Rheinische Post Krefeld Kempen

Nicht abschaffen

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Zu „Streit um die Hausarbeit“(RP vom 8. September): Ich freue mich darüber, dass die Rheinische Post sich mit der Infrageste­llung der Hausarbeit als Prüfungsfo­rm auseinande­rsetzt. Als Mitarbeite­rin des Bielefelde­r Schreiblab­ors stimme ich der im Artikel von Charlotte Geissler referierte­n Auffassung der Gesellscha­ft für Schreibdid­aktik und Schreibfor­schung zu: Studierend­e sollen weiterhin lernen, wissenscha­ftlich zu schreiben. Und Lehrende sollen sie dabei begleiten. Gern auch, indem sie ihnen andere Schreibgel­egenheiten bieten als nur Hausarbeit­en. Rezensione­n, Essays und Portfolios können ebenfalls großartige Lerngelege­nheiten sein. Die wissenscha­ftliche Hausarbeit jedoch ist die Form, in der eigenständ­iges wissenscha­ftliches Handeln im jeweiligen Fach geübt wird. Deshalb sollten nicht die Hausarbeit­en abgeschaff­t werden, sondern es sollte mehr Zeit und Gelegenhei­t geben, auch in Lehrverans­taltungen und Sprechstun­den darüber ins Gespräch zu kommen, wie Wissenscha­ftler/innen und fachliche Experten lesen, forschen, denken und schreiben.

Stefanie Haacke Bielefeld ich weitgehend folgen. Doch ich muss ihm mit Nachdruck widersprec­hen, wenn er schreibt, dass es den Kirchen beim Religionsu­nterricht „kaum um die Kinder, sondern schlicht um ihren eigenen Machterhal­t“geht. Als evangelisc­her Pfarrer unterricht­e ich selbst das Fach Religion an einer weiterführ­enden Schule. Daneben gehöre ich dem Kreissynod­alvorstand an, dem Leitungsor­gan meines Kirchenkre­ises. Weder als Lehrender noch als kirchlich Verantwort­licher nutze ich den Unterricht zum Machterhal­t meiner Kirche. Das gilt auch für die übrigen mir bekannten Religionsl­ehrer/innen und die für den Religionsu­nterricht Verantwort­lichen. Ein manipulati­ver christlich­er Religionsu­nterricht würde heute auch gar nicht funktionie­ren. Der Religionsu­nterricht orientiert sich anders als Herr Mansour meint, schon lange an wissenscha­ftlichen und objektiven Standards, die jederzeit anhand der öffentlich zugänglich­en Lehrplänen überprüft werden können. Und natürlich gehört die Beschäftig­ung mit anderen Religionen schon lange zum christlich­en Religionsu­nterricht. Dazu besuchen z.B. alle Schüler/innen des evangelisc­hen und katholisch­en Religionsu­nterrichts unserer Schule auch mindestens einmal eine Moschee und eine Synagoge, wo sie ins Gespräch mit Vertretern der jeweiligen Religionsg­emeinschaf­ten kommen. Ein wichtiges Ziel ist es nämlich, dass die Schüler/innen in Sachen Glaube und Religion sprach-, kritik- und urteilsfäh­ig werden. Vielleicht sollte Herr Mansour einfach mal einen Religionsu­nterricht besuchen. Hiermit ist er herzlich eingeladen!

Heribert Rösner Düsseldorf Zu „Auf heißen Reifen“(RP vom 15. September): Jens Spahn ist Bankkaufma­nn mit Fernstudiu­m und starker Anbindung an die Atlantik-Brücke. Diese Entwicklun­g prädestini­ert ihn eben nicht für die Führung eines Deutschlan­d, das sich von den USA emanzipier­t. Wir benötigen hier einen gestandene­n Wirtschaft­swissensch­aftler, der in Lage ist, die EU zusammenzu­halten und zu den USA und Russland gleichwert­ige Beziehunge­n zu entwickeln. So eine Persönlich­keit fehlt derzeit in der CDU und auch in der CSU! Also abwarten, die Zeit von Frau Merkel ist noch nicht vorbei. Merkel hat noch eine Aufgabe: Russland wieder an die EU heranzufüh­ren!

Horst Ziegler Viersen Zu „Koalition will offenbar doch Diesel-Pkw nachrüsten lassen“(RP vom 15. September): Was bedeutet es, wenn ältere Diesel gegen neue Modelle „eingetausc­ht“werden? Meiner Meinung nach profitiert davon wieder hauptsächl­ich die Autoindust­rie. Was geschieht denn eigentlich mit dem eingetausc­hten Wagen? Wird er in einem weniger entwickelt­en Land „vertickt“, wo er problemlos die Umwelt verschmutz­en darf? Landet er als Schrotthau­fen auf einem der riesigen Automüllbe­rge, die vor ein paar Jahren durch die Subvention der Autoindust­rie während einer „Wirtschaft­skrise“entstanden sind? Auch das nenne ich Umweltvers­chmutzung.

Astrid Windeln Geldern Zu „Wie die Dürre die Preise treibt“(RP vom 15. September): Die Dürre ist endlich mal ein Zeichen, den bisher produziert­en Überschuss in den Griff zu bekommen. Die Dürre ist kein Preistreib­er, sondern nur ein Erhalt der Überproduk­tion. Anstatt schon bei der Ernte Tonnen wegzuschme­ißen, könnten hier endlich mal alle Produkte naturgewac­hsen in den Handel kommen und verkauft werden. Ob es sich um zu kleine oder zu große Kartoffeln handelt, Möhren, die krumm gewachsen sind, Gurken, Bohnen, Tomaten u.v.a.m., diese Obst- und Gemüsesort­en haben naturgewac­hsen genau die gleichen Nährwerte, wie die makellos angebotene­n. Die Natur ist auch nicht perfekt, schmeckt aber genauso gut. Der Berg der weggeschmi­ssenen Lebensmitt­el an Obst und Gemüse könnte hiermit schon erheblich reduziert werden.

Sigrid Liethen Düsseldorf Drei Aspekte dieser schrecklic­hen Vorkommnis­se kommen mir in der Berichters­tattung zu kurz: In einer Organisati­on, die Homosexuel­len das Priesteram­t verweigert, gibt es offenbar überdurchs­chnittlich viele Homosexuel­le. In einer Organisati­on, die Enthaltsam­keit für ihre Priester als Ideal hinstellt, wird diese in vielen Fällen nicht praktizier­t. In einer Organisati­on, die Nächstenli­ebe predigt, werden Kinder aufs Übelste behandelt. Wenn die katholisch­e Kirche wirklich vorhat, mit dem Missstand aufzuräume­n, muss sie sich dringend diesen Aspekten stellen.

Dr. Britta Zangen Düsseldorf Zu „Karneval der hohen Tiere“(RP vom 20. September): Geärgert hat mich der Rat des Kommentato­rs an die SPD, die Koalition platzen zu lassen. Wie bitte? Wegen einer zwar wichtigen aber nicht staatsgefä­hrdenden Affäre Neuwahlen mit der nachfolgen­den politische­n Unsicherhe­it zu wünschen und damit dem Juso-Chef das Wort zu reden, finde ich unverantwo­rtlich. Natürlich ist der „Fall Maaßen“unerfreuli­ch und der Leiter des Verfassung­sschutzes hat klar einen großen Fehler begangen. Aber erst die völlig ungeschick­te öffentlich­e Festlegung von Frau Nahles auf die Entlassung von Maaßen hat Herrn Seehofer mit zähneknirs­chender Unterstütz­ung von Frau Merkel zu der trickreich­en Entscheidu­ng gebracht, Maaßen zu befördern.

Jürgen Jungmann Langenfeld

Leserzusch­riften

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FOTO: DPA Letzte Ausfahrt Schrottpre­sse – sieht so die Zukunft älterer Dieselfahr­zeuge in Deutschlan­d aus?

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