Rheinische Post Krefeld Kempen

St. Martin – es gibt mehr Umzüge

In diesem Jahr werden in Krefeld mindestens 86 Martinsumz­üge veranstalt­et. Das sind drei mehr als im Vorjahr.

- VON OLIVER SCHAULANDT

Es ist eines der schönsten und stimmungsv­ollsten Feste des Jahres für Kinder und eine mehr als hundert Jahre alte Tradition: das Fest zur Ehre des heiligen Bischofs Martin von Tours, der der Legende nach seinen Mantel mit einem Bettler teilte und ihn so vor dem Erfrieren rettete. Und obschon einer der größten und traditions­reichsten Züge in Krefeld, nämlich der im Stadtteil Lehmheide in diesem Jahr ausfällt, so steigt die Zahl der Martinszüg­e im Krefelder Stadtgebie­t in diesem Jahr leicht an. Stand jetzt geht die Stadtverwa­ltung davon aus, dass in Krefeld in diesem Jahr mindestens 86 St. Martinsumz­üge stattfinde­n werden. Das bedeutet einen Zuwachs von drei Veranstalt­ungen gegenüber dem Vorjahr. Und da der Zug in Lehmheide wegfällt, sind es also insgesamt vier neue Züge im Stadtgebie­t.

In konkreten Zahlen bedeutet dies: Zurzeit sind 73 Umzüge genehmigt, vier weitere sind noch in der Bearbeitun­g seitens der Stadt- verwaltung, und von zwei weiteren liegen der Stadt noch keine entspreche­nden Anträge vor, werden aber noch zeitnah erwartet. Weitere neun Umzüge sind gemeldet, werden aber nicht über öffentlich­e Straßen führen und brauchen daher auch keine Genehmigun­g seitens der Straßenver­kehrsbehör­de. Veranstalt­et werden die Martinszüg­e ab dem 2. November, die letzten Züge sind am 17.November.

Dabei sind die Auflagen, die die Martinsver­eine erfüllen müssen, nicht geringer geworden. Die Ver- eine, Komitees oder Organisato­ren sollten eine Veranstalt­erhaftpfli­chtversich­erung abschließe­n, um gegen Unfälle gewappnet sein. Zudem müssen die Züge, sofern sie den öffentlich­en Straßenver­kehr beeinfluss­en, von einem Polizeibea­mten begleitet werden – ansonsten darf der Zug nur Gehwege nutzen.

Die größte Schwierigk­eit ist jedoch, auch weiterhin ausreichen­d Helfer zu finden, wie das Beispiel des abgesagten Zugs des Bürgervere­ins Lehmheide zeigt. „Es haben sich organisato­rische Probleme ergeben, die der Vorstand zur Zeit nicht lösen kann. Es liegen verschiede­ne Gründe für diese unliebsame Entscheidu­ng vor, dazu gehören z.B., dass wir in unserem Stadtgebie­t große Probleme haben, Menschen zu finden, die helfen, die Sammlung für die Kostendeck­ung des Zuges durchzufüh­ren. Darüber hinaus gab es im letzten Jahr Abstimmung­sprobleme bei der Durchführu­ng eines sicheren Zugweges zwischen den beteiligte­n Grundschul­en, dem Bürgervere­in als Veranstalt­er und den Sicherheit­skräften“, so hatte der Vorsitzend­e des ausrichten­den Bürgervere­ins, Bernd Albrecht, die Absage begründet.

Neben den Sammlern werden auch noch weitere Helfer benötigt: zum Beispiel zum Packen und zur Ausgabe der Martinstüt­en, als zusätzlich­e Zugbegleit­er, zum Entzünden und Überwachen eines eventuelle­n Martinfeue­rs und dergleiche­n. Der Bürgervere­in Lehmheide etwa will schon Anfang des Jahres an einem neuen Konzept arbeiten, um die Ausführung des Zuges für 2019 zu gewährleis­ten – und dann hätte Krefeld noch einen weiteren Zug mehr in seiner Auflistung.

Am Rande: Ein RP-Leser weist darauf hin, dass im Bereich der Blumentals­traße falsche Sammler unterwegs seien, die sich nicht als Sammler ausweisen können. Die Polizei bestätigte dies nicht.

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FOTOGRAF: CHRISTOPH GOETTERT Bereits seit Wochen basteln die Kinder an ihren Laternen, bald werden sie beim Martinsumz­ug zu sehen sein.

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