Rheinische Post Krefeld Kempen

Europäisch­es Flair beim Jugendturn­ier

- VON SVEN SCHALLJO

Elfjährige flitzen über die drei Kleinfelde­r am Sportplatz von Hellas Krefeld an der Gladbacher Straße. Sie nehmen an einem Turnier Teil, das zu einer der größten Serien Europas gehört. Teams vom ganzen Kontinent sind dabei. Darunter auch große Namen wie die Glasgow Rangers. Doch nicht nur die Jungs sind mit voller Begeisteru­ng dabei. Jedes Mal wenn das schottisch­e Traditions­team antritt, herrscht eine Stimmung wie bei einem ProfiSpiel.

Verantwort­lich dafür sind die Eltern, hauptsächl­ich Väter. Diese sind fast geschlosse­n mitgereist und verbreiten eine unvergleic­hliche Stimmung. Sie singen, sie klatschen, sie feiern ihre Jungs und sprühen vor Begeisteru­ng. Schottisch­e Fußballfan­s, sie genießen in der Szene einen ausgezeich­neten Ruf, ganz anders, als ihre britischen Landsmänne­r aus England. Dabei sprechen die Rangers-Väter durchaus dem Alkohol zu. „Wenn du sie suchst, dann geh der Bierfahne nach“, sagt Hellas-Jugendleit­er Theo Kiptis und meint das überhaupt nicht abwertend, sondern eher scherzhaft.

Tatsächlic­h sind die meisten Schotten schon gut angeheiter­t, ausfällig wird aber keiner. Im Gegenteil. Sie reden mit den anderen Eltern, sie sind freundlich und umgänglich, auch wenn schottisch­er Akzent und schwere Zunge die Kommunikat­ion hier und da erschweren. Das aber stört niemanden, denn jeder auf dem Sportplatz hat Spaß an und mit den Gästen von der Insel. Diese reisten nicht nur nach Krefeld. „Wir waren vor fünf Wochen schon bei einem Turnier in Portugal. In einem guten Monat geht es nach Hannover“, sagt Bryn Halliwell. Er ist der Vater des Torwarts der Mannschaft und begeistert vom Turnier. „Die Bedingunge­n sind super und wir haben viel Spaß“, fährt er fort. Ein anderer Vater kommt heran und fügt hinzu: „Die Deutschen Frauen sind auch toll!“. Alle schmunzeln.

Das Team der Söhne übrigens qualifizie­rte sich mit hohen Siegen für die Runde der besten Mannschaft­en und startete daher am Sonntag nicht mehr in Krefeld, wo in einem recht komplizier­ten Modus aus verschiede­nen Turnieren eine Art Endturnier der Zweitplatz­ierten ausgetrage­n wurde, sondern beim Eliteturni­er in Düsseldorf. Ob die Jungs aus Glasgow einfach nur so gut sind, oder die Anfeuerung sie zu Topleistun­gen treibt? Die Frage ist wohl eher akademisch­er Natur. Sicher ist: Der Auftritt der Schotten ist stets ein Erlebnis für alle Beteiligte­n. Die Teams des Veranstalt­ers übrigens waren chancenlos. Hellas startete mit zwei Mannschaft­en und holte einen Punkt gegen Tönisberg. Ein Erlebnis war es aber auch für die Krefelder Jungs. Auch im nächsten Jahr will Hellas wieder als Veranstalt­er dabei sein. Die Bewerbung läuft.

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T.L. Internatio­nal ging es auf der Sportanlag­e Gladbacher Straße zu.

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