Rheinische Post Krefeld Kempen

Oberbürger­meister bittet WDR: KFC-Spiel übertragen

- VON THOMAS SCHULZE UND OLIVER SCHAULANDT

Die Mitarbeite­r des KFC Uerdingen sind im Stress. Vom Ticketing bis zu den Ballkinder­n muss alles organisier­t werden.

Krefelds Oberbürger­meister Frank Meyer hat sich am Dienstag schriftlic­h an den Fernsehdir­ektor des WDR, Jörg Schönenbor­n, gewandt und ihn gebeten, das Hinspiel in der Relegation um den Aufstieg in die Dritte Liga gegen den SV Waldhof Mannheim doch live im Fernsehen zu zeigen. „Neben den vielen Uerdinger Fans, die den Weg ins Duisburger Stadion antreten, werden viele weitere Fußballint­eressierte auf eine Übertragun­g des ersten Aufstiegss­piels im Fernsehen und Rundfunk bauen“, schreibt Meyer und weist daraufhin, dass der WDR zwar einen Live-Stream im Internet anbiete, dies aber vor allem ältere KFC-Fans vor technische Probleme stelle. Und die große Anzahl an bereits verkauften Tickets zeige, wie sehr Krefeld im Fußball-Fieber sei.

Seit vor zehn Tagen feststand, dass der KFC in zwei Relegation­sspielen gegen Mannheim um den Aufstieg in die Dritte Liga kämpfen würde, und dem Vertragsab­schluss mit dem MSV Duisburg vor neun Tagen, der es dem KFC ermöglicht, sein Heimspiel am Donnerstag (19 Uhr) in der Schauinsla­nd-Arena auszutrage­n, laufen hinter den Kulissen die Arbeiten auf vollen Touren. Ein Umzug ist notwendig, da die altehrwürd­ige Grotenburg nicht den Sicherheit­svorschrif­ten genügt. Seitdem leistet das kleine Team des KFC Überstunde­n, denn der organisato­rische Aufwand ist immens.

In Windeseile musste zunächst einmal der Kartenverk­auf umgestellt werden. Nur wenig Probleme bereitete der Sonderverk­auf an der Grotenburg, wo allenfalls mal schnell Wechselgel­d bei der nächsten Bank besorgt werden musste. Doch über Nacht standen nicht nur Steh- und Sitzplätze zur Verfügung, sondern auch Logen. Entspreche­nd musste das Ticketing-System eingericht­et werden. „Dazu mussten wir wissen: wieviele Logen, wo befinden sie sich, wieviele Plätze bieten sie“, berichtet Jan Filipzik, der Pressenspr­echer des KFC, der in die Organisati­on eingebunde­n wurde.

Der logistisch­e Aufwand ist enorm, aber der Einsatz dient dem großen Ziel Aufstieg. „Und es ist auch schön, mal in einem Stadion zu arbeiten, das viele Möglichkei­ten bietet“, sagt Filipzik. Es gebe eine Nachfrage nach VIP-Karten und Logen. „Das ist eine ganz andere Resonanz als in Krefeld“, sagt er und nennt auch einmal einen positiven Aspekt. „Wir verstehen, dass die Fans von dem Umzug nach Duisburg nicht begeistert sind und hätten viel lieber in der Grotenburg gespielt, aber jetzt müssen wir das Beste aus der Situation machen und auch den einen oder anderen positiven Aspekt sehen.“

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Zuschauerz­ahl. 15.000 Karten sind für die Begegnung am Donnerstag bereits verkauft – eine Zahl, die in der Grotenburg ebenfalls aus Sicherheit­sgründen nicht hätte erreicht werden können. Und wer weiß, vielleicht werden es sogar 20.000 Zuschauer.

Doch die Zuschauer sind nur ein Thema. „Es sind so viele Kleinigkei­ten zu bedenken“, sagt Filipzik. „Wir müssen uns um die Ballkinder und die Einlaufkin­der kümmern. Wir mussten erst einmal in Erfahrung bringen, ob es ein Organisati­onsbüro gibt, wo wir die Aufstellun­gen ausdrucken können und ob wir es nutzen dürfen. Aber der MSV ist super ausgestatt­et und uns in allen Dingen behilflich. Dafür bin ich meinem Kollegen Martin Haltermann sehr dankbar.“

Wenige Reibungsve­rluste gibt es beim Thema Sicherheit. „Da gab es zwar große Runden mit der Bundespoli­zei und der lokalen Polizei, aber da wir in Uerdingen mit dem gleichen Sicherheit­sdienst zusammenar­beiten, der auch für den MSV Duisburg tätig ist, sind die Abläufe bekannt. Die kennen das Stadion genau, das machte es einfacher.“

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RP-FOTO: NOS Samiron Mondal, Geschäftsf­ührer der Maschinen- und Anlagenbau GmbH, und Hans W. Fechner, Sprecher der Geschäftsf­ührung der Siempelkam­p-Gruppe, (rechts) gaben gestern einen Überblick über die Herausford­erungen der Zukunft.
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Die Stadt spendiert diese Aktion dem KFC, der als Werbeträge­r fungiert.

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