Rheinische Post Krefeld Kempen
Visionäre bauten internationales Netzwerk
Der Niederländisch-Deutsche Businessclub wurde vor mehr als 20 Jahren aus der Taufe gehoben – mit „Geburtshelfern“auf beiden Seiten der Grenze. An sogenannten „Jour fix“-Abenden trifft man sich einmal im Monat in Kleve.
Unternehmer brauchen für ihren geschäftlichen Erfolg das Rad nicht immer wieder neu zu erfinden – sie sollten vielmehr von den Erfahrungen anderer profitieren. So lautete vor mehr als zwei Jahrzehnten der Leitsatz einer Handvoll niederländischer und niederrheinischer Visionäre, als sie in Kleve den Niederländisch-Deutschen Businessclub aus der Taufe hoben. „Geburtshelfer“waren 1995 unter anderen die Unternehmer Alfons Tönnissen aus Kleve und Kees Ruig aus Malden, der damalige Honorarkonsul der Niederlande, Hermann von Ameln, sowie die Rechtsanwälte Freddy Heinzel und Peter Strick.
Informationen und Erfahrungen austauschen, Netzwerke bilden, Interessen vertreten – und das alles grenzüberschreitend – das waren und sind noch heute die selbst gestellten Aufgaben des Niederländisch-Deutschen Businessclubs. Rund 100 Mitglieder aus den unterschiedlichsten Branchen gehören dem Club an, dessen Vorsitz 1995 Freddy Heinzel übernahm, der die Position auch heute noch innehat.
Wichtigstes Forum für die Mitglieder sind die „Jour-Fix“Abende, die jeweils am ersten Montag eines Monats im Restaurant „’t Poortje“in der Kle- ver Siemensstraße 31 stattfinden. Hier berichten hochkarätige Referenten – von Managern bis zu Ministern, von Bürgermeistern bis zu Botschaftern – über unterschiedlichste Themen. So war auch die damalige Bundesumweltministe- rin Dr. Barbara Hendricks zu Gast und referierte über „Klimaschutz als Wachstumsmotor“.
Beim „Jour Fix“kommen die Mitglieder ganz im Sinne ihrer Gründungsväter in informeller Atmosphäre mit potenziellen Geschäftspartnern und Kollegen zwanglos ins Gespräch. Das geschieht bei Klaviermusik und Häppchen. Zielgerichtet können aber bei solchen Netzwerkveranstaltungen interessante neue Kontakte geknüpft werden, die einen Zugang zu neuen Lieferanten, Kunden oder Partnern ermöglichen. Der Businessclub kombiniert beide Angebote auf seine Weise – informativ und effektiv. „Wer als niederländischer Unternehmer seine Chance in Deutschland sieht und sie auch nutzen will, wird am besten Mitglied eines Businessclubs“, sagte vor einigen Jahren Club-Botschafter Joop Tettero aus Nimwegen.
Der Niederländisch-Deutsche Businessclub vertritt naturgemäß die Interessen seiner Mitglieder und macht dabei Politiker und andere Entscheidungsträger auf die Chancen der Region aufmerksam, spricht potenzielle Zielgruppen und Verbände an und organisiert darüber hinaus grenzüberschreitende Angebote. „Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Niederlanden könnten bekanntlich kaum besser sein, dennoch gibt es natürlich immer wieder Reibungsverluste“, weiß der ClubVorsitzende Freddy Heinzel zu berichten.
„Der Businessclub funktioniert im Grunde wie so eine Art Seismograph. Wir befinden uns hier vor Ort sozusagen an der Nahtstelle zwischen zwei tektonischen Platten. Wir stellen fest, wo es hakt, und tragen die Problemfelder an die verantwortlichen Stellen in Den Haag und Berlin heran. Solche Aktivitäten stellen Unternehmer erfahrungsgemäß nur selten in Eigenregie auf die Beine“, so Brückenbauer Heinzel.
„Wir wollten ganz bewusst nicht die wirtschaftlichen ,big Player’ beider Länder zusam- menbringen, sondern mittlere und Kleinunternehmer aus einer geografisch überschaubaren Region zum regelmäßigen Gedankenaustausch versammeln“, sagt Gründungsmitglied und langjähriger Honorarkonsul der Niederlande in Kleve, Hermann von Ameln. „Der Mehrwert einer Mitgliedschaft für regional verankerte Unternehmer liegt in der Verbreiterung ihres geschäftlichen Netzwerks“, so Club-Vorsitzender und heutiger Honorarkonsul Freddy Heinzel.