Rheinische Post Krefeld Kempen
Brandon Reid: „Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen“
Der Trainer der Krefeld Pinguine sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg. Bereits heute geht die Reise nach Bayern.
Rundum zufrieden kann Brandon Reid nach seinen ersten vier Pflichtspielen hinter der DEL-Bande natürlich nicht sein. Dafür waren die Leistungen seiner Spieler zu schwankend, besonders defensiv. Dennoch fällt seine Analyse der ersten Auftritte durchweg positiv aus.„Wir sind auf einem gutenWeg, aber noch nicht da, wo wir sein wollen. Das wissen alle bei uns. Wenn wir das schaffen, können wir jeden Gegner schlagen“, sagte der Trainer gestern.
Der Kanadier ist davon überzeugt, mit dem vorhandenen Kader dort hinzukommen, wo er sich das vorstellt. Auf die Frage, ob er sich morgen ohne verletzte Spieler im Team einen Stürmer oderVerteidiger aussuchen würde, wenn er dürfte, antwortete er: „Keine Panik, keinen.“ Vielleicht wünscht er sich insgeheim einen neuen Torwart. Denn seit der Vorbereitung weist er regelmäßig darauf hin, dass der Torwart auch mal alleine für einen Sieg verantwortlich sein müsse. „Das war gegen Schwenningen schon besser. Da hatte Dimitri einige big saves“, sagte der Coach. Er vergaß allerdings Patrick Klein, der sein Team gegen Iserlohn, das offensiv stärker war als Schwenningen, mit guten Paraden im Spiel hielt und in der Verlängerung vor dem Siegtreffer von Jacob Berglund mit einem Big Save gegen Trupp zur Stelle war. Besonders unzufrieden ist Reid mit dem Überzahlspiel. Da mit dem verletzten Verteidiger James Bettauer ein Scharfschütze an der blauen Linie fehlte, schickte er in der zweiten Formation fünf Stürmer aufs Eis, was ohne durchschlagenden Erfolg blieb. Das will er heute im Training ändern. Ansonsten ist Reid mit der Offensive zufrieden: „Wir haben viele Stürmer, die schon Tore erzielt oder vorbereitet haben.“
Vor dem DEL-Start erklärte der Trainer, dass er gespannt sei, was ihn in der Liga erwarte. Gestern beschrieb er beimVergleich mit der dänischen Liga seine ersten Eindrücke: „In der DEL gibt es mehr bessere und gefährlichere Spieler. Auch die Kreativität ist besser. Es wird auch strukturierter gespielt. Das Tempo ist gleich.“Es sei für Martin Lefebvre und Phillip Bruggisser kein Problem, in der DEL zurecht zu kommen. Dass sich die beiden Verteidiger hier und da einen Patzer erlaubten, ist für Reid kein Problem: „Sie mussten wegen der verletzten Spieler mehr Eiszeit nehmen als ich normalerweise plane. Dann passieren halt Fehler.“
Gut möglich, dass James Bettauer morgen im Auswärtsspiel beim EHC München wieder zur Verfügung steht. Gestern trainierte der Verteidiger zwar noch mit einem roten Trikot, um ihn vor Körperattacken zu schützen, doch mit seinem Einsatz wird gerechnet. Lediglich Verteidiger Patrick Seifert muss weiter zuschauen. Tim Miller hat seine Nasenbein-OP gut überstanden und willmit einem Vollvisier spielen. Die Pinguine machen sich bereits heute auf den Weg nach Bayern. Allerdings schlagen sie wegen des Oktoberfestes ihr Zelte nicht in München auf, sondern in Ingolstadt. Dort findet morgen früh auch das Pre-Game-Skating statt.
Die Spieler von Meister München durften am Montag trotz der herben 3:8-Schlappe in Iserlohn aufs Oktoberfest und tranken sich dort bestimmt mit der ein oder anderen Maß den Frust von der Seele.