Rheinische Post Krefeld Kempen
So viele Krefelder kamen zuletzt 2010 gegen Fischeln
Was waren das für sechs verrückt Minuten! Die Fans im Stadion sind begeistert, rund 400 000 Zuschauern vor den Fernsehern – das Spiel wurde live bei Sport1 gezeigt – bestens unterhalten. So schön und frustrierend diese Minuten auch waren, die Platzherren lassen nicht nach. Christian Dorda hat noch Pech mit einem Distanzschuss an die Latte, Holldack Sekunden vor dem Ende mit einem Kopfball, den der Keeper auf der Linie pariert. Patzler – erst Depp, dann Held.
„Wir hätten gewinnen müssen“, meinte KFC-Präsident Ponomarev. „Was uns fehlte, war das entscheidende Tor.“Das sahen die 4.827 Zuschauer ähnlich. Doch auch wenn die Mannschaft an diesem Nachmittag zwei Punkte verloren hat, so hat sie viele Fußballfreunde gewonnen. Und den Kampf um die Meisterschaft, hat sie noch nicht aufge- geben. Im Gegenteil, so wie sie nach dem Rückstand zurückgekommen ist, ist ihr durchaus zuzutrauen, dass sie aus dieser Begegnung gestärkt hervorgeht. (ths) Es war ein besonderer Tag, an dem vieles passte. Die Sonne lachte endlich einmal bei frühlingshaften Temperaturen und auf dem Programm stand das Spitzenspiel zwischen dem KFC Uerdingen und Viktoria Köln. Dass dieser Partie eine besondere Bedeutung zukam, hatten die KFC-Fans bereits am Samstag eindrucksvoll dokumentiert, als rund 100 Anhänger die Mannschaft beim Abschlusstraining in Oppum überraschten und so deutlich machten: Wir stehen hinter euch. „Das war gleichermaßen überraschend wie eindrucksvoll“, war auch Trainer Stefan Krämer von diese Geste angetan.
Gestern herrschte dann eine großartige Stimmung in der Grotenburg. Dafür sorgten 4.827 Zuschauer, darunter nur knapp 200 aus Köln. Eine größere Kulisse gab es nur am 29. August, als 5.403 Besucher kamen, darunter aber über 1.000 Fans aus Essen.
Dass so viele Krefelder in die Grotenburg kamen, das war zuletzt bei den Derbys zwischen dem KFC und dem VfR Fischeln in der Saison 2009/2010 der Fall. Beim Hinspiel (1:1) am 12. September sorgten 7.504 Besucher für einen Besucherrekord in der sechsten Liga. Zum Rückspiel am 12. Mai kamen noch 5.347 Fans in die Grotenburg.
Christopher Schorch
Alexander Bittroff