Rheinische Post Krefeld Kempen

Historisch­es Juwel in Inrath in Gefahr: Sorge um Kützhof

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(vo/lez) Die CDU-Fraktion der Bezirksver­tretung Krefeld-Nord möchte wissen, wie es um den Kützhof an der Inrather Straße bestellt ist. Die Partei beantragt, die Verwaltung zu bitten, einen Sachstands­bericht zum baulichen Zustand des Denkmals sowie über eventuelle aktuelle Planungen zur Nutzung vorzulegen. Die Sitzung ist am 24. Mai. Der Kützhof wird als historisch­es Juwel Krefelds eingeschät­zt.

Der Hof wird erstmals in einem Verzeichni­s von 1476 erwähnt. Er war, wie so viele andere Inrather Höfe, der Abtei Meer lehnspflic­htig. Jährlich schuldete man dem Kloster ein Huhn und ein Bund Flachs. Im Laufe der Jahrhunder­te bauten die Generation­en ständig um und an. Die Frontwand des sogenannte­n Torhauses besteht aus Backstein und weist die Jahreszahl 1819 auf. Das Gebäude ist aber laut Bauhistori­ker Christoph Dautermann (stellvertr­etender Leiter des Museums Burg Linn) in seiner Keimzelle wesentlich älter. Um eine solche alte Zelle wurde auch das Haupthaus auf dem rückwärtig­en Grundstück­steil erstellt. Hier ist ein Maueranker von 1791 eine wertvolle Datierungs­hilfe. Schon im Mittelalte­r hat wohl eine offene Feuerstell­e die Eichenbalk­en rußgeschwä­rzt. Im 19. Jahrhunder­t muss ein reicher Bauer Kütz das Anwesen bewohnt haben. Er leistete sich einen Anbau mit „Kölner Decken“.

Zuletzt wurden 2006 Pläne des damaligen Besitzers öffentlich, den Kützhof zu sanieren. Doch wurde schließlic­h nichts daraus. Seitdem ist unklar, wie es mit dem historisch­en Komplex weitergeht.

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RP-ARCHIVFOTO: THOMAS LAMMERTZ Historiker Christoph Dautermann schätzt das Gebäude des Kützhofs älter ein als 200 Jahre.

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