Rheinische Post Krefeld Kempen
Planungskosten: Ausschuss stimmt „zähneknirschend“zu
Die Vorbereitung für den Umbau der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft Reinersbach wird teurer als erwartet.
GREFRATH Irgendwie war alles vorwiegend heiße Luft: die Empörung einiger Kommunalpolitiker in der jüngsten Sitzung des Grefrather Bauausschusses, allen voran von Wilma Hübecker (CDU), dass die hohen mit rund 89.000 Euro veranschlagten Planungskosten für den Umbau einer ehemaligen Flüchtlingsunterkunft am Reinersbach zu acht Sozialwohnungen in keinem Verhältnis zu den mit etwa 250.000 Euro bezifferten Umbaukosten stünden. Aus diesem Komplex sollen acht Sozialwohnungen werden. Die Angelegenheit war daraufhin an den Hauptausschuss verwiesen worden, der am Montagabend einstimmig, wenn auch „zähneknirschend“, den Kosten zustimmte.
Bauamtsleiter Norbert Enger äußerte die Vielzahl unterschiedli- cher Gewerke und Leistungen, so für die Aufzugsanlage, für die Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen, die man nunmehr getrennt ausschreiben müsse. Erste Leistungen seien bereits erbracht. Dies sei halt so teuer. Obgleich Politiker im Hauptausschuss dies nach wie vor nicht so ganz nachvollziehen konnten (neben Hübecker vor allem SPD-Fraktionschef Hans-Joachim Monhof: „Dort entsteht doch ein stinknormales Mehrfamilienhaus mit teilweise identischenWohnungszuschnitten), wurden die Ausschreibungen mit den genannten prognostizierten Planungskosten doch bewilligt.
Bernd Bedronka (SPD) wünschte bei ähnlichen zukünftigen Projekten, dass dann die voraussichtlichen Gesamtkosten frühzeitig mitgeteilt würden: „Jetzt können wir nicht anders, sonst müssten wir das Bauvorhaben ganz stoppen.“Bedronka regte unter anderem frühzeitige Überlegungen an, ob nicht von vornherein andere Betreibermodelle sinnvoller und preiswerter seien. Dies verneinte in dem speziellen Einzelfall Bauamtsleiter Enger.
Jetzt sollen alle Ausschreibungen bis Ende dieses Jahres herausgegangen sei. Umbaubeginn könne dann im ersten Quartal des kommenden Jahres sein. Das zweite ehemalige Flüchtlingsheim am Reinersbach soll abgerissen werden; die Abrissgenehmigung liegt vor.
Für Irritationen sorgte die ursprüngliche Absicht derVerwaltung, über alle Planungsleistungen der technischen Aufrüstung im Detail in nichtöffentlicher Sitzung zu diskutieren, nachdem bereits im Bauausschuss die Summe der gesamten planerischen Leistungen vorlag. Dazu kam es dann aber nicht.