Rheinische Post Krefeld Kempen
Kein Zwang
Danke, dass Sie mit Ihrem Bericht über den herztransplantierten Herrn Kruse anschaulich dargestellt haben, was es bedeutet, auf ein Spenderorgan zu warten. Bei einem immer eklatanteren Mangel an Spenderorganen und Kliniken, die derartige Eingriffe durchführen können und wollen, ist es höchste Zeit, sich dieses Themas auch politisch anzunehmen. Kein Mensch wird dabei in Deutschland seitens des Staates oder irgendeiner Organisation dazu genötigt, seine Organe im Falle des Todes zur Verfügung zu stellen. Die Würde des Menschen wird mit einer Widerspruchsregelung in keinster Weise angetastet, da die Entscheidungsfreiheit bei jedem Einzelnen liegt. Vielleicht hilft es auch, über die Grenzen Deutschlands hinaus zu schauen: Viele Spenderorgane für deutsche Bürger kommen aufgrund des Spenderorganmangels aus dem europäischen Ausland, wo eine Widerspruchslösung bereits existiert. Meines Erachtens ist es jedem mündigen Bürger zuzumuten, sich zu diesem Thema Gedanken zu machen und eine Entscheidung zu treffen, die im Übrigen jederzeit von ihm selbst geändert werden kann.
Gabi Lommen Goch dem Tod eines Menschen der Körper „nur“noch Materie ist, der aus hygienischen Gründen „entsorgt“werden muss. Wenn die moderne Medizin in der Lage ist, Teile hiervon als lebensrettende Möglichkeit für sonst Todgeweihte zu verwenden, sollte dies eine Selbstverständlichkeit sein. Alle, die das ablehnen, sollten im Ernstfall selbst als Empfänger ausgeschlossen werden. Die Organspenderausweise, die meine Frau und ich seit Jahrzehnten haben, würden überflüssig.
Jochen Leipertz Düsseldorf Ich habe zu diesem Thema als Krankenschwester noch eine ganz andere Perspektive. Es zeigt mir auch mal wieder, dass der Mensch nur an sich selber denkt. Zudem glauben viele, sie hätten die Gesundheit gepachtet. Tritt aber der Fall ein, dass sie selber, ein Kind oder Enkelkind auf ein lebenswichtige Organ angewiesen sind, dann ist das Gejammer groß. Da sieht die Sache auf einmal ganz anders aus. Jeder sollte sich überlegen, ob es nicht richtiger wäre, einen Organspendeausweis zu haben.
Regina Benz per Mail ich auch keinerlei Anspruch auf eine Organspende. So einfach ist das! Muss man nur schriftlich festhalten. Im Falle meines festgestellten Hirntodes bin ich nicht damit einverstanden, dass meine Organe zur Verfügung gestellt werden. Im Gegenzug verzichte ich darauf, Organe zu erhalten, wenn ich sie dringend benötige.
Ulrich Rosinski per Mail viele Menschen gibt, die nicht so viel verdienen sie Sie? Sie sind in der glücklichen Lage, Steuern zahlen zu dürfen. Von diesen Steuern fließen einige Taler an die Subventionen für Bauern. Diese Gelder hatten und haben eine tolle Wirkung auf die Produktion und damit auf die Kosten für Nahrungsmittel. Für einen Vier-Personenhaushalt musste man 1960 noch 50 Prozent vom monatlichen Lohn für Lebensmittel ausgeben, bis 2018 sind diese Ausgaben auf unter zehn Prozent gesunken. Vielleicht können Sie meinen Gedanken folgen, dass einige wenige Taler Ihrer Steuern nicht die Bauern sondern die Lebensmittel für Sie und Ihre Mitmenschen in Europa indirekt subventionieren. Nur dadurch können alle diejenigen, die weniger verdienen, sich ausreichend mit Lebens- mitteln versorgen und satt werden. Diese kostengünstige Versorgung war und ist das Ziel der Politik in Deutschland und Europa und sorgt für den unschätzbaren Wert, Frieden in Europa zu stützen. Sie leugnen oder wissen nicht, dass viele andere Branchen auch hohe Subventionen erhalten.
Willi Holsteg Hamminkeln Zu „Werte für eine neue Leitkultur“(RP vom 10. September): Eine europäische Leitkultur, wie von Norbert Lammert (CDU) angeregt, wird es nach meiner Meinung noch viele Jahre nicht geben. Dieses ständige Diskutieren bringt uns nicht weiter. Vor einer deutschen Leitkultur ist ein deutsches Einwanderungsgesetz zu beschließen. In diesem Paket sind alle die Menschen interessierenden Fragen geregelt. Die Menschen erkennen, dass die Zuwanderung nach unseren Interessen gelenkt wird und fassen wieder Vertrauen in die Regierung. Die Zuwanderer müssen natürlich den echten Willen haben, sich nach den von uns gelebten Werten in unserer Gesellschaft zu integrieren, ohne friedliches Brauchtum aus ihrer Heimat aufgeben zu müssen. Parallelgesellschaften würde so der Boden entzogen.
Paul-Hermann Mackes Viersen Ja, NRW verschwendet Steuermittel. Meines Erachtens sollten dem Landesrechnungshof mehr Befugnisse gegeben werden, so dass er bestimmte Vorhaben der Landesregierung untersagen kann. So sollte er beispielsweise untersagen können, dass NRW „NRW-Häuser“im Ausland errichtet, wie Ministerpräsident Laschet es in Israel will. Die Bundesländer haben keine außenpolitischen Zuständigkeiten, die hat der Bund, der in Israel eine deutsche Botschaft betreibt. Daneben ist Deutschland durch Konsulate und private wie halböffentliche Institutionen zahlreich vertreten. Steuermittel sollten für Vorhaben für die es keine Zuständigkeiten gibt, nicht verwendet werden dürfen.
Felix Becker Wegberg
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