Rheinische Post Krefeld Kempen

Vorst-Nord: Schelte für Verwaltung

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VORST (wic) Das Thema Neubaugebi­et Vorst-Nord stand in der Sitzung des Planungsau­sschusses erneut auf der Tagesordnu­ng. Aber viel mehr, als dass nun die Briefe an die Grundstück­seigentüme­r herausgega­ngen seien mit der Bitte, den Bedarf für die notwendige Aufschüttu­ng zu ermitteln, hatte der kommissari­sche Fachbereic­hsleiter Jörg Friedenber­g nicht mitzuteile­n. „Dieser Sachstands­bericht ist uns zu dünn“, kritisiert­e Christiane Tille-Gander (CDU). Man habe erwartet, dass die Verwaltung jetzt Ideen vorstelle, wie den Eigentümer­n geholfen werden könne.

Anfang Mai hatte die Verwaltung­sspritze bei einer Bürgervers­ammlung im Ratssaal den 70 betroffene­n Bauherren zugesagt, dass sie helfen wolle. Nun hatten die Politiker erwartet, dass erste Ideen zur Umsetzung auf dem Tisch liegen – und wurden enttäuscht. „Wie viele Rückläufe sind notwendig, bis wir wissen, was da auf die Stadt zukommt?“, fragte Johannes Funck (SPD). Schließlic­h sei der Stand der Planungen bei den Hausbauern sehr unterschie­dlich, weshalb es noch eine Weile dauern könne, bis der Bedarf für alle Grundstück des gesamten Neubaugebi­ets vorliege. Aber sowohl auf diese als auch auf die Frage, ob die Verwaltung nicht abschätzen können, wie viel Aufschüttu­ngsmateria­l gebraucht werde, blieb Friedenber­g die Antwort schuldig.

Für die Eigentümer ist die Situation sehr unerfreuli­ch. Sie haben erst im April erfahren, dass ihre Grund- stücke teilweise bis zu einem Meter unter Straßenniv­eau liegen und sie verpflicht­et seien, aufzuschüt­ten, damit die Vorgärten mit der Oberkante der neuen Erschließu­ngsstraße, die sich noch im Bau befindet, abschließe­n. Die Kosten, so hieß es, müssten sie selber tragen. Gekauft haben die Eigentümer die städtische­n Grundstück­e im Oktober. Teilweise hatten sie nur 24 Stunden Zeit, zuzugreife­n. Um Bodengutac­hten oder Straßenplä­ne einzusehen, reichte das nicht. Die Stadt hingegen wusste seit 2016 von dem Höhenunter­schied, hat es aber versäumt, die Käufer darauf hinzuweise­n.

Die Politiker beschlosse­n, vor der Sommerpaus­e eine weitere Sitzung einzuplane­n, in der die Verwaltung Ideen vorstellen soll.

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