Rheinische Post Krefeld Kempen
Robin Hood: Vom Räuber zum Helfer der Armen
Er war ein toller Bogenschütze und hatte ein Herz für die Armen: Robin Hood. Noch heute erzählt man sich seine Abenteuergeschichten. Aber lebte Robin Hood tatsächlich? „Bislang konnten die Forscher nicht nachweisen, dass es ihn wirklich gegeben hat“, sagt Catherine Biasini. Sie arbeitet im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Dort ist gerade eine große Ausstellung über Robin Hood zu sehen. Robin mag eine Legende sein. „Aber die Orte und die Zeit, in der diese Geschichten spielen, sind real“, erklärt Biasini. Die ersten Erzählungen über Robin entstanden vor rund 800 Jahren. Damals ging es den Menschen in England schlecht. Ein Grund: Sie mussten viel Geld auftreiben, um ihren König zu befreien. Der hieß Richard Löwenherz und war von seinen Feinden festgenommen worden. Um Richard freikaufen zu können, nahmen seine Anhänger alles an sich, was von Wert war. „Etwa 30 Jahre nachdem der König gestorben war, entstand die Legende von Robin Hood“, sagt Biasini. Am Anfang wurde Robin Hood noch als ein einfacher Mann beschrieben. Einer, der sich gegen die Mächtigen auflehnte, der reiche Kirchenmänner und Adelige überfiel, aber die Beute noch für sich behielt. Im Laufe der Zeit verwandelte sich die Figur in einen edlen Räuber, der seine Beute den Armen gab. Mit seiner Bande soll Robin im Sherwood Forest gelebt haben. Diesen Wald gibt es tatsächlich. „Und es gab auch tatsächlich einen Sheriff von Nottingham, der beim Volk sehr unbeliebt war“, erklärt Biasini. Dieser Sheriff war der Erzfeind von Robin. In den Geschichten versucht der Sheriff, Robin zu fangen – vergeblich. dpa