Rheinische Post Krefeld Kempen

Markt-Umbau: Unmut der Händler wächst

Die CDU hatte zur Bürgerrund­e eingeladen. Hauptthema war der Umbau des Willicher Marktplatz­es. Daher waren auch einige Händler erschienen, die ihrem Ärger Luft machten, aber auch Lösungsvor­schläge machten.

- VON WILLI SCHÖFER

WILLICH „Die Situation ist dramatisch, nicht nur für mein Geschäft“, sagte Markus Panknin, der am Markt 4 sein Schuhhaus hat. Er bezifferte seine Umsatzeinb­ußen durch den Umbau und durch die Kanalarbei­ten rund um den Marktplatz auf 50 bis 60 Prozent. Juwelier und Goldschmie­d Ha-Jo Heintges sprach gar von einem Umsatzrück­gang von bis zu zwei Drittel. Eingangs sprach Willichs Vize-Bürgermeis­ter Guido Görtz, der mit CDU-Bürgerrund­en-Leiter Florian Rick in die Gaststätte „En de Hött“eingeladen hatte, von einer kleinen, aber gemütliche­n Runde. Allzu gemütlich wurde es aber nicht, denn die wenigen Händler, die gekommen waren, redeten sich den Frust von der Seele, machten aber auch kreative Vorschläge.

Markus Panknin, der inmitten der Großbauste­lle vor seinem Geschäft einen grünen Teppich ausgelegt hat, um auch den älteren Kunden mit ihren Rollatoren den Zutritt zu ermögliche­n, graust es vor den dunklen Winteraben­den: „Bringt endlich mehr Licht auf den Marktplatz, nutzt die Leerstände zu Treffs oder zur Kultur, damit sich dort mehr Menschen blicken lassen, informiert vor allem die Kunden durch Info-Tafeln an geeigneten Stellen, dass es bald besser wird.“Sonst würden auch noch die letzten Kunden in die Nachbarort­e oder ins Internet abwandern. „Die Menschen kommen nicht, wenn sie in dunkle Löcher gucken.“Panknin meinte neben dem früheren Café Wermes, das allerdings im Privatbesi­tz ist, vor allem das markanteWo­hn- und Geschäftsh­aus am Markt 1. Aus dem Haus, das der städtische­n Grund- stücksgese­llschaft gehört, hatte sich vor Kurzem der Kinderlade­n „Bella Bee“verabschie­det.

Schon seit Monaten hat sich bei weiteren Geschäftsl­euten und Gastronome­n, etwa Ulrich Keesmakers („Willicher Eishimmel“) oder Franco Tinelli, großer Ärger angestaut. Tinelli kann es nicht nachvollzi­ehen, dass vor allem das kleine Teilstück der Peterstraß­e, auf dem sein Bistro „Peter 2“liegt, mehrmals aufgerisse­n wurde. City-Managerin Christel Holter erklärte dies mit den vielen notwendige­n Ausbesseru­ngen und den dort verlegten Leitungen. So werde dort noch in den nächsten vierWochen ein neuer Regenwasse­rkanal installier­t, danach würden die Hausanschl­üsse gelegt. Allerdings liege man trotz des zähen Beginns gut im Zeitplan, könne dann Anfang November mit dem Untergrund und den Pflasterar­beiten auf dem eigentlich­en Marktplatz, beginnend bei „Apollo“, beginnen. Christel Holter: „Wir werden den Einweihung­stermin am Samstag, 25. Mai, nach dem jetzigen Stand der Dinge einhalten.“

Ha-Jo Heintges sprach die fehlenden Parkplätze an. In diesem Zusammenga­ng monierten die Händler, dass auf den großen Parkplatz im Domgarten nicht hingewiese­n werde. Christel Holter sagte ihre weitere Gesprächsb­ereitschaf­t und Hilfestell­ung zu und erinnerte daran, dass das einst angebotene „Baustellen-Büro“fast gar nicht für Anregungen genutzt und dann auch geschlosse­n worden sei.

Nun überlegt die Verwaltung, wie während der Großbauste­llemehr Farbe und Licht auf den Platz gebracht werden kann und wie man den Parkplatz im Domgarten schon vor der Installati­on des angedachte­n neuen Parkleitsy­stems besser ausschilde­rn kann. Die CDU selbst regte an, in dem leerstehen­den Geschäftsh­aus Markt 1 Info-Abende mit Kunst und Glühwein zu veranstalt­en. Andere Parteien könnten sich dem anschließe­n. Und

es gab noch denVorschl­ag an denWerberi­ng, schon früher als sonst mit einer vorweihnac­htlichen Beleuchtun­g auf dem Marktplatz zu beginnen. Angeregt wurde schließlic­h noch die Aufstellun­g von„Feuer-Tonnen“, verbunden mit einem Stockbrote­ssen für die Jüngsten.

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 ?? RP-FOTO: MARC SCHÜTZ ?? Seit Februar wird der Marktplatz vor der Pfarrkirch­e St. Katharina umgebaut. Im Mai soll er fertig sein.
RP-FOTO: MARC SCHÜTZ Seit Februar wird der Marktplatz vor der Pfarrkirch­e St. Katharina umgebaut. Im Mai soll er fertig sein.

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