Rheinische Post Krefeld Kempen

Rentnerin stirbt nach Raubüberfa­ll in Fischeln

Ihren 85. Geburtstag erlebte eine Krefelderi­n im Krankenhau­s, nachdem sie in Fischeln beraubt worden war. Sie starb am vergangene­n Mittwoch in der Klinik an den Folgen ihrer Kopfverlet­zung, die sie sich bei dem Überfall zugezogen hatte. Nun ermittelt die

- VON NORBERT STIRKEN

Eine 85-jährige Krefelderi­n ist am vergangene­n Mittwoch an den Folgen ihrer Hirnblutun­gen im Krankenhau­s gestorben. Die Verletzung­en hatten ihr zwei Männer zugefügt, die die Seniorin am 4. Oktober auf dem Hanninxweg überfallen und beraubt hatten. Die beiden Tatverdäch­tigen stahlen der Seniorin die Handtasche mit 600 Euro Bargeld, das sie zuvor in der Sparkasse an der Kölner Straße abgeholt hatte. Weil die Handtasche am Griff des Rollators befestigt war, verlor die damals noch 84 Jahre alte Frau den Halt, weil die Männer an der Tasche zogen. Sie stürzte schwer und erlitt neben den Kopfverlet­zungen auch einen Trümmerbru­ch in der rechten Schulter.

„Das war eine äußerst schäbige Tat“, sagte Staatsanwä­ltin Anna Stelmaszcy­k am Montag im Polizeiprä­sidium. Die Männer erwartet eine harte Strafe. Raub mit Todesfolge werde wie Mord mit lebenslang­er Haft, mindestens aber mit zehn Jahren Gefängnis bestraft. Gerd Hoppmann, Leiter der Krefelder Mordkommis­sion, ist optimistis­ch, dass die Ermittlung­en der Kriminalpo­lizei zum Ziel führen. Die beiden Täter wurden dabei beobachtet, als sie die gestohlene Handtasche im Fischelner Stadtpark in einem Gebüsch verschwind­en ließen. Zwei junge Frauen (20 und 23 Jahre alt) konnten eine genaue Täterbesch­reibung geben. Das Landeskrim­inalamt fertigte zwei Phantombil­der an. Hoppmann bittet nun die Öffentlich­keit um Mithilfe bei der Suche nach den beiden Tätern. Die Staatsanwa­ltschaft hat eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt.

Die Tasche wurde von Kindern gefunden. Papiere und andere Gegenständ­e lagen auf der Erde. Sie werden nun von Kriminalte­chnikern auf Fingerabdr­ücke, DNA und anderen Spuren untersucht. „Noch liegen uns keine Ergebnisse vor“, sagte Hoppmann gestern. Der erfahrene Ermittler ist sich sicher, dass die „Montagebil­der dem tatsächlic­hen Aussehen der Männer südländisc­hen Typs sehr nahe kommen“.

Ein Mann ist etwa 26 bis 30 Jahre alt, circa 1,65 bis 1,70 Meter groß und von stämmiger Statur. Er hat einen dunklen Teint, mittellang­e, dunkle Haare und unreine sowie stark vernarbte Haut (wie von Akne). Der Mann trug eine dunkle Strick- jacke, eine verwaschen­e Jeanshose und Sportschuh­e, die wie Hallenschu­he aussahen. Er war mit einem älteren, froschgrün­en Damenfahrr­ad unterwegs.

Der zweite Täter ist etwa 20 bis 27 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß und von schlanker Statur. Er hat einen dunklen Teint, ein schmales Gesicht, einen Dreitageba­rt sowie dunkle Haare, die zu einem Sidecut geschnitte­n sind. Sein Erscheinun­gsbild wird als ungepflegt beschriebe­n. Der Mann trug ein weißes Langarmshi­rt, darüber eine schwarze Sweatjacke mit Kordeln, eine dunkelblau­e Jeans, die am Fußsaum auffällig abgetreten war. Zudem trug er Sportschuh­e, die der Marke „Nike Free“ähnlich sahen. Er war mit einem älteren, silbernen Fahrrad mit Korb auf dem Gepäckträg­er unterwegs.

Die Obduktion habe zweifelsfr­ei ergeben, dass die durch den Raub erlittene Verletzung der Seniorin todesursäc­hlich war, berichtete die Staatsanwä­ltin. Sie geht davon aus, dass der Straftat ein gemeinscha­ftlicher Plan zugrunde gelegen habe. Einem der beiden müssten die Ermittler die fahrlässig­e Tötung nach- weisen.

Die gehbehinde­rte Frau kam am Tattag von der Dialyse, bevor sie das Geldinstit­ut aufsuchte. Anschließe­nd kaufte sie in einem Supermarkt ein und machte sich auf den rund 1000 Meter langen Weg mit dem Rollator über den dortigen Parkplatz zur Anrather Straße, weiter über die Marienstra­ße, Clementstr­aße, Rosenstraß­e, Willicher Straße bis zum Hanninxweg.

Zeugen sollten sich an die Polizei Krefeld unter der Rufnummer 02151 6340 oder per E-Mail an hinweise. krefeld@polizei.nrw.de wenden.

 ?? FOTOS: POLIZEI ?? Die Überwachun­gskamera der Sparkasse an der Kölner Straße zeigt die Seniorin, die später überfallen wird. Die Polizei veröffentl­icht das Foto mit Einverstän­dnis der Angehörige­n der Rentnerin. Die Polizei fragt, wer hat diese Frau am 4. Oktober gesehen und kann Auffällige­s berichten.
FOTOS: POLIZEI Die Überwachun­gskamera der Sparkasse an der Kölner Straße zeigt die Seniorin, die später überfallen wird. Die Polizei veröffentl­icht das Foto mit Einverstän­dnis der Angehörige­n der Rentnerin. Die Polizei fragt, wer hat diese Frau am 4. Oktober gesehen und kann Auffällige­s berichten.
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Die Polizei sucht diesen etwa 20 bis 27 Jahre alten, etwa 1,75 Meter großen Mann von schlanker Statur.
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Der zweit Tatverdäch­tige ist etwa 26 bis 30 Jahre alt, circa 1,65 bis 1,70 Meter groß und von stämmiger Statur.

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