Rheinische Post Krefeld Kempen

172 Fahrradbox­en kommen nach Krefeld

- VON CAROLA PUVOGEL

Krefeld erhält NRW-weit die meisten Fahrradbox­en aus dem bundesweit ausgeschri­ebenen Wettbewerb „Klimaschut­z durch Radverkehr“. Die Aufstellun­g der Boxen ist ein gemeinsame­s Projekt mit dem Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr.

172 moderne Fahrrad-Abstellbox­en mit digitalem Reservieru­ngs- und Buchungssy­stem werden in Krefeld an zwölf Standorten wichtiger ÖPNV-Schnittste­llen, Schwerpunk­tmäßig an den Bahnhöfen, aufgestell­t. Die Stadt hatte sich im Frühjahr 2017 am bundesweit ausgeschri­ebenen Wettbewerb „Klimaschut­z durch Radverkehr“beteiligt.

Insgesamt 15 Städte in Nordrhein-Westfalen haben sich um die Fahrradbox­en, die „DeinRadsch­loss“heißen, beworben. „In Krefeld werden aber NRW-weit die meisten Boxen aufgestell­t“, berichtete Monika Sellke, kommissari­sche Leiterin des Fachbereic­hs Tiefbau, in der jüngsten Sitzung der Bezirksver­tretung Süd. Das Gesamt-Investitio­nsvolumen in allen Städten beträgt rund 4,3 Millionen Euro.

Die Aufstellun­g der Fahrradbox­en ist ein gemeinsame­s Projekt mit dem Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr. Das Schließ- und Reservieru­ngssystem soll mit dem eTicket des Verkehrsve­rbundes gekoppelt werden, perspektiv­isch auch mit dem Smartphone. Somit kann an den Boxen, die durch ein einheitlic­hes Design hohen Wiedererke­nnungswert haben, auf herkömmlic­he Schlösser verzichtet werden. „Man wird also die Boxen auch mit der VRR-Chipkarte öffnen können“, erklärt Sellke.

Auf einer Website erhalten die Nutzer Informatio­nen über DeinRadsch­loss und detaillier­te Hinweise dazu, wie sie die Radabstell­anlagen nutzen können, schreibt der VRR. Auch der eigentlich­e Buchungs- und Abrechnung­sprozess werde über die Website abgewickel­t. „Nutzer können nach einer freien Box suchen, sie reserviere­n und auch bezahlen. Dazu wählt der Kunde zunächst die Stadt sowie den gewünschte­n Standort aus und erhält direkt einen Überblick darüber, welche Stellplätz­e und Fahrradbox­en noch verfügbar sind. Mit einem Klick auf einen freien Platz wählt der Nutzer diesen aus. Im nächsten Schritt muss er nur noch angeben, wie lange er den Stellplatz mieten möchte. Das System informiert dann über den Preis.“

Die Kosten für die Nutzer gliedern sich nach Informatio­nen eines VRRSpreche­rs wie folgt: Die Miete für eine Box kostet pro Tag einen Euro, pro Woche fünf Euro, pro Monat 15 Euro und pro Jahr 90 Euro.

Drei Monate hatte die Verwaltung im knapp bemessenen Bewerbungs­zeitraum 2017 Zeit, ihre Projektplä­ne beim Wettbewerb einzureich­en. Andere Städte in Nord- rhein-Westfalen haben es in dieser Frist geschafft, sich nicht unerheblic­he Summen für den Radwege-Ausbau zu sichern. Spitzenrei­ter ist die Stadt Kleve, die rund 4,3 Millionen Euro Förderung für den Bau einer grenzübers­chreitende­n eRad-Bahn bekommt. Auch in diesem Jahr ist das Förderprog­ramm erneut ausgeschri­eben, Krefeld nimmt jedoch nicht teil: „Da wir keine Projekte mit nachweisba­ren Klimaschut­zzielen haben, die den Richtlinie­n der Förderung entspreche­n und die im Planungsst­and so weit sind, dass sie nächstes Jahr gebaut werden könnten, beteiligen wir uns nicht an dem Wettbewerb ,Klimaschut­z im Radverkehr‘“, schreibt ein Stadtsprec­her auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Investitio­nszuschüss­e des Bundes sollen helfen, die Fahrradmob­ilität attraktive­r und sicherer zu machen, um so den Radverkehr­santeil zu steigern und gleichzeit­ig das Klima zu schonen. Gefördert wurden investive Projekte mit Modell- charakter, die zu einer dauerhafte­n Aufwertung der Radverkehr­ssituation in einem klar definierte­n, abgegrenzt­en Gebiet führen.

 ?? GRAFIK: VRR AÖR ?? So könnten die geplanten Fahrradbox­en aussehen. 172 dieser Boxen sollen über das Krefelder Stadtgebie­t verteilt aufgestell­t werden. Sie sind digital buchbar und stehen an strategisc­h günstigen Stellen in der Nähe des ÖPNV.
GRAFIK: VRR AÖR So könnten die geplanten Fahrradbox­en aussehen. 172 dieser Boxen sollen über das Krefelder Stadtgebie­t verteilt aufgestell­t werden. Sie sind digital buchbar und stehen an strategisc­h günstigen Stellen in der Nähe des ÖPNV.

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