Rheinische Post Krefeld Kempen
St. Martin – es gibt mehr Umzüge
In diesem Jahr werden in Krefeld mindestens 86 Martinsumzüge veranstaltet. Das sind drei mehr als im Vorjahr.
Es ist eines der schönsten und stimmungsvollsten Feste des Jahres für Kinder und eine mehr als hundert Jahre alte Tradition: das Fest zur Ehre des heiligen Bischofs Martin von Tours, der der Legende nach seinen Mantel mit einem Bettler teilte und ihn so vor dem Erfrieren rettete. Und obschon einer der größten und traditionsreichsten Züge in Krefeld, nämlich der im Stadtteil Lehmheide in diesem Jahr ausfällt, so steigt die Zahl der Martinszüge im Krefelder Stadtgebiet in diesem Jahr leicht an. Stand jetzt geht die Stadtverwaltung davon aus, dass in Krefeld in diesem Jahr mindestens 86 St. Martinsumzüge stattfinden werden. Das bedeutet einen Zuwachs von drei Veranstaltungen gegenüber dem Vorjahr. Und da der Zug in Lehmheide wegfällt, sind es also insgesamt vier neue Züge im Stadtgebiet.
In konkreten Zahlen bedeutet dies: Zurzeit sind 73 Umzüge genehmigt, vier weitere sind noch in der Bearbeitung seitens der Stadt- verwaltung, und von zwei weiteren liegen der Stadt noch keine entsprechenden Anträge vor, werden aber noch zeitnah erwartet. Weitere neun Umzüge sind gemeldet, werden aber nicht über öffentliche Straßen führen und brauchen daher auch keine Genehmigung seitens der Straßenverkehrsbehörde. Veranstaltet werden die Martinszüge ab dem 2. November, die letzten Züge sind am 17.November.
Dabei sind die Auflagen, die die Martinsvereine erfüllen müssen, nicht geringer geworden. Die Ver- eine, Komitees oder Organisatoren sollten eine Veranstalterhaftpflichtversicherung abschließen, um gegen Unfälle gewappnet sein. Zudem müssen die Züge, sofern sie den öffentlichen Straßenverkehr beeinflussen, von einem Polizeibeamten begleitet werden – ansonsten darf der Zug nur Gehwege nutzen.
Die größte Schwierigkeit ist jedoch, auch weiterhin ausreichend Helfer zu finden, wie das Beispiel des abgesagten Zugs des Bürgervereins Lehmheide zeigt. „Es haben sich organisatorische Probleme ergeben, die der Vorstand zur Zeit nicht lösen kann. Es liegen verschiedene Gründe für diese unliebsame Entscheidung vor, dazu gehören z.B., dass wir in unserem Stadtgebiet große Probleme haben, Menschen zu finden, die helfen, die Sammlung für die Kostendeckung des Zuges durchzuführen. Darüber hinaus gab es im letzten Jahr Abstimmungsprobleme bei der Durchführung eines sicheren Zugweges zwischen den beteiligten Grundschulen, dem Bürgerverein als Veranstalter und den Sicherheitskräften“, so hatte der Vorsitzende des ausrichtenden Bürgervereins, Bernd Albrecht, die Absage begründet.
Neben den Sammlern werden auch noch weitere Helfer benötigt: zum Beispiel zum Packen und zur Ausgabe der Martinstüten, als zusätzliche Zugbegleiter, zum Entzünden und Überwachen eines eventuellen Martinfeuers und dergleichen. Der Bürgerverein Lehmheide etwa will schon Anfang des Jahres an einem neuen Konzept arbeiten, um die Ausführung des Zuges für 2019 zu gewährleisten – und dann hätte Krefeld noch einen weiteren Zug mehr in seiner Auflistung.
Am Rande: Ein RP-Leser weist darauf hin, dass im Bereich der Blumentalstraße falsche Sammler unterwegs seien, die sich nicht als Sammler ausweisen können. Die Polizei bestätigte dies nicht.