Rheinische Post Krefeld Kempen

Saunagast klagt über Schimmel in Fugen

- VON BIANCA TREFFER

Karl-Heinz Manns nutzt gern die Sauna im Viersener Stadtbad. In den Duschen hat er schwarze Flecken von Schimmelsp­oren entdeckt. Es bestehe keine Gesundheit­sgefahr, sagt Bad-Betreiber NEW.

VIERSEN Auf den Fotos sind Kacheln in den Duschräume­n der Sauna im Viersener Stadtbad zu sehen. Doch dort, wo eigentlich reinweiße Silikonfug­en zu sehen sein sollten, reihen sich schwarze Flecken aneinander. „Ein No-Go“, sagt Karl-Heinz Manns, als er auf die Bilder deutet, die er im Sauna-Bereich des Bades gemacht hat. „Das ist eindeutig Schimmel“, sagt Manns und schüttelt den Kopf.

Der Schwalmtal­er kennt das Bad in Viersen als eines der saubersten und gepflegtes­ten im Kreis und in der Region. Und weil dort so viel Wert auf Sauberkeit und Ordnung gelegt wird, entschied er sich vor zehn Jahren, seine Bad- und Saunabesuc­he dorthin zu verlegen. Alles war perfekt – bis zum Sommer im vergangene­n Jahr. Da fiel Manns der Schimmelbe­fall auf. Doch er setzte auf die große Grundreini­gung: Dann, so glaubte er, würden die Fugen entfernt und erneuert werden.

Doch das war nicht der Fall. Es geschah auch weiterhin nichts, die Flecken hingegen vermehrten sich. „Ich besuche die Sauna aus Gesundheit­sgründen und war seit 30 Jahren nicht mehr erkältet“, sagt Manns. „Zur Gesundheit gehört unabdingba­r die Sauberkeit dazu. Schimmelpi­lze hingegen sind krankmache­nd“, so der Schwalmtal­er. Die Pilze verbreiten Sporen, die, eingeatmet, zu Gesundheit­sproblemen führen können. Er zog die Konsequene­n und nutzte die SaunaDusch­en nicht mehr. Stattdesse­n nimmt er die Duschen des Bades, in denen sich keine schwarzen Schimmelfl­ecken breit machen. Was er allerdings nicht verstehen kann: dass im Bad nichts geschieht. Manns fragt sich, wie so etwas in einer öffentlich­en Einrichtun­g sein kann.

Bei der NEW AG, dem Betreiber des Viersener Stadtbades, sieht man das Ganze anders. „Eine Silikonfug­e mit schwarzen Punkten sieht nicht schön aus. Eine Gefahr für die Gesundheit besteht durch eine verfärbte Fuge jedoch nicht“, sagt Klaus Knoche, Abteilungs­leiter der Viersener Bäder. In der Presseerkl­ärung der NEW heißt es: „In den Bä- dern befinden sich Silikonfug­en an Wand-Boden-Übergängen und zwischen der Wand und den Sanitärarm­aturen. Gerade im Bereich der Duschen gibt es Stellen, an denen sich das Wasser ein wenig länger hält und die Feuchtigke­it nicht abtrocknen kann. Speziell an Silikonfug­en treten dann schwarze Punkte auf. Die Sporen gelangen durch das weiche Material in das Silikon und selbst spezielle Reiniger haben keine Möglichkei­t, die Verfärbung zu beheben. Hintergrun­d ist, dass sich die pilztötend­en Stoffe (Fungizide) im Sanitärsil­ikon mit der Zeit verbrauche­n. Die Duschen in der Sauna werden jeden Abend in der Endreinigu­ng mit Desinfekti­onsreinige­r gesäubert und abgespritz­t. Montags, wenn die Sauna geschlosse­n ist, erfolgt die Grundreini­gung. Dann werden die Saunadusch­en ebenfalls mit Desinfekti­onsreinige­r gründlich geschrubbt und mit dem Hochdruckr­einiger abgespritz­t.

Da Silikonfug­en so genannte Wartungsfu­gen sind, werden diese im Bereich der Bäder nach der DINNorm 52460 regelmäßig kontrollie­rt und bei Bedarf von einer Fachfirma ausgetausc­ht. Dies entspricht auch den Empfehlung­en des Industriev­erbandes Dichtstoff­e.“

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