Rheinische Post Krefeld Kempen
Mach’s noch einmal, Maxi!
René Vollath oder Markus Scholz – wer entpuppt sich in den beiden Relegationsspielen als großer Rückhalt für seine Mannschaft? Der Uerdinger Schlussmann hat bei seinen 31 Einsätzen 14 Mal kein Gegentor kassiert. Vollath ist auch ein guter Fußballer. Ihm kommt es zugute, dass er bis zur U16 auch im Feld gespielt hat. Dann fiel die Entscheidung zugunsten der Torhüterposition, als eine Einladung zur Nationalmannschaft erfolgte. Mannheims Keeper Scholz hat in 35 Spielen 30 Mal hinter sich gegriffen. Bei hohen Bällen hilft ihm seine Länge von 1,96 Meter. Das Duell endet unentschieden. Sechs Jahre ist es jetzt her, doch die Erinnerungen sind so frisch, als wäre es gestern gewesen. Zweitligist Fortuna Düsseldorf bestritt zwei Re- Die Uerdinger Abwehr war in der Hinrunde das Herzstück der Mannschaft. Mit nur elf Gegentoren in 19 Spielen war sie der Garant für die Wintermeisterschaft. Die Viererkette ist optimal eingespielt. Selbst wenn Mario Erb wegen seines doppelten Kieferbruchs heute noch geschont werden sollte, wäre Patrick Ellguth alles andere als Ersatz. Überragend ist Christopher Schorch mit seiner körperlichen Präsenz. Aber auch die Mannheimer Abwehr steht. Nachdem Trainer Trares im Winter kam, hat Mete Celik einen Platz in der Kette erobert und Kapitän Hassan Amin verdrängt. Das Duell endet unentschieden. legationsspiele gegen den Bundesligisten Hertha BSC Berlin. Nachdem die Rot-Weißen das Hinspiel in der Bundeshauptstadt völlig überraschend mit 2:1 gewonnen hatten, kam es am 15. Mai 2012 zum Rückspiel. Schon nach 25 Sekunden brachte Maximilian Beister die Fortuna nach einem Sololauf mit einem platzierten Schuss aus 25 Metern in Führung. Ein Traumstart. Die Partie endete 2:2, was den Düsseldorfern zum Bundesligaaufstieg reichte. Noch heute wird Beister in der Landeshauptstadt von den Fußballfans wegen dieses Treffers verehrt.
Maximilian Beister weiß also, wie man Relegationsspiele gewinnt. Der Im defensiven Mittelfeld sind die Uerdinger mit ihren beiden Sechsern sehr gut aufgestellt. Bei Krempickis läuferischen Qualitäten können die Mannheimer Schuster und der torgefährliche Ivan (acht Treffer) mithalten, doch ist Öztürks Erfahrung enorm wertvoll. Im offensiven Mittelfeld haben die Mannheimer di Gregorio (5) und Korte (6) mit ihren Treffern durchaus bewiesen, dass sie über Qualität im Abschluss verfügen. Allerdings haben die Uerdinger in dem ehemaligen Bundesligaspieler Maximilian Beister einen Akteur, der den Unterschied ausmachen kann. Punkt für Uerdingen. inzwischen 27 Jahre alte Offensivspieler kann diese Erfahrung einbringen und wird seinen Kameraden davon erzählt haben: wie man mit der Anspannung umgeht, wie man dem Gegner gegenübertritt, wie man die Spiele gewinnt.
Genau aus diesem Grund hat KFC-Präsident Mikhail Ponomarev den Torjäger geholt. Als Sponsor in Düsseldorf hat er gesehen, was in Beister steckt. Und als sich im Winter die Möglichkeit ergab, hat Ponomarev tief in die Tasche gegriffen und die Chance beim Schopfe gepackt. Er wusste, dass Beister ein Spieler ist, der den Unterschied ausmachen kann. Beide Mannschaften verfügen über klassische Torjäger. Beim KFC hat sich Lucas Musculus durchgesetzt und 18 Tore erzielt. Damit wurde er im Westen Dritter der Toschützenliste. Der typische Strafraumspieler will sich den Traum von der Dritten Liga erfüllen. Die Mannheimer verfügen in Benedikt Koep (7) über einen ganz ähnlichen Spielertyp, der zuletzt gegenüber seinem drittligaerfahrenen Konkurrenten Nicolas Hebsich (10) den Vorzug erhielt. Die Waldhöfer haben keinen, der wie am Fließband knipst, sind in puncto Torschützen somit etwas schwerer auszurechnen. Das Duell endet unentschieden.
Die Investition hat sich gelohnt. in den 15 Spielen, die der offensive Mittelfeldspieler für die Blau-Roten absolvierte, erzielte er elf Tore und bereitete 16 weitere vor. Damit hatte er großen Anteil daran, dass aus dem lahmenden Angriff eine Torfabrik wurde und es am Saisonende doch noch zur Meisterschaft reichte.
Beister hat sich mit dem KFC die beiden Relegationsspiele erarbeitet. Jetzt wollen sie die Früchte ernten und in die Dritte Liga aufsteigen. „Das ist unser Ziel“, sagt Beister und wird alles dafür tun, damit es in Uerdingen ein rauschendes Fest gibt – wie 2012 in Düsseldorf. Wird es das von den beiden Trainer Stefan Krämer und Bernd Trares erwartete Duell auf Augenhöhe? Nein, das wird es nicht. Wenn der KFC Uerdingen an seine zuletzt gezeigten Leistungen anknüpft, so sind die Blau-Roten im Vorteil. Vieles deutet darauf hin, dass die beiden Relegationsspiele im Mittelfeld entschieden werden. Hier werden Öztürk mit seiner Ballsicherheit und Beister mit seinen Qualitäten den Unterschied machen. Neben dem Potenzial der einzelnen Spieler sprechen auch die Erfahrung und das durch zehn Siege in Folge große Selbstbewusstsein für die Uerdinger.
Thomas Schulze
Die Mannheimer sind relegationserfahren, haben in den vergangenen beiden Jahren den Platz als Verlierer verlassen. Beim KFC Uerdingen weiß hingegen einer, wie man die Relegationsspiele gewinnt: Maximilian Beister.