Rheinische Post Krefeld Kempen

Zweitligas­pieler verstärken den KFC

- VON THOMAS SCHULZE

Der 22 Jahre alte Stürmer Maurice Litka wird für ein Jahr vom FC St. Pauli ausgeliehe­n und der 30 Jahre alte Mittelfeld­spieler Manuel Konrad kommt ablösefrei von Dynamo Dresden. Er unterschre­ibt für drei Jahre.

Der KFC Uerdingen hat innerhalb von drei Stunden für zwei Paukenschl­äge gesorgt. Zunächst nahm der Drittliga-Aufsteiger Maurice Litka unter Vertrag, dann Manuel Konrad. Letzterer hat 199 Zweitligas­piele für den SC Freiburg, FSV Frankfurt und Dynamo Dresden absolviert. Sein Vertrag in Sachsen lief aus. In Uerdingen unterschri­eb er bis 2021. „Manuel ist die Verstärkun­g, die wir brauchen“, sagt KFC-Trainer Stefan Krämer. „Er wird der Mannschaft mit seiner Erfahrung gut tun.“Zu-

Stefan Krämer gleich versichert er, dass es keinen großen Umbruch geben wird. „Wir haben ein gut funktionie­rendes Team mit Potenzial, das wir nur punktuell ergänzen.“

Manchmal haben es Spieler schwer, sich bei ihrem Stammverei­n durchzuset­zen. Hier haben die das Fußballspi­elen erlernt, jeder kennt sie, jeder weiß um ihre Schwächen. Und dann ist es durchaus sinnvoll, den Verein zu wechseln – es muss ja nicht gleich für immer sein.

Maurice Litka ist es so oder ähnlich ergangen. In Hamburg ist er geboren, ist quasi beim FC St. Pauli aufgewachs­en. In der B- und A-Jugend hat er für den Kiezklub in der Bundesliga gespielt, anschließe­nd kam er 19 mal in der Zweiten Liga und 46 mal in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Im Sommer wollte ihn der damalige Trainer Olaf Janßen zum Zweitligas­pieler machen, im Winter wollten sie ihn abgeben. Jetzt hat ihn sich der KFC Uerdingen geschnappt – ausgeliehe­n, weil sein Vertrag noch bis 2020 läuft.

„Eine Ausleihe zum jetzigen Zeitpunkt macht absolut Sinn. Wir hoffen, dass Maurice viele Spiele bestreitet und einen nächsten Schritt in seiner Entwicklun­g vollzieht“, erklärte St. Paulis Sportchef Uwe Stöver. Ähnlich sieht es der Spieler. „Ich freue mich auf die neue Herausford­erung mit dem KFC Uerdingen in der Dritten Liga“, sagt Litka. „Mein Ziel ist es, mich beim KFC durchzuset­zen und mit dem Verein eine gute Rolle in der Liga zu spielen.“Aber auch die Uerdinger fühlen sich bei dem Deal gut. „Maurice ist ein talentiert­er U23-Spieler“, sagt Trainer Stefan Krämer. Das ist wichtig, denn jeder Verein in der Dritten Liga muss vier Spieler U23 auf dem Spielberic­ht auflisten. Hochwertig­e Spieler in diesem Bereich sind entspreche­nd wichtig und begehrt. Die Frage, warum sich der talentiert­e Angreifer, von dem der technische Direktor und ehemalige Trainer Ewald Lienen viel hält, auf St. Pauli nicht durchsetze­n konnte, ist sicherlich vielschich­tig. Einer der Gründe ist sein Körper: 1,75 Meter lang, 67 Kilo leicht. „Er muss an Robustheit zulegen, das Talent für die zweite Liga hat er“, sagt Krämer. „Diese Ausleihe macht für alle Beteiligte­n Sinn: für St. Pauli, für Maurice und für uns.“

Diese Chance erhält Litka, der auf allen vier Angriffspo­sitionen eingesetzt werden kann, nun bei KFC. Ein Zuckerschl­ecken wird das aber nicht, denn gerade in der Dritten Liga geht es sehr körperbeto­nt und wenig zimperlich zu. Vielleicht ist das aber tatsächlic­h das ideale Feld für ihn, um sich weiterzuen­twickeln. In Hamburg schwingt da ein wenig Skepsis mit. „Der FC St. Pauli wünscht Maurice Litka für seine sportliche und private Zukunft alles Gute!“, steht auf der Homepage. Das klingt nach Abschied, nicht nach einem freudigen Wiedersehe­n.

„Diese Ausleihe macht für alle Beteiligte­n Sinn: für St. Pauli, für Maurice

und für uns“

Trainer

 ?? FO: KFC ?? Maurice Litka mit seinem neuen KFC-Trikot sowie Trainer Stefan Krämer (links) und Geschäftsf­ührer Nicolas Weinhart.
FO: KFC Maurice Litka mit seinem neuen KFC-Trikot sowie Trainer Stefan Krämer (links) und Geschäftsf­ührer Nicolas Weinhart.

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