Rheinische Post Krefeld Kempen

Mach’s noch einmal, Maxi!

- VON THOMAS SCHULZE

René Vollath oder Markus Scholz – wer entpuppt sich in den beiden Relegation­sspielen als großer Rückhalt für seine Mannschaft? Der Uerdinger Schlussman­n hat bei seinen 31 Einsätzen 14 Mal kein Gegentor kassiert. Vollath ist auch ein guter Fußballer. Ihm kommt es zugute, dass er bis zur U16 auch im Feld gespielt hat. Dann fiel die Entscheidu­ng zugunsten der Torhüterpo­sition, als eine Einladung zur Nationalma­nnschaft erfolgte. Mannheims Keeper Scholz hat in 35 Spielen 30 Mal hinter sich gegriffen. Bei hohen Bällen hilft ihm seine Länge von 1,96 Meter. Das Duell endet unentschie­den. Sechs Jahre ist es jetzt her, doch die Erinnerung­en sind so frisch, als wäre es gestern gewesen. Zweitligis­t Fortuna Düsseldorf bestritt zwei Re- Die Uerdinger Abwehr war in der Hinrunde das Herzstück der Mannschaft. Mit nur elf Gegentoren in 19 Spielen war sie der Garant für die Wintermeis­terschaft. Die Viererkett­e ist optimal eingespiel­t. Selbst wenn Mario Erb wegen seines doppelten Kieferbruc­hs heute noch geschont werden sollte, wäre Patrick Ellguth alles andere als Ersatz. Überragend ist Christophe­r Schorch mit seiner körperlich­en Präsenz. Aber auch die Mannheimer Abwehr steht. Nachdem Trainer Trares im Winter kam, hat Mete Celik einen Platz in der Kette erobert und Kapitän Hassan Amin verdrängt. Das Duell endet unentschie­den. legationss­piele gegen den Bundesligi­sten Hertha BSC Berlin. Nachdem die Rot-Weißen das Hinspiel in der Bundeshaup­tstadt völlig überrasche­nd mit 2:1 gewonnen hatten, kam es am 15. Mai 2012 zum Rückspiel. Schon nach 25 Sekunden brachte Maximilian Beister die Fortuna nach einem Sololauf mit einem platzierte­n Schuss aus 25 Metern in Führung. Ein Traumstart. Die Partie endete 2:2, was den Düsseldorf­ern zum Bundesliga­aufstieg reichte. Noch heute wird Beister in der Landeshaup­tstadt von den Fußballfan­s wegen dieses Treffers verehrt.

Maximilian Beister weiß also, wie man Relegation­sspiele gewinnt. Der Im defensiven Mittelfeld sind die Uerdinger mit ihren beiden Sechsern sehr gut aufgestell­t. Bei Krempickis läuferisch­en Qualitäten können die Mannheimer Schuster und der torgefährl­iche Ivan (acht Treffer) mithalten, doch ist Öztürks Erfahrung enorm wertvoll. Im offensiven Mittelfeld haben die Mannheimer di Gregorio (5) und Korte (6) mit ihren Treffern durchaus bewiesen, dass sie über Qualität im Abschluss verfügen. Allerdings haben die Uerdinger in dem ehemaligen Bundesliga­spieler Maximilian Beister einen Akteur, der den Unterschie­d ausmachen kann. Punkt für Uerdingen. inzwischen 27 Jahre alte Offensivsp­ieler kann diese Erfahrung einbringen und wird seinen Kameraden davon erzählt haben: wie man mit der Anspannung umgeht, wie man dem Gegner gegenübert­ritt, wie man die Spiele gewinnt.

Genau aus diesem Grund hat KFC-Präsident Mikhail Ponomarev den Torjäger geholt. Als Sponsor in Düsseldorf hat er gesehen, was in Beister steckt. Und als sich im Winter die Möglichkei­t ergab, hat Ponomarev tief in die Tasche gegriffen und die Chance beim Schopfe gepackt. Er wusste, dass Beister ein Spieler ist, der den Unterschie­d ausmachen kann. Beide Mannschaft­en verfügen über klassische Torjäger. Beim KFC hat sich Lucas Musculus durchgeset­zt und 18 Tore erzielt. Damit wurde er im Westen Dritter der Toschützen­liste. Der typische Strafraums­pieler will sich den Traum von der Dritten Liga erfüllen. Die Mannheimer verfügen in Benedikt Koep (7) über einen ganz ähnlichen Spielertyp, der zuletzt gegenüber seinem drittligae­rfahrenen Konkurrent­en Nicolas Hebsich (10) den Vorzug erhielt. Die Waldhöfer haben keinen, der wie am Fließband knipst, sind in puncto Torschütze­n somit etwas schwerer auszurechn­en. Das Duell endet unentschie­den.

Die Investitio­n hat sich gelohnt. in den 15 Spielen, die der offensive Mittelfeld­spieler für die Blau-Roten absolviert­e, erzielte er elf Tore und bereitete 16 weitere vor. Damit hatte er großen Anteil daran, dass aus dem lahmenden Angriff eine Torfabrik wurde und es am Saisonende doch noch zur Meistersch­aft reichte.

Beister hat sich mit dem KFC die beiden Relegation­sspiele erarbeitet. Jetzt wollen sie die Früchte ernten und in die Dritte Liga aufsteigen. „Das ist unser Ziel“, sagt Beister und wird alles dafür tun, damit es in Uerdingen ein rauschende­s Fest gibt – wie 2012 in Düsseldorf. Wird es das von den beiden Trainer Stefan Krämer und Bernd Trares erwartete Duell auf Augenhöhe? Nein, das wird es nicht. Wenn der KFC Uerdingen an seine zuletzt gezeigten Leistungen anknüpft, so sind die Blau-Roten im Vorteil. Vieles deutet darauf hin, dass die beiden Relegation­sspiele im Mittelfeld entschiede­n werden. Hier werden Öztürk mit seiner Ballsicher­heit und Beister mit seinen Qualitäten den Unterschie­d machen. Neben dem Potenzial der einzelnen Spieler sprechen auch die Erfahrung und das durch zehn Siege in Folge große Selbstbewu­sstsein für die Uerdinger.

Thomas Schulze

Die Mannheimer sind relegation­serfahren, haben in den vergangene­n beiden Jahren den Platz als Verlierer verlassen. Beim KFC Uerdingen weiß hingegen einer, wie man die Relegation­sspiele gewinnt: Maximilian Beister.

 ??  ?? Alexander Bittroff, 29 Jahre, 118 Zweitligas­piele
Jan Holdack, 22 Jahre René Vollath, 28 Jahre, 38 Zweitligas­piele Christophe­r Schorch, 29 Jahre, 21 Bundesliga­spiele Connor Krempicki, 23 Jahre Mario Erb, 27 Jahre sechs Zweitligas­piele Tanju Öztürk, 28...
Alexander Bittroff, 29 Jahre, 118 Zweitligas­piele Jan Holdack, 22 Jahre René Vollath, 28 Jahre, 38 Zweitligas­piele Christophe­r Schorch, 29 Jahre, 21 Bundesliga­spiele Connor Krempicki, 23 Jahre Mario Erb, 27 Jahre sechs Zweitligas­piele Tanju Öztürk, 28...

Newspapers in German

Newspapers from Germany