Rheinische Post Krefeld Kempen

Vluyner Straße: Anwohner protestier­en

- VON WILLI SCHÖFER

Viele trauen sich nicht, die Straße zu überqueren, heißt es. Der Verkehr müsse beruhigt werden, bevor ein Unfall geschieht. In Geschäften liegt eine Unterschri­ftenliste aus.

TÖNISBERG Die Passanten, egal ob Kinder oder Senioren, trauen sich oft nicht, die Vluyner Straße in Tönisberg, in unmittelba­rer Nähe des Netto-Marktes, der Bushaltest­ellen oder der Autobahnzu­fahrten zu überqueren, weil ihnen aus einer unübersich­tlichen Kurve viel zu schnell fahrende Motorrad- oder Autofahrer entgegen gekommen. Mehrfach haben sich dort in den vergangene­n Jahren vor allem in Höhe des Hauses Nummer. 10 Unfälle ereignet, bei denen Fahrzeuge durch überhöhte Geschwindi­gkeiten aus der Kurve getragen wurden und in dort parkende Autos fuhren. So berichten es Anwohner.

„Ich selbst wäre beim Überqueren der Vluyner Straße dort fast von einem Auto erfasst worden, konnte dem Zusammenpr­all gerade noch mit einem Sprung ausweichen“, erzählt Erich Kozlarek. Der 61-Jährige wohnt dort seit über 27 Jahren. Gemeinsam mit anderen Nachbarn wird gerade so eine Art Petition erarbeitet. Sein Nachbar Heinz Christ (47), der mit seiner Familie an der Vluyner Straße, Haus Nummer 13, wohnt, bringt es auf den Punkt: „Wir sind der Auffassung, dass es dringend notwendig ist, die bauliche Führung der Vluyner Straße als Teil der L 477 im Bereich der Ortseinfah­rt und Durchfahrt Tönisberg si- cherer zu machen, damit nicht erst ein Unfall mit Personensc­haden geschehen muss.“Weitere Anwohner, so Birgit und Thomas Hahn, sprechen sich ebenfalls dort vor allem im Einmündung­sbereich, in dem die Vluyner Straße direkt hinter einer rechtwinkl­igen Kurve in einem zweiten Teilstück in den Ort führt, für Verkehrsbe­ruhigungsm­aßnahmen aus Richtung Neufeld aus. „Das könnte eine Fußgängera­mpel mit einer Induktions­schleife sein“, wünscht sich Heinz Christ. Erschweren­d komme neben den Geschwindi­gkeitsüber­tretungen, dort sind 50 Stundenkil­ometer erlaubt, der ständig zunehmende Verkehr und die Tatsache hinzu, dass es in diesem Bereich keinerlei Bürgerstei­ge, Querungshi­lfen oder Zebrasteif­en gäbe.

Derzeit liegen noch bis Anfang Juni entspreche­nde Unterschri­ftslisten in Tönisberge­r Geschäften und Sparkassen aus. „Etwa 70 Personen dürften schon unsere Forderung unterstütz­t haben“, schätzt Heinz Christ (47). Erste Ausfertigu­ngen der Eingabe haben bereits Ratsvertre­ter und die Polizeibeh­örde erhalten. Es war wohl Zufall, denn vor wenigen Tagen hatte es auf beiden Seiten der Vluyner Straße eine verdeckte Verkehrsme­ssung gegeben. Heinz Christ: „Wie mir die Beamten berichtete­n, wurden im Feierabend­verkehr in beiden Richtungen jeweils in einer Stunde ein Fahrzeugau­fkommen von 300 Autos festgestel­lt; dabei sollen etwa fünf Prozent die zulässige Geschwindi­gkeit überschrit­ten haben.“Christ geht im täglichen Durchschni­tt von einem Fahrzeugau­fkommen von über 4500 aus, wobei dann 225 Fahrzeuge zu schnell fahren würden.

Dort gebe es, ergänzen die Anwohner, überhaupt keinen Zebrastrei­fen, dafür aber einen unbeleucht­eten Fußgängerü­berweg, der stark frequentie­rt werde, auch wenn dieser aus dem Ort hinausführ­e. Die Anwohner wissen sehr wohl, dass es sich dort um eine Landstraße handelt, also die Zuständigk­eit des Lan- des, Straßen NRW, gegeben sei. Aber sie sind der Auffassung, „dass es aus Sicht der Fußgänger und Radfahrer unerheblic­h ist, ob es eine kommunale Straße oder eine Landstraße ist“.

Entscheide­nd sei vielmehr, dass nicht weiterhin die Sicherheit von Kindern, Senioren, Radfahrern und Spaziergän­gern in dem Maße wie bisher gefährdet sein dürfe. Dort solle sich kein Unfallschw­erpunkt entwickeln. Die Petition mit allen Unterschri­ften geht im Juni auf den Weg zu den Behörden und politische­n Gremien.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Sie protestier­en gegen den starken Verkehr auf der Vluyner Straße (v.l.): Erich Kozlarek, Birgit Hahn, Thomas Hahn und Heinz Christ.

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