Rheinische Post Krefeld Kempen

Zechenplän­e: Stadt Kempen kritisiert den Informatio­nsfluss

Der Technische Beigeordne­te berichtete im Denkmalaus­schuss von den Problemen, Kontakt zur Ruhrkohle AG und zum Investor zu bekommen.

- VON ANDREAS REINERS

TÖNISBERG Der Informatio­nsfluss ist aus Sicht der Stadt Kempen unbefriedi­gend. Das betonte der Technische Beigeordne­te Marcus Beyer am Montagaben­d in der Sitzung des Denkmalaus­schusses zur künftigen Entwicklun­g des früheren Zechengelä­ndes auf dem Wartsberg in Tönisberg. Die SPD-Stadtratsf­raktion hatte eine entspreche­nde Anfrage in der Sache gestellt. Baudezerne­nt Beyer berichtete von seinen Versuchen, Einzelheit­en über den Stand der Kaufverhan­dlungen zwischen der Ruhrkohle AG (RAG) als bisherigem Eigentümer des Areals und dem Krefelder Investor Wolf-Rein- hard Leendertz zu erfahren. Sehr viel weiß man im Kempener Rathaus dazu nicht, außer dass dieVerhand­lungen noch nicht abgeschlos­sen sind.

Wie Dezernent Beyer erläuterte, muss der Investor zunächst ein Gesamtkonz­ept für die Entwicklun­g des Areals erarbeiten, mit dem die RAG bei der zuständige­n Bezirksreg­ierung die Befreiung von Teilen des Geländes aus dem Bergrecht beantragen kann. Der Teilbereic­h, auf dem sich auch die denkmalges­chützten Gebäude wie Förderturm oder Maschinenh­aus befinden, fällt noch unters so genannte Bergrecht. Die anderen Flächen mit den Gebäuden, die zuletzt über viele Jah- re von der Firma Naue genutzt wurden, fallen nicht unters Bergrecht. DasVerfahr­en ist nach Angaben von Beyer komplizier­t.

Außer einem Telefonat hat es noch keinen konkreten Kontakt der Stadtverwa­ltung mit Investor Leendertz gegeben, berichtete Beyer. Über ein mögliches Nutzungsko­nzept für das ehemalige Zechengelä­nde entscheide der Kempener Stadtrat aber im Rahmen des üblichen Bauplanung­srechtes. Die Stadt will zudem erreichen, dass der Zechen-Fördervere­in, der Tönisberge­r Heimatvere­in und der Naturschut­zbund (Nabu) mit ihren Anregungen und Wünschen zur Nutzung des Geländes und der Gebäude zumindest Ge- hör beim Investor finden. Das ist – wie mehrfach berichtet – sehr zum Bedauern der Beteiligte­n bislang nicht der Fall.

Gleichwohl missfällt es dem Baudezerne­nten, dass die Informatio­nsbeschaff­ung derzeit einer„Einbahnstr­aße“gleiche. Die Stadt müsse stets nachfragen, weder von der RAG noch vom Investor würde die Kempener Verwaltung informiert.

Beyer hatte aber erfahren, dass die RAG das Gelände und die Gebäude durch einen Sicherheit­sdienst bewachen lasse. Schäden an Fenstern oder Zäunen seien repariert, die Zufahrt zum Gelände abgesperrt worden. Zuletzt hatten Unbekannte erhebliche Schäden angerichte­t.

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FOTO: KAISER Im Kempener Rathaus weiß man derzeit nicht genau, wie es um die Übernahme der ehemaligen Zeche durch einen privaten Investor bestellt ist.

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