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Ex-Minister Duin kontrolliert die Kölner Stadtwerke
KÖLN (dpa) Der frühere NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) wird nach einem monatelangen Personalienstreit neuer Aufsichtsratschef der Kölner Stadtwerke. Das teilten Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und Vertreter von Parteien und Arbeitnehmern am Mittwochabend mit. Der 50-jährige Duin bringe als Ex-Minister die nötige Führungserfahrung mit, hieß es in einer Erklärung. Die Stadtwerke beschäftigen mehr als 12.000 Menschen.
Auf die Personalie hatten sich nach einem gemeinsamen Treffen Reker, CDU, Grüne, SPD, Linke und Arbeitnehmervertreter geeinigt. Die FDP sei außen vor geblieben bei der Einigung, hieß es.,Im Sommer war Reker als klare Favoriten für den Posten im Kontrollgremium der städtischen Gesellschaft bei derWahl überraschend durchgefallen. Gewählt wurde der bisherige Vize Harald Kraus, der nach Medienberichten vor allem von Arbeitnehmervertretern unterstützt worden war.
Nach der Wahl hatte es eine heftige Diskussion in der Stadt und viel Kritik an der Entscheidung gege- ben. Nun stünden wieder Sachfragen im Vordergrund, heißt es in der Erklärung.
Duin war von 2012 bis 2017 unter der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) nordrhein-westfälischer Wirtschaftsminister und davor fünf Jahre lang Landesvorsitzender der Sozialdemokraten in Niedersachsen. Derzeit arbeitet der Ex-Minister seit März bei ThyssenKrupp Industrial Solutions in Dortmund als Verantwortlicher für das Personal mehrerer Geschäftsbereiche.Der gebürtige Ostfriese Duin, der in Essen lebt, studierte nach dem Abitur Jura und evangelische Theologie.1998 wurde er als Rechtsanwalt zugelassen.