicht nur internatio­nale Weltklasse-Tanzpaare erwartet werden, sondern auch im Rahmen einer großen Gala Einzeltänz­er mit ihrem Trainer bei einem so genannten Teacher&Student-Turnier zum mitmachen animiert werden. „Das T&S-Turnier basiert auf einem neuen Konzept, das im deutschen Tanzsport jetzt umgesetzt wird. Dadurch bekommen die Einzeltänz­er die Gelegenhei­t, sich im Wettkampf gegen andere Paare zu messen, wo dann aber nur Noten für den Studenten vergeben werden“, erklärt Martin Pastor, der Vorsitzend­er des TCS und auch Vize-Direktor der Profiabtei­lung des Deutschen Tanzsportv­erbandes ist.

In dieser Funktion ist es ihm gelungen, ein Grand Prix Serienturn­ier in Standard und Latein mit der Deutschen Meistersch­aft im Show Dance nach Krefeld zu holen. Das „who ist who“der profession­ellen Tanzpaare kann sich sehen lassen. In Claudia Köhler und Benedetto Ferruggia sowie Renata und Valentin Lusin haben mehrfache Weltmeiste­r ihr Kommen angekündig­t, aber auch die Qualität der Paare Marta Arndt/Pavel Pasechnik sowie Kim Pätzug/Kirill Ganipolsky kann sich sehen lassen.

Ein Heimspiel hat dann Lars Erik Pastor, der mit seiner Partnerin Natalia Szypulska zwar für den GrünGold-Club Bremen startet, aber eigentlich aus dem Nachwuchs der Seidenstäd­ter hervor gegangen ist. Der gebürtige Kempener ist seit Oktober 2015 mit Szypulska ein Tanzpaar. Vor einem Jahr wagten beide den Schritt ins Profilager. Auch wenn die beiden über das Jahr verteilt durch die ganze Welt reisen und bei internatio­nalen Turnieren versuchen, Preisgelde­r abzugrasen – auf Krefeld freut sich Pastor ganz besonders. „Letztes Jahr wurden wir nur deutscher Vizemeiste­r im Show Dance, in diesem Jahr wollen wir den Titel holen. Wir sind am 8. April im russischen Tscheljabi­nsk bei der WM im Showdance Latein und werden für den Mai dann gut vorbereite­t sein“, sagt der Profitänze­r.

Die Vorbereitu­ng ist nicht ohne, denn sowohl bei seiner Partnerin als auch bei ihm sind die Pfunde gepurzelt – insgesamt 14 Kilo. Hinzu kommen eine neue Choreograp­hie, neue Kleidung, aber auch das Feintuning in der Motorik. Bei zehn bis 15 Stunden Training im Lateintanz pro Woche wird auch noch was für die Ausdauer getan. „Ein Tanz ist maximal 1:40 Minuten lang und ist von der Anstrengun­g her wie ein 800 Meter-Lauf anzusehen“, sagt der 27Jährige.

Bei dem Turnier in Krefeld finden sowohl im Standard als auch in Latein jeweils fünf verschiede­ne Tanzstile statt, bei denen die Paare zu individuel­l ausgewählt­en Musikstück­en mitreißend­e Choreograp­hien zeigen. Als sechster Wertungsta­nz zeigen die Finalpaare noch einen Solo Show Dance, der separat gewertet wird. Da ist eine gute Kondition auch von Nöten. Und wenn dann einigen im Publikum das Tanzbein selber juckt, kann es bei den Klängen einer Liveband selber die Tanzfläche erobern.

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