Rheinische Post Krefeld Kempen
Zechenpläne: Stadt Kempen kritisiert den Informationsfluss
Der Technische Beigeordnete berichtete im Denkmalausschuss von den Problemen, Kontakt zur Ruhrkohle AG und zum Investor zu bekommen.
TÖNISBERG Der Informationsfluss ist aus Sicht der Stadt Kempen unbefriedigend. Das betonte der Technische Beigeordnete Marcus Beyer am Montagabend in der Sitzung des Denkmalausschusses zur künftigen Entwicklung des früheren Zechengeländes auf dem Wartsberg in Tönisberg. Die SPD-Stadtratsfraktion hatte eine entsprechende Anfrage in der Sache gestellt. Baudezernent Beyer berichtete von seinen Versuchen, Einzelheiten über den Stand der Kaufverhandlungen zwischen der Ruhrkohle AG (RAG) als bisherigem Eigentümer des Areals und dem Krefelder Investor Wolf-Rein- hard Leendertz zu erfahren. Sehr viel weiß man im Kempener Rathaus dazu nicht, außer dass dieVerhandlungen noch nicht abgeschlossen sind.
Wie Dezernent Beyer erläuterte, muss der Investor zunächst ein Gesamtkonzept für die Entwicklung des Areals erarbeiten, mit dem die RAG bei der zuständigen Bezirksregierung die Befreiung von Teilen des Geländes aus dem Bergrecht beantragen kann. Der Teilbereich, auf dem sich auch die denkmalgeschützten Gebäude wie Förderturm oder Maschinenhaus befinden, fällt noch unters so genannte Bergrecht. Die anderen Flächen mit den Gebäuden, die zuletzt über viele Jah- re von der Firma Naue genutzt wurden, fallen nicht unters Bergrecht. DasVerfahren ist nach Angaben von Beyer kompliziert.
Außer einem Telefonat hat es noch keinen konkreten Kontakt der Stadtverwaltung mit Investor Leendertz gegeben, berichtete Beyer. Über ein mögliches Nutzungskonzept für das ehemalige Zechengelände entscheide der Kempener Stadtrat aber im Rahmen des üblichen Bauplanungsrechtes. Die Stadt will zudem erreichen, dass der Zechen-Förderverein, der Tönisberger Heimatverein und der Naturschutzbund (Nabu) mit ihren Anregungen und Wünschen zur Nutzung des Geländes und der Gebäude zumindest Ge- hör beim Investor finden. Das ist – wie mehrfach berichtet – sehr zum Bedauern der Beteiligten bislang nicht der Fall.
Gleichwohl missfällt es dem Baudezernenten, dass die Informationsbeschaffung derzeit einer„Einbahnstraße“gleiche. Die Stadt müsse stets nachfragen, weder von der RAG noch vom Investor würde die Kempener Verwaltung informiert.
Beyer hatte aber erfahren, dass die RAG das Gelände und die Gebäude durch einen Sicherheitsdienst bewachen lasse. Schäden an Fenstern oder Zäunen seien repariert, die Zufahrt zum Gelände abgesperrt worden. Zuletzt hatten Unbekannte erhebliche Schäden angerichtet.