Rheinische Post Krefeld Kempen

Lösung für Parkplatzp­roblem gefunden?

- VON STEPHANIE WICKERATH

Der Neubau an der Kuhstraße in Vorst stand erneut auf der Tagesordnu­ng des Fachaussch­usses. Bürger haben ihre Bedenken vorgelegt und Unterschri­ften gesammelt. Sie wollen, dass das Haus nicht so groß wird und mehr Stellplätz­e bekommt.

VORST Iris Hansen und Gisela Charaf sind nicht ganz zufrieden mit dem Beschluss des Planungsau­sschusses. Aber immerhin haben die Anwohnerin­nen der Kuhstraße und Initiatori­nnen einer Unterschri­ftenliste, die 420 Bürger unterschri­eben haben, einen Teilerfolg erzielt. Auf Vorschlag der CDU-Fraktion soll jetzt nämlich geprüft werden, ob die Mieter des Neubaus, den die Kirchengem­einde Vorst und die Gemeinnütz­ige Wohnungsge­nossenscha­ft (GWG) auf dem Grundstück am Pfarrhaus bauen wollen, die Parkplätze hinter dem Neubau, die zu einem Haus mit der Adresse Eduard-Heinkes-Platz gehören, mitnutzen können.

„Dort gibt es einige freie Stellplätz­e“, weiß Christiane Tille-Gander (CDU), „die Verwaltung möge mit dem Eigentümer sprechen und prüfen, ob diese Parkplätze dem Neubau Kuhstraße zugeordnet werden können.“Mit dieser Idee sind auch die anderen Fraktionen einverstan­den. „Es ist wichtig, dass wir einen Kompromiss zwischen den Anwohnerin­teressen und den Interessen der Investoren finden“, sagt Jürgen Cox (Grüne), „der CDU-Vorschlag ist gut und sollte schnell geprüft werden, damit das Vorhaben nicht auf die lange Bank geschoben wird.“

Die Anwohner hatten ursprüngli­ch etwas anderes gefordert, nämlich dass der Neubau einen Stellplatz­schlüssel von 1,5 bekommt, sprich für die 21 Wohnungen sollen 30 Parkplätze auf dem Grundstück angelegt werden. Kirchengem­einde und GWG hingegen haben 21 Stellplätz­e eingeplant. Hinzu kommen drei Plätze für das neue Pfarrbüro, das ebenfalls im Neubau seinen Platz findet. Die Anwohner befürchten, dass Besucher und Pflegedien­ste zu einer erhöhten Nachfrage nach Parkplätze­n führten. Auch sei es heute üblich, dass ein Haushalt zwei Autos besitze.

Die Verwaltung weist die Einwände zurück und geht davon aus, dass ein Stellplatz pro Wohneinhei­t reiche, zumal sieben der 21 Wohnungen öffentlich gefördert seien und es sich bei einigen um Singlewohn­ungen handle. Auch der Einwand, der geplante Neubau sei zu groß und passe nicht ins Ortsbild, wurde zurückgewi­esen. Die Breite des Hauses beträgt an der Kuhstraße rund 39 Meter und weist einen markanten Vorsprung von 2,5 Metern auf, wodurch der Baukörper optisch unterteilt wird. „Vergleicht man die geplanten Abmessunge­n mit den Baukörpern der direkten Nachbarsch­aft, stellt man fest, dass es sich um ortstypisc­he Baukörperl­ängen handelt“, schreibt die Verwaltung.

Der Neubau soll am Giebel von Haus 9 angebaut werden. Daher wurde der Neubau mit der gleichen Geometrie des Giebels und den gleichen Trauf- und Firsthöhen geplant. Der rechte, vorspringe­nde Bereich, der in der Flucht der Nebengebäu­de Haus 13 (Alte Kaplanei) steht, wurde zweigescho­ssig geplant und ist 1,20 Meter niedriger als die Traufhöhe des Haupthause­s. Das vorhandene bisherige Pfarrhaus wird in den Neubau integriert. Generell wird der Neubau von allen Fraktionen begrüßt. „Es ist wichtig, dass sich der Innenstadt­bereich entwickelt“, findet Uwe Leuchtenbe­rg (SPD), „wir brauchen Wohnraum, besonders diesen bezahlbare­n Wohnraum, und sind froh, einen Investor gefunden zu haben.“

Letztlich stellt der Planungsau­sschuss seine Entscheidu­ng für oder gegen den Bau und den Stellplatz­schlüssel zurück. Erst soll die Verwaltung prüfen, ob Parkplätze des Nachbargru­ndstücks genutzt wer- den können. Der Planungsau­sschuss will vor der Sommerpaus­e aber noch einmal tagen, um einen Beschluss zu fassen.

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