Rheinische Post Krefeld Kempen
Bierbrauen seit mehr als 200 Jahren
(HL) Sie währt jetzt bereits über 200 Jahre, die Geschichte der „Obergärigen Brauerei zu den Drei Kronen August Gleumes“. Auch wenn der Name Gleumes in Krefeld das Synonym für gepflegte Altbiertradition ist, Gründer ist Johannes Michael Wienges. Wobei ja auch der Name Wienges in vergleichbarer Intensität mit Krefelder Altbier assoziiert wird. Im Jahre 1837 übernahm Sohn Anton JosefWienges das Geschäft. Dessen ältester Sohn Heinrich Wienges machte sich im Jahr 1875 selbststän- dig und gründete die auch noch heute an der Neußer Straße ansässige Brauerei gleichen Namens.
Das Braugeschäft bei Gleumes, das damals noch nicht so hieß, übernahm der zweitgeborene Sohn Johannes Wienges. Erst 1896 kommt dann mit August Gleumes der heute noch bekannte Name ins Spiel. Der 1855 auf dem Dixhof in St. Hubert geborene Gleumes ist ebenfalls gelernter Brauer und mit einer Schwester von Johannes Wienges verheiratet. Er kauft seinem Schwa- ger den Betrieb an der Sternstraße ab und fortan tragen die Inhaber immer diesen Namen. Jedenfalls bis zum Jahre 1960, als die zunehmende Industrialisierung des Biermarktes auch vor den kleinen Hausbrauereien nicht Halt machte. Heinrich Gleumes verkaufte an die Tivoli-Brauerei, die damals an der Hülser Straße eine Produktionsstätte hatte. Bis zur jetzigen Übernahme durch Toni Aarabatzis wurden Brau- und Gaststättenbetrieb in immer wieder wechselnden und den unterschied- lichsten Rechtsformen betrieben. Was sämtliche Betreiber aber einte, war die Erkenntnis, dass das Interieur der Gaststube nicht angetastet werden darf. Es stammt aus dem Jahr 1905 und in ihm fühlen sich die Gäste besonders wohl. Die alte Holzvertäfelung, die patinagefärbten Wände, der nostalgisch anmutende, quietschende Speisenaufzug im Handbetrieb – dies alles kann man zwar so beschreiben, aber eigentlich muss man es bei einem Besuch erlebt haben.