Rheinische Post Krefeld Kempen

Fast alle sind bei der Grundausbi­ldung erfolgreic­h

- VON WILLI SCHÖFER

In Willich nahmen am Wochenende 28 Nachwuchsf­euerwehrle­ute an der Truppmann-Ausbildung teil.

WILLICH „Natürlich möchte ich das schaffen“, sagt die Schiefbahn­erin Katrin Schmidt. Die 24-Jährige, die studiert und Sozialarbe­iterin werden möchte, ist eine von zwei Frauen, die sich trauen. Denn gerade hat in Willich die praktische Truppmann-Ausbildung begonnen. 28 Prüflinge treten an. 17 kommen aus der Stadt Willich, zehn aus Kempen; Niklas Schmedders (19), der sich derzeit zum Mechatroni­ker ausbilden lässt, aus Tönisvorst.

Katrin wird eigentlich bald zur neuen „Truppfrau“. Sie schafft diese Grundausbi­ldung, wie die anderen 26 Teilnehmer auch, lediglich einer muss wiederhole­n. Ein wenig stolz ist die 19-jährige Julia Berg, die seit 2015 erst bei der Jugend-Feuerwehr mitmachte und dann in den Löschzug Kempen kam. Julia, die jetzt ebenfalls erfolgreic­h ist, gehört gerade bei einer Übung am Feuerwehrg­erätehaus dem Wassertrup­p an, andere sind Melder, Maschinist­en oder in den Schlauch- und Angriffstr­upps. In einer Pause erzählt Julia, wie sie zur Feuerwehr gekommen ist: „Meine Familie wohnt gegenüber der Kempener Wache, und meine Freundin Celine und ich waren total begeistert von einigen Übungen, bei denen sogar einmal ein Hubschraub­er zum Einsatz kam.“

Seit Langem gibt es schon den Ausbildung­sverbund zwischen den Wehren von Willich, Tönisvorst und Kempen. Die ersten zwei Module dieser Grundausbi­ldung, bei der größtentei­ls das theoretisc­he Wis- sen abgefragt wurde, hatten überwiegen­d im vergangene­n Jahr in Kempen stattgefun­den. Jetzt geht es um die Module drei und vier.

In Willich machen sich auch die Wehrführer Thomas Metzer (Willich), Rolf Peschken (Tönisvorst) und Franz-Heiner Jansen (Kempen) ein Bild vom Leistungss­tand der jungen Kameraden, wovon einige schon den Atemschutz- und Funkerlehr­gang gemacht haben. 17 Ausbilder kümmern sich unter der Leitung von Bernd Teschen um die Schützling­e, geben ihnen auch ihre genauen Einsätze bekannt. Die praktische­n Prüfungen beginnen auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehr-Depots an der Krefelder Straße. Dort werden unter anderem die einfachen Löschangri­ffe mit Wasser oder Schaum geübt, dazu gehört die Brandbekäm­pfung eines Teerkessel­s auf einem Dach der vielen Gebäude. Mit Steck-Leitern kommen die Prüflinge auf die oberen Geschosse; es geht außerdem um die richtige Absicherun­g der Einsatztru­pps.

Für die ersten beiden Module werden in etwa 80 Übungs- und Einsatzstu­nden benötigt, in der Praxis kommen noch einmal rund 100 dazu. Auch für Henning Hoppmann (26), der eigentlich Rettungssa­nitäter in der Willicher Rettungswa­che ist, aber ehrenamtli­ch ebenfalls bald erst einmal ein Oberfeuerw­ehrmann werden will. Dazu braucht man weitere Fertigkeit­en, muss beispielsw­eise mindestens zwei Jahre dabei sein.

Anschließe­nd geht es zum Feuerwehrg­erätehaus. Dort wird das richtige Verhalten nach Verkehrsun­fällen trainiert und gezeigt. Mit schwerem hydraulisc­hen Gerät werden einige Schrottaut­os dermaßen bearbeitet, dass sie in eine Vielzahl von Einzelteil­en zerfallen.

17 Prüflinge kommen aus der Stadt Willich, zehn aus Kempen und einer

aus Tönisvorst

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Mit schwerem hydraulisc­hen Gerät wird die Bergung von verletzten Personen trainiert.

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